Steht Ministerpräsidentin Yinglak das Wasser bereits bis zum Hals?

pp Bangkok. Die Demonstranten, die von einigen ehemaligen Mitglieder der Opposition angeführt werden, sprechen offen darüber, dass Ministerpräsidentin Yinglak nur noch eine Marionette ihres Bruders, des ehemaligen gestürzten Premierministers Thaksin Chinnawat sei.

Thaksin wurde 2006 durch einen Militärputsch gestürzt und zwei Jahre später rechtskräftig verurteilt. Er lebt heute im Ausland und hält von dort aus laut Angaben seiner erbitterten Gegner nach wie vor die Fäden in der Hand. Dabei soll vor allem seine Schwester Yinglak von ihm ausgenutzt und beeinflusst werden.

Yinglak Chinnawat wurde 2011 in einer Wahl zur Ministerpräsidentin gewählt. Dabei konnte sie vor allem auf die Stimmen der arbeitenden Bevölkerung im Norden und Nordosten des Landes zählen.

Ihre Gegner, die traditionell aus Bangkoks Elite, Mittelklasse-Bürokraten, Wirtschaftsführer, oberen Generälen sowie aus königlichen Beratern besteht, erlitten dabei eine Niederlage.

Jetzt haben sich mehrere hohe und bekannte Politiker als Anführer der so genannten Anti-Regierungs-Gruppen zusammengeschlossen und wollen die Ministerpräsidentin und ihre Regierung zu Fall bringen.

Einer der Haupt Wortführer ist dabei der ehemalige Demokrat Suthep Thueaksuban. Er hatte bereits letzte Woche zu einem Kampf gegen die Regierung aufgerufen. Dabei spricht er gerne von einem „Thaksin-Regime“, das er zu Fall bringen möchte.

Dabei hatte er es sogar geschafft, letzten Samstag die drei wichtigsten Protestführer der verschiedenen Gruppen zusammen auf eine Bühne zu bekommen. Die drei hatten dort lautstark verkündet, zusammen, Schulter an Schulter gegen die Regierung zu kämpfen.

„Wir wollen das gesamte politische Netzwerk des ehemaligen Ministerpräsidenten Thaksin Chinnawat zu Fall bringen und entwurzeln“, sagten sie in einer gemeinsamen Rede.

Gestern, am 25. November hatten die Demokraten einen Antrag auf eine Misstrauensdebatte gestellt. Erstaunlicherweise findet diese Debatte bereits heute statt und wird im thailändischen Fernsehen übertragen. Allerdings scheint die Debatte wie nicht anders zu erwarten war, eine rein formelle Angelegenheit und ein Triumph für Ministerpräsidentin Yinglak zu werden.