Bizarres Bridge-Club-Spektakel in Pattaya geht weiter

Bizarres Bridge-Club-Spektakel in Pattaya geht weiter

Pattaya. Wie bereits mehrfach berichtet, hatten Anfang Februar die Polizei zusammen mit Armeeangehörigen und Beamten der Stadt einen offiziell eingetragenen Bridge-Club in Pattaya gestürmt. Dabei wurden alle Mitglieder zunächst verhaftet und für gut 12 Stunden auf dem Polizeirevier festgehalten.

Die Behörden warfen den Mitgliedern gleich mehrere Vergehen vor. Zum einen sei der Club ohne Genehmigung betrieben worden, zum anderen wurden angeblich zu viele Spielkarten verwendet, die nicht von den thailändischen Behörden genehmigt waren. Als nächstes ging es um den Ausschank von Alkohol in der Zeit von 14 und 17 Uhr. Schließlich wollte man den Mitgliedern nachweisen, dass sie angeblich nicht nur um Punkte sondern auch um Geld gespielt hätten.

30 zumeist ältere Mitglieder des Bridge-Club wurden von den Beamten verhaftet und für gut 12 Stunden auf der Polizeiwache festgehalten. Hier wurden sie erst nach Zahlung einer Kaution und Hinterlegung ihres Passes wieder laufen gelassen.

Der Fall hatte in der nationalen und internationalen Presse viele Fragen aufgeworfen, zumal laut den Gerüchten eine höhergestellte Person vor Ort die Razzia beantragt hatte. Die lokale Presse vermutet, dass es sich sogar um eine Schutzgeld Erpressung bzw. um Korruption handeln könnte.

In der Zwischenzeit haben die Mitglieder des Bridge-Club in Pattaya ihre Pässe und ihre Kaution zwar zurück erhalten, allerdings ist das Verfahren gegen die Mitglieder von der Staatsanwaltschaft noch nicht eingestellt oder abgewickelt worden. Der Club ist nach wie vor geschlossen.

Barry Kenyon hatte den Club bereits 1994 in Pattaya gegründet und offiziell bei den Behörden angemeldet. Er erklärte gegenüber der lokalen Presse: „Einer der vielen Paradoxen in dem Fall ist, dass der Bridge-Club in Pattaya trotz seiner wenigen Mitglieder nun weltweit einer der berühmtesten und berüchtigtsten Bridge-Clubs auf der Welt ist. Das ist eine wirklich bemerkenswerte Leistung der Behörden, zumal der Club immer noch geschlossen ist“.

Jeremy Watson, einer der Organisatoren des Clubs fügte hinzu: „Sobald unsere Anwälte und Rechtsberater alle Unklarheiten mit den verschiedenen Behörden beseitigt haben, werden wir den Club wieder eröffnen“.

Ob und wann es soweit ist, konnte bisher noch niemand sagen.