Hochwasserschutz Bangkok: 100 km langer Fluttunnel weiter im Gespräch

Bangkok. 100 km lang, 200 Milliarden Baht teuer und nur zwei Jahre Bauzeit, diesen Vorschlag hat die thailändische Untergrund-Tunnel-Gruppe „Thailand Underground and Tunnelling Group“ (TUTG) der Regierung Anfang Dezember unterbreitet. Damit sollen zukünftige Überschwemmungen in und um die Hauptstadt verhindert werden. Multi-Service-Flut-Tunnel-System

Laut Auskunft des Vorsitzenden der TUTG werden solche Tunnelsysteme bereits seit Jahren an vielen Orten erfolgreich eingesetzt. In Hongkong, Japan und den USA werden solche Systeme schon seit langem genutzt und bisher habe man damit gute Erfahrungen gemacht.

Der Vorsitzende sagte weiter, daß man sich auch in Malaysia erst kürzlich zum Bau eines ähnlichen Tunnels in Kuala Lumpur entschieden hat.

Anfang Dezember sprach der Vorsitzende noch von einer zweijährigen Bauzeit. Jetzt geht er jedoch davon aus, daß das 200 Milliarden Baht teure Projekt inklusive der Planungsphase gut fünf Jahre in Anspruch nehmen würde.

Ein Großteil des „Multi-Service-Flut-Tunnel-System“ soll dabei unter der östlichen Umgehungsstraße, der „Outer Ring Road“, verlaufen. Der Clou an dem Multi-Tunnel: er besteht aus zwei Ebenen und bei normalem Wasserstand kann die obere Ebene als zusätzliche Straße genutzt werden. Steigt das Hochwasser an, kann je nach Bedarf die obere Ebene für den Verkehr gesperrt und als Kanal genutzt werden. So könnte Bangkok vor weiterem Hochwasser verschont bleiben.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt wird durch den Einbau von Generatoren erreicht. Die durch Wasserkraft angetriebenen Turbinen erzeugen kostengünstigen Strom, der die Betriebskosten weiter senken wird.

Der Vorsitzende der TUTG betonte zum Abschluß, daß alle vorhandenen Entwässerungssysteme Bangkoks mit dem Tunnelsystem verknüpft werden können und der Betrieb für gut 100 Jahre aufrecht erhalten werden kann.