Bewohner von Prachinburi klagen die Behörden wegen Unvermögen und Nichtbeachten der Flutopfer an

pp Prachinburi. Am Dienstag äußerten die Bewohner der Gemeinde Kabin Buri gegenüber den Medien ihren Unmut über ihre lokalen Behörden. Wenn ihnen nicht Privatleute aus anderen Gemeinden und das Militär geholfen hätten, würden sie heute noch in ihren Häusern festsitzen.

Am Montagabend wurde das Stadtzentrum von schweren Sturzfluten getroffen. Dadurch wurden viele Menschen gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Allerdings hatten die Rettungskräfte und das eingesetzte Militär nicht genügend Boote, um alle Bewohner rechtzeitig in Sicherheit zu bringen und zu evakuieren.

Nachdem die Wasserstände bis Dienstag immer weiter ansteigen, haben sich die Menschen aus den Nachbargemeinden und Bezirken ebenfalls um die vom Wasser eingeschlossenen Bewohner gekümmert. Sie kamen mit weiteren Booten und Hilfsgütern und versuchten zu retten, was noch zu retten war. Von den lokalen Behörden war anscheinend niemand zu sehen, geschweige den in der Lage, zu helfen.

Die Überschwemmungen wurden zum einen durch den starken Regen, zum anderen durch die den aus dem Norden kommenden Fluss Hanuman und den aus Sa Kaeo kommenden Phra Prong, die beide hier in den Bang Pakong Fluss fließen ausgelöst. Alle drei Flüsse sind über die Ufer getreten und haben Kabun Buri bis zu 1,50 Meter Hochwasser beschert. An einigen Stellen wurden sogar 1,70 Meter gemessen.

Die Einwohner haben jedes Jahr mit dem Hochwasser zu kämpfen und haben dem Bürgermeister bereits mehrfach vorgeschlagen, für solche Notfälle entsprechende Boot zu kaufen. Passiert ist bisher nichts, erklären die wütenden Bürger. Alle Evakuierungen, so erzählen die Einwohner, wurden nur durch die Privatleute und das Militär durchgeführt. Sie beklagen sich weiterhin darüber, dass von den lokalen Behörden weder genügend Zelte und Trinkwasser, geschweige denn Lebensmittel in der Öffentlichkeit verteilt werden.

Herr Anant Arsa, ein Mitglied der Sawarng Bumpen Rescue Foundation, sagte, dass die praktische Hilfe für die vom Hochwasser betroffenen Menschen ausschließlich durch private Rettungskräfte organisiert wurde. Die Verwaltungsbeamten hätten sich damit begnügt, im Trockenen zu sitzen und lediglich Aufträge per Funkverkehr an die Rettungskräfte erteilt.

Allerdings, so betonte er enttäuscht dazu, wären weder der Chef des Bezirksamts, noch die Dorfältesten in der Lage gewesen, irgendwelche Hilfseinsätze zu koordinieren.

In den vergangenen zwei Wochen, sagte Herr Anant, waren die Rettungskräfte gezwungen, die Verantwortung für fast alle Fluthilfe Ausgaben alleine zu tragen. Selbst die Verpflegung der etwa 300 Soldaten, die in der Umgebung hilfreich zur Seite standen, wurde von der Organisation übernommen.

Ein Offizier der für die lokalen Hilfsaktionen der Soldaten verantwortlich war sagte, dass seine Männer bereitgestanden hätten, um zu helfen. Allerdings hatten die lokalen Behörden Schwierigkeiten bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben. Sie konnten weder für eine entsprechende Ausrüstung, noch für Lebensmittel für seine Männer sorgen.

Der Offizier, der nicht genannt werden wollte, sagte, dass er und seine Männer von früh am Morgen bis zum Mittag gearbeitet hätten. Aber niemand von den Gemeindebeamten hätte ihnen etwas zu Essen gegeben.

"Ich fragte den stellvertretenden Landrat, der uns um unsere Hilfe gebeten und kontaktiert hatte. Aber mir wurde nur gesagt, dass ich mich an andere Agenturen zu wenden habe, um etwas zu Essen zu bekommen", sagte der Offizier.

„Als ich ihn um ein Rettungszelt für die Menschen hier gebeten habe, sagte er mir, dass die Strasse überflutet sei und er das Bezirksamt nicht verlassen könne. Wir wären Soldaten und sollten uns selber bei anderen Regierungsbehörden um Ausrüstung und Verpflegung kümmern“.

Die Pegelstände in Kabin Buri steigen nach wie vor und die Lage scheint sich jetzt noch weiter zuzuspitzen. Die Behörden habe alle Bewohner aufgefordert ihre Häuser zu verlassen, da man den Strom und das Leitungswasser aus Angst vor weiteren Kurzschlüssen und Verunreinigungen abklemmen will.

Die Bewohner und die Medien sind kurz und knapp der Meinung, dass die Gouverneurin von Prachinburi, Frau Jittra Promchutima, einfach zu langsam zum helfen ist. Sie erklärte vor der Presse, dass in ihrer Provinz seit dem 19. September im Durchschnitt 200 Milliliter Regen pro Tag gefallen sind. Die Provinz erstreckt sich über eine Fläche von etwas mehr als 7.500 Quadratmetern. „Die Provinz muss jetzt über eine Milliarde Kubikmeter Wasser verkraften“, sagte sie. Die Auswirkungen sind Hochwassersituationen, wie wir sie seit über 30 Jahren nicht mehr gekannt haben.

Viele Bürger haben bereits große Banner mit Angriffen auf die Behörden geschrieben und aufgehängt. Ein Banner trägt eine sarkastische Nachricht auf der zu lesen ist: "Haus mit schönem Blick auf den schwimmenden Markt zu verkaufen.

Erschwerend kommt hinzu, dass auch ein Teil der Straße 304, die die Gemeinden mit den Krankenhäusern und Behörden in Kabin Buri verbindet, unter Wasser steht. Sie ist für normale Fahrzeuge nicht mehr zu befahren.

UPDATE: Die Behörden warnen erneut vor weiter ansteigenden Hochwasser in den Provinzen Chachoengsao, Sa Kaeo, Ayutthaya und Sing Buri. Die Behörden gehen davon aus, dass sich das Hochwasser in etwa zehn Tagen aufgelöst haben soll. Allerdings nur dann, wenn kein weiter Regen hinzukommt. Davon kann im Moment aber nicht die Rede sein.