Bangkok. Trotz Verhaftung, Beschlagnahmung von Fahrzeugen, Einzug von Fahrlizenzen und Geldbußen haben die Unfälle, Verletzte und Toten im Vergleich zum Vorjahr weiter zugenommen.
Allerdings muss man diese Zahlen im Verhältnis sehen, da laut den Angaben der Behörden in diesem Jahr während der Neujahrszeit rund drei Millionen Menschen auf den Straßen unterwegs waren. Im letzten Jahr (2015) sollen zum Jahreswechsel dagegen nur eine Millionen Menschen mit ihren Fahrzeugen unterwegs gewesen sein.
Der nationale Polizeisprecher Detnarong Sutthichanbancha erklärte dazu: „Die hohe Zahl der Todesopfer bei Verkehrsunfällen während der Neujahrsferien in diesem Jahr ist trotz aller Präventionsmaßnahmen vor allem auf die höhere Anzahl der Reisenden zurückzuführen. Immerhin waren laut den Schätzungen dieses Jahr rund zwei Millionen Menschen mehr unterwegs“.
Laut den Angaben des nationalen Rat für Frieden und Ordnung wurden vom 25. Dezember bis zum 3. Januar 4.052 Fahrzeuge, darunter 3.032 Motorräder wegen betrunkener Fahrer beschlagnahmt. Alleine am Sonntag wurden 555 Motorräder beschlagnahmt und vorübergehend aus dem Verkehr gezogen.
Nach den Angaben der Weltgesundheits Organisaton (WHO) hat Thailand die weltweit zweithöchsten Zahl der Todesfälle durch Verkehrsunfälle. Nur Libyen hat mehr Todesfälle (36,2 pro 100.000 Einwohner) zu verzeichnen.
Am sechsten von sieben Tagen wurden bei 339 Unfällen 361 Personen verletzt. 48 Menschen kamen dabei ums Leben.
Premierminister Prayuth Chan-ocha musste zugeben, dass trotz der harten Maßnahmen die Zahl der Verkehrsunfälle nicht gesenkt werden konnte. Er vermutet dass die Ursache des Problems die Fahrgewohnheiten der Thais sind.
Er betonte die Notwendigkeit, die Öffentlichkeit mit besseren Möglichkeiten und Informationen für dieses Thema zu sensibilisieren. Der nationale Polizeichef Chakthip Chaijinda war jedoch optimistisch und glaubt, dass sich die eingeführten Maßnahmen auf lange Sicht auszahlen würden.
Der Generalsekretär der “Do not Drive Drunk Foundation” Herr Thaejing Siripanich war ebenfalls optimistisch und sagte, dass durch die Einführung dieser Maßnahmen rund 70 % der Bevölkerung für das Thema Alkohol am Steuer sensibilisiert wurden.
Die Regierung sollte niemals aufgeben und stattdessen diese Maßnahmen das ganze Jahr über durchführen. Verkehrsunfälle wegen Alkohol am Steuer passieren nicht nur während der Feiertage sondern über das gesamte Jahr, sagte er.
Jedes Jahr werden mehr als 24.000 Unfälle wegen Alkohol am Steuer gemeldet, fügte er hinzu.
Dabei gehen die Experten von drei Schlüsselfaktoren aus. Nummer eins ist nach wie vor Alkohol am Steuer, gefolgt von zu schnellem Fahren. Der dritte Faktor ist, dass die Fahrer sich übermüdet ans Steuer setzen und dann während der Fahrt einschlafen.
Weitere Gründe für die Unfälle sind minderwertige Straßenzustände, unklare Verkehrszeichen, Verstöße gegen Verkehrsvorschriften und die schlechte Durchsetzung der bestehenden Gesetze.
Provinzen mit den meisten Unfällen:
- Chiang Mai 125
- Nakhon Si Thammarat 97
- Surat Thani 90
Provinzen mit den meisten Verletzten:
- Chiang Mai 125
- Nakhon Si Thammarat 119
- Phitsanulok 98
Provinzen mit den meisten Toten:
- Nakhon Ratchasima 15
- Nakhon Sawan 12
- Chiang Rai 11
- Chonburi 11