Arbeiten die Jetski-Abzocker auf Phuket schon mit der Polizei zusammen?

pp Phuket. Das australische Ehepaar Hellmann feierte zusammen mit einer Gruppe von 26 Freunden aus ihrer Heimatstadt, Großbritannien, Neuseeland und Perth ihren 50. Geburtstag. Natürlich wurde dabei auch viel Zeit am Strand verbracht und einige Jet-Ski gemietet.

Die große Gruppe hatte sich am Anfang des Monats am Strand von Patong neun Jet-Ski ausgeliehen und sie am Abend ohne Beanstandung wieder abgegeben. Am nächsten Tag mietete die Gruppe erneut fünf der Wasserflitzer.

Die 15 und 18 Jahre alten Töchter der Hellmanns waren zusammen auf einem Jet-Ski unterwegs, als die 18-jährige falsch beschleunigte und mit einem Jet-Ski von einem Freund der Familie frontal zusammenstieß.

Dabei wurde die 18-jährige von dem Jet-Ski geschleudert. Das automatische Band zur Notabschaltung des Flitzers hatte sie um ihr Handgelenk gewickelt. Bei dem Sturz brach sie sich das Handgelenk.

„Der Jet-Ski hatte ein großes Loch an der Vorderseite und es sah so aus, als wären die beiden Frauen in großen Schwierigkeiten“, erklärten die Australier später. Sie Sprangen sofort ins Wasser und konnten die beiden Frauen und den Jet-Ski an Land bringen.

Natürlich kümmerte sich die Familie zunächst um die verletzte Tochter und sorgte für einen schnellen Krankentransport in das Patong Hospital. Die Freunde sprachen derweil mit dem Jet-Ski Verleiher, den die Verletzungen seiner Kunden offenbar kalt ließen und versicherten ihm, dass sie für den Schaden aufkommen würden.

Nachdem Herr Hellmann seine Tochter im Krankenhaus gut versorgt wusste, kehrte er zu seinen Freunden zurück. Sie waren mittlerweile zusammen mit dem Verleiher auf der Polizeiwache. Hier erklärte der Verleiher, dass er für den Schaden an seinem Gerät 150.000 Baht fordern würde.

Den Australiern war diese Summe entschieden zu hoch und obwohl sie das Gefühl hatten, dass der Verleiher sehr gut Englisch verstand, mischte sich ein Touristenpolizist in die Verhandlungen ein. Wie Herr Hellmann später der lokalen Presse erklärte, hatte er den Eindruck, dass die beiden unter einer Decke steckten und sie abzocken wollten.

„Die beiden waren gut vorbereitet“, sagte Herr Hellmann. „Der Polizist hat uns Anfangs sogar mit einer Strafe von jeweils 3.000 Baht gedroht. Wir haben dann 35.000 Baht als Entschädigung angeboten. Ohne überhaupt unser Angebot dem Jetski-Betreiber zu unterbreiten, lehnte der Beamte das Angebot ab“, sagte er weiter.

Nach zähen drei Stunden langen Verhandlungen habe man sich schließlich auf eine Zahlung von 43.000 Baht geeinigt, sagte Herr Hellmann. Dabei äußerte er den Verdacht, dass der „hilfsbereite“ Touristenpolizist und der Verleiher unter einen Decke steckten, da die ganzen Verhandlungen fast ausschließlich mit dem Polizisten geführt wurden.

Außerdem, so sagte er weiter, habe der Beamte erst nachgegeben, nachdem er ihm gedroht habe, mit dem Fall vor ein Gericht zu gehen.

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