Nach dem Amoklauf ordnet Prayuth eine Überprüfung der Sicherheitsstandards beim Militär an

Nach dem Amoklauf ordnet Prayuth eine Überprüfung der Sicherheitsstandards beim Militär an

NAKHON RATCHASIMA / KORAT. Nach dem Amoklauf im Einkaufszentrum Terminal 21 von Nakhon Ratchasima ordnet Premierminister Prayuth eine Überprüfung der Sicherheitsstandards beim Militär an. Laut den aktuellen Angaben wurden bei der Schiesserei in dem Einkaufszentrum 30 Menschen, darunter auch der Amokläufer selber, getötet. Weitere 57 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Sie werden in den umliegenden Krankenhäusern von dem medizinischen Personal und den Ärzten versorgt und gepflegt.

„Ich kann nur sagen, wenn wir das Standardsicherheitsverfahren beim Militär vollständig befolgt hätten, wären wir in der Lage gewesen, das Ausmaß der Gewalt bei diesem Vorfall zu mildern“, sagte General Prayuth Chan o-cha nach einem Briefing über den Amoklauf in Nakhon Ratchasima am Wochenende.

„Selbst wenn wir darauf bestanden hätten, dass wir ein ordnungsgemäßes Sicherheitsverfahren vollständig befolgt haben, ist die Frage, was wir mehr hätten tun können, um die Effizienz der Sicherheitsmaßnahmen bei der Armee zu verbessern“, sagte er weiter.

Als ein Beispiel nannte General Prayuth, dass die Waffen von dem Schützen erst dann genommen wurden, nachdem er den Offizier, der die Waffenkammer bewacht, einfach erschossen hatte. Dieser Vorfall gibt den Verantwortlichen beim Militär Anlass zur Sorge.

Spezial Kommandos der Polizei und des Militärs haben am Sonntag den Amokläufer Jakrapanth Thomma, einen Sergeant Major der 1. Klasse getötet, nachdem er im Terminal 21 Einkaufszentrum in Nakhon Ratchasima einen Amoklauf durchgeführt hatte, bei dem 30 seiner Opfer ums Leben kamen, teilte die Polizei mit.

Sie sagten, Jakrapanth sei im Einkaufszentrum Terminal 21 in der nordöstlichen Provinz Korat getötet worden, wo der Schütze, der früher Geiseln genommen hatte, 17 Stunden lang eingesperrt war.

Nach einer Operation, an der Hunderte von Sicherheitskräften beteiligt waren, wurde der bewaffnete Amokläufer von Kommandos von thailändischen Elite Polizeieinheiten getötet, fügte ein Polizeisprecher hinzu. Polizeichef Polizei General Chakthip Chaijinda und Polizei General Poonsap Prasertsak, der Chef der Provinzpolizeiregion 3, bestätigten am Sonntag, dass der Soldat und Amokläufer Jakrapanth durch die thailändischen Elite Polizeieinheiten getötet worden war.

 

Tausende Einheimische zündeten am Sonntagabend Kerzen an und beten für Menschen, die bei den Amokläufen im Bezirk Muang in der Provinz Nakhon Ratchasima getötet wurden.(Foto von Prasit Tangprasert)

 

Armeechef General Apirat Kongsompong sagte jedoch, ein Schlüsselfehler, der zum Diebstahl der Waffen hätte führen können, sei, dass Jakrapanth die Leute in der Waffenkammer sehr gut kannte und sie daher kein unangenehmes Verhalten von ihm erwartet hätten.

General Apirat sagte, dass an alle Armeekorps ein dringender Befehl ergangen sei, strengere Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, einschließlich der Tatsache, dass die Riegelträger der Waffen in den Wachpostenwaffenkammern vom Chef des Wachpostens entfernt und separat aufbewahrt werden.

Unter den gleichen neuen Maßnahmen werden auch Kugeln und Maschinengewehre nicht mehr bei einem Wachposten aufbewahrt, sagte General Apirat weiter.

In der Zwischenzeit beantwortete General Prayuth die Fragen, warum die Behörden so lange brauchten, um das Massaker und die Geiselnahme zu beenden. General Prayuth erklärte dazu, dass die große Anzahl der Geiseln und die Anzahl der umstehenden Personen die Polizei dazu gezwungen hatten, vorsichtig zu handeln, um den weiteren Verlust unschuldiger Menschenleben zu verhindern.

Was das Motiv des Amoklaufs anbelangt, sagte General Prayuth, er habe von den Ermittlern erfahren, dass es sich um einen persönlichen Konflikt handele, bei dem es um einen Streit über einen Hausverkauf mit einem Verwandten von Jakrapanths befehlshabendem Offizier handele, der drei Tage vor dem Schießereignis auftrat.

„Sie hätten nie gedacht, dass der Streit zu dieser extremen Gewalt führen würde, denn er [der Schütze] war normalerweise nicht böse. Aber was er gerade getan hat, ist gänzlich böse“, sagte General Prayuth.

Panitan Wattanayagorn, der Chef des beratenden Ausschusses des Premierministers für Sicherheitsfragen sagte, Thailand müsse aus dieser Schießerei seine Lehren ziehen und dabei auch die Erfahrungen der anderen Länder berücksichtigen, die schon unter einer ähnlichen Tragödie gelitten haben.

Zu den Bereichen, die in Zukunft besser geprüft werden sollen, gehören die Standards der öffentlichen Sicherheit, insbesondere in den Gemeinden und Einkaufszentren, sowie die Waffenkontrolle, sagte er.

Schon Stunden vor Beginn des Angriffs am Samstag (8. Februar) postete der Schütze auf seiner Facebook Seite und prangerte gierige Menschen an, die andere ausnutzten. In seinem Kommentar fragte er: „Glauben sie, dass sie das Geld in der Hölle ausgeben können“?  Er übertrug einen Großteil seines Amoklaufs auf Facebook Live und veröffentlichte dazu auch noch regelmäßig Updates auf seinem Konto, die den Angriff von der Kaserne in der Stadt auf das Einkaufszentrum aufzeichneten.

Einige Beobachter sind unglücklich darüber, dass er die Facebook Plattform so lange nutzen konnte, um fünf Stunden lang Werbung zu machen, bevor der soziale Netzwerk Riese den Stecker zog und seine Facebook Seite entfernte.

Das Blutvergießen begann am Samstagnachmittag, als Jakrapanth drei Personen – darunter mindestens einen Soldaten – in einem Haus eines hohen Offiziers und dann in der nahegelegenen Kaserne erschoss, bevor er ein Armeefahrzeug stahl und damit in die Innenstadt von Nakhon Ratchasima fuhr.

Dort setzte der Schütze die Waffen ein, die er aus dem Militärarsenal gestohlen hatte, um damit im Stadtzentrum von Korat im Terminal 21 ein Gemetzel auszulösen.

 

  • Quelle: Bangkok Post