Chaos im Tiger Tempel der Provinz Kanchanaburi

pp Kanchanaburi. Der Nationalpark Chef Somsak Pompet führte gestern rund 100 Polizeibeamte, Soldaten und Park-Ranger mit einem richterlichen Durchsuchungsbefehl zum Tiger Tempel im Bezirk Saiyok der Provinz Kanchanaburi.

Die Beamten hatten sich den Gerichtsbeschluss besorgt, nachdem ihnen auf der Suche nach drei Tigern am Vortag der Zutritt zum Tempel verweigert wurde. Bei der Kontrolle gestern entdeckten die Beamten dann sechs asiatische Schwarz- oder Mondbären, für die das Personal keine gültigen Papiere vorlegen konnte.

Die Ermittler besorgten sich einem LKW um die Tiere unter Protest der Mönche in Käfigen abzutransportieren. Als die Beamten die Tempelanlage mit den Tieren verlassen wollten, blockierten rund 100 Mönche und der Abt die Ausfahrt.

Die Mönche hatten sich vor dem LKW postiert und verhinderten so die Weiterfahrt. Der Chef des Nationalparks versuchte drei Stunden lang vergeblich, mit den Mönchen zu diskutieren um eine Einigung zu finden.

Schließlich wurde auch der stellvertretende Gouverneur Boonyasopon Chantara-upai zu Hilfe gerufen. Auch er verhandelte erneut mit den Mönchen, allerdings ebenfalls ohne Ergebnis. Der Abt des Tempels weigerte sich generell, mit Khun  Boonyasopon zu verhandeln.

Bis zum späten Donnerstagabend kam es zu keiner Einigung zwischen den Parteien. Tierschützer befürchten, dass die leidtragenden in erster Line die sechs Bären sein dürften, die nach wie vor in ihren engen Käfigen auf dem LKW zum Abtransport bereit stehen. Sie könnten erschöpft sein und unter Umständen bei der Pattsituation der beiden Parteien ums Leben kommen.

Die Behörden wollen sich nun erneut an ein Gericht wenden und hoffen, dass sie für die gesamte Tempelanlage einen Durchsuchungsbefahl erhalten. Laut ihren Angaben soll der Tempel 146 Tiger beherbergen.

Sollte es sich herausstellen, dass der Tempel nicht in der Lage ist, die vernünftige Pflege der Tiger zu garantieren, wollen die Behörden alle Tiere beschlagnahmen. Sie sollen dann an einen Park in Ratchaburi abgegeben werden.

Der Thailand-Tip hatte bereits im Februar über die Ungereimtheiten in dem Tempel berichtet. Vor gut zwei Monaten wurden dort mehr als 100 Tiger und hunderte von Vögeln beschlagnahmt. Laut den Auskünften der Behörden soll der Tempel am illegalen Tierhandel beteiligt sein.

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