TiT Phuket. Exklusivbericht von Phuketwan, übersetzt durch einen Moderator des ThailandTip-Forum.
Ein Höhepunkt des Gipfeltreffens in Phuket-Stadt war, als der deutsche Honorarkonsul Dirk Naumann vor versammelter Mannschaft erklärte, er habe sich auf die Tuk-Tuk-Debatte dadurch vorbereitet, daß er zu Phukets internationalem Flughafen gefahren sei und dort 100 Deutsche befragt habe, die gerade abreisen wollten.
„Ich fragte sie, was für sie der größte Knackpunkt auf Phuket gewesen sei,“ sagte Herr Naumann. „15% von ihnen antworteten, daß sie allein wegen der Tuk-Tuks kein weiteres Mal mehr nach Phuket fahren würden.“ Anschließend diskutierte Herr Naumann darüber mit Patongs stellvertretendem Bürgermeister, Chairat Sukban. Herr Naumann widerlegte Khun Chairats Argumente zur Verteidigung der hohen Fahrpreise der Tuk-Tuks und auch heute noch sind viele Leute hier in Phuket, die die Hintergründe kennen, in heller Aufregung über die Art und Weise, wie Herr Naumann sein Anliegen bezüglich niedrigerer Fahrpreise vorgebracht hat.
Phukets Gouverneur Tri äußerte sich ebenfalls dazu und warf ein, daß er gerne Taxameter wie in Bangkok hätte, derzeit aber die Mehrzahl der Taxen auf Phuket illegal betrieben würden. Die Grundstrategie von Gouverneur Tri bezüglich der Taxen auf der Insel besteht aus einem stufenweisen, fortschreitenden Ersatz der grünen Nummernschilder durch gelbe, der Einrichtung eines richtigen Taxizentralen-Systems und der Einführung von Taxametern.
Während der Debatte verriet er, daß die derzeit verlangten, maximalen Fahrpreise der Tuk-Tuks von Patong zu Zielen irgendwo auf Phuket für vier mitfahrende Personen gedacht seien. Theoretisch sollte daher der ausgehandelte Fahrpreis für nur einen Passagier irgendwo zwischen dem Höchstpreis und einem Viertel desselben liegen.
In der Praxis dürfte das aber wohl anders aussehen. Die Durchsetzung der festgelegten Höchstpreise wird ab Monatsende beginnen. Jeder Fahrer, der dann noch höhere Preise als diese ausgehandelten Maximalpreise verlangt, könne dann bei der Polizei angezeigt werden und müsse mit seiner Verhaftung rechnen. Der Preis in Patong, wo dann maximal 200 Baht verlangt werden dürften, sollte dann für 1-2 Passagieren nicht mehr als 100-120 Baht für eine kurze Strecke betragen, sagte er.
Am Dienstag erläuterte er seinen Plan gegenüber PHUKETWAN bei einem Exklusiv-Interview in der Provinzverwaltung in Phuket-Stadt.
Gouverneur Tri meinte, daß er im Falle eines Funktionierens dieser Regelungen binnen drei Monaten weitere Änderungen einleiten werde – rechtzeitig für das nächste Treffen mit den Honorarkonsuln. „Das Ganze geht nur schrittweise,” sagte er PHUKETWAN. „Diese Dinge sind seit mehr als zehn Jahren ungelöst. Wenn wir es in Patong hinkriegen, dann können wir das Problem auch in ganz Phuket lösen.“ Und wie lange soll es dann dauern, die gegenwärtige Transport-Misere mit den Taxen und Tuk-Tuks zu beseitigen? „Drei Jahre,“ meinte der Gouverneur.
Die Taxizentrale in Patong, deren Telefonnummer zugleich als Beschwerde-Hotline dienen solle, dürfte innerhalb der nächsten drei Monate ihren Betrieb aufnehmen, sagte er.
Seinen heutigen Ausführungen war gestern ein beeindruckendes Hauen und Stechen zwischen Herrn Naumann und Khun Chairat vorausgegangen. Herr Naumann begann seine Anmerkungen zu den Tuk-Tuks mit den Worten, daß er „glücklich sei, einen Gouverneur hier zu haben, der endlich mal etwas tue.“ Dann stellte er ein, zwei Fragen in den Raum: “Wie kann es sein, daß eine Fahrt auf Phuket von Patong zum Flughafen in einem offenen Tuk-Tuk ein Vielfaches davon kostet wie die gleiche Fahrt in Bangkok in einem Taxi mit Klimaanlage?”
Er fügte noch hinzu, daß die Fahrpreise in seiner Heimatstadt Hamburg in etwa vergleichbar wären mit den Preisen hier auf Phuket, aber in Hamburg würden die Fahrgäste in einem voll ausgestatteten Mercedes 280 mit Klimaanlage sitzen. Auf Phuket handele es sich dagegen um offene, unsichere Tuk-Tuks ohne Platz für das Gepäck. „Ist das fair gegenüber den Touristen?“ fragte Herr Naumann. „Im Namen aller Honorarkonsuln möchte ich klarstellen, daß diese Fahrpreise viel zu hoch sind. Wie meine Befragung am Flughafen in Phuket gezeigt hat, werden auch deshalb wohl immer weniger Deutsche nach Phuket kommen.“
Khun Chairat antwortete, daß die Lebenshaltungskosten in Bangkok niedriger wären als auf Phuket, daher auch die niedrigeren Fahrpreise dort.
Herr Naumann entgegnete, daß an beiden Orten Taxi- wie Tuk-Tuk-Fahrer in Gegenden wohnen würden, wo sie Einheimischen-Preise bezahlen würden. Und die wären vergleichbar. Herr Naumann sagte, ein Taxi in Bangkok koste 450.000-500.000 Baht, ein Tuk-Tuk wie auf Phuket mit seinem Zweitakt-Motor dagegen nur 150.000 Baht.
Khun Chairat meinte, das bergige Gelände auf Phuket verursache einen höheren Kraftstoffverbrauch bei den Tuk-Tuks, die zudem mit Benzin und nicht mit Gas, wie in Bangkok, betrieben würden. Darauf entgegnete Herr Naumann, daß das Gelände in Patong topfeben sei. Bei einer Fahrt von Patong zum Flughafen Phuket wären gerade mal 800 m am Patong Hill Bergstrecke und davon ginge zudem noch die Hälfte bergab, was keinen zusätzlichen Kraftstoffverbrauch mit sich brächte. „Warum gibt es dann in Patong keine Taxen wie in Bangkok, wenn diese im Betrieb so viel billiger sind?“ fragte Herr Naumann. Khun Chairat antwortete, die Kunden der Tuk-Tuks seien überwiegend „reiche“ Touristen. Er meinte außerdem, daß in Bangkok die Taxen überall Fahrgäste aufnehmen könnten, aber in Phuket seien sie gezwungen, den Rückweg zu ihrem angestammten Revier ohne Fahrgast anzutreten. Diese zusätzlichen Kosten müssten ja schließlich auch abgedeckt werden…
Darauf kam keine Antwort. Also, warum sollte es dann kein System hier auf Phuket geben können, bei dem es den Taxen und Tuk-Tuks überall auf der Insel möglich ist, Fahrgäste aufzunehmen? Schweigen. Die Debatte war hitzig. Gouverneur Tri ist überzeugt, daß die Reaktion der Touristen in den nächsten drei Monaten auf die neu festgelegten Höchstpreise, die von diesen verlangt werden dürfen, positiv ausfallen werde und daß dann der nächste Schritt folgen könne. „Die Preise werden sinken,“ versprach er. Herr Naumann antwortete: „Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre Bemühungen.“
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Quelle: http://phuketwan.com/tourism/taming-phukets-tuk-tuks-governor-plans-13717/