Wird in Thailand jetzt endlich gegen „Söhnchen“ durchgegriffen?

Bangkok. Am Freitag wurde Khun Thanachart, der Sohn eines Armee-Generals, für eine Straftat aus dem Jahre 2008 vom Strafgerichtshof zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt. Seine Frau wurde wegen Mittäterschaft ebenfalls verurteilt. Sie kam allerdings mit 10 Jahren davon.

Das Gericht fand das Ehepaar für schuldig, bereits im Jahr 2008 eine Angestellte ihrer Firma "Surachat International Detective (Thailand)" auf brutale und sadistische Art und Weise mit einer Waffe bedroht und vergewaltigt zu haben.

Das Opfer hatte damals kurz nach der Vergewaltigung Anzeige erstattet. Einer ihrer Hauptzeugen war ein Bekannter und Polizeibeamter, den sie kurz nach der Tat informiert hatte.

Die Frau war damals in der Detektei als Angestellte tätig. Sie erzählte dem Gericht, das sie von dem Angeklagten zunächst mit einem Messer bedroht und in die zweite Etage des Firmengebäudes gezwungen habe. Dort habe er ihr dann zur Demütigung ein Hundehalsband angezogen und ihre Hände auf dem Rücken gefesselt. Dann habe er ihr eine Pistole an den Kopf gehalten und sie brutal vergewaltigt.

Kurze Zeit später sei dann auch seine Ehefrau Thanawan dazugekommen. Die beiden hatten sie dann auf ein Bett gelegt, an dessen Ende eine Videokamera installiert war. Während der ganzen demütigenden Prozedur soll die Kamera alles aufgezeichnet haben. Die Ehefrau habe sich dann ein Rasiermesser geschnappt und ihr die Schamhaare abgeschnitten und rasiert. Währenddessen wurden auch noch zusätzliche Fotos von dem Ehepaar gemacht.

Die beiden hätten ihr dann gedroht, dass sie die Bilder und die Videos veröffentlichen und auch an ihre Familie schicken würden, wenn sie auch nur irgendjemanden etwas über die Gräueltat erzählen würden.

Das Opfer hatte allerdings den Mut, und vertraute sich kurz nach der Tat ihrem Bekannten, einem Polizisten an. So landete der Fall schließlich bei den zuständigen Behörden.

Das Gericht beachtete auch die Aussagen des Verteidigers, der darauf plädierte, dass die Klägerin ihre ehemaligen Arbeitgeber nur angezeigt hätte, weil es Schwierigkeiten mit dem Arbeitsverhältnis gab.

Thanachart, der Sohn eines Armee-Generals ist dabei kein unbeschriebenes Blatt. Er war vor Jahren mit Areewan Jatuthong verheiratet. Sie war eine damalige Teilnehmerin für die Wahl zur Miss Thailand. Allerdings hat es nicht für die Krone gereicht.

Bereits 1997 stand Thanachart wegen eines ähnlichen Falls in den Schlagzeilen. Er wurde damals zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem das Gericht es für bewiesen sah, dass er eine Frau mit heißem Kerzenwachs gefoltert hatte. Er hatte ihr den Kerzenwachs über den nackten Körper gegossen und sie dann ebenfalls mit vorgehaltener Waffe dazu gezwungen, nackt über die Strasse zu laufen.

Obwohl er für dies tat zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wurde, wurde er bereits im darauffolgenden Jahr aus der haft entlassen. Die genauen Umstände seiner Entlassung wurden damals nicht bekannt gegeben.

Bei einem weitern Fall hatte er mit einem M-16 Sturmgewehr die Polizeistation in Phaya Thai gestürmt. Dort hatte er sich zwei Polizeibeamte als Geisel geschnappt. Er wollte zwei gute Freunde aus der Haft befreien, die wegen illegalen Waffenbesitzes festgenommen worden waren. Auch diese Geschichte verlief mehr oder weniger sang und klanglos im Sand.

Um so mehr sind die Medien nun überrascht, dass „Ramba Phaya Thai“ nun doch zur Rechenschaft gezogen wird. Den Spitznamen hat ihm die Presse nach seinem Überfall auf die Polizeistation verpasst. Er setzt sich aus dem bekannten Namen Rambo und dem Begriff für verrückt „Baba Bobo“, kurz „Baa“ genannt zusammen.

Man darf also gespannt sein, wie lange „Ramba“ diesmal im Gefängnis sitzt, bevor wir wieder über ihn berichten dürfen.