Angeklagter Mercedes Fahrer hat angeblich einen Nervenzusammenbruch und kann nicht vor Gericht erscheinen

Angeklagter Mercedes Fahrer hat angeblich einen Nervenzusammenbruch und kann nicht vor Gericht erscheinen

Bangkok. Im März war der Sohn eines Millionärs in der Nacht mit seinem Mercedes Benz auf einer Autobahn in Bangkok mit rund 250 Stundenkilometern unterwegs und rammte dabei einen Kleinwagen. Bei dem Unfall kamen die beiden Insassen, zwei Doktoranden, Herr Krissana Thaworn und Herr Thantapat Horsaengchai ums Leben.

Der Raser, Herr Jenphop Viraporn wurde wegen rücksichtslosem Fahren, Fahren unter Drogen und Alkohol und der Weigerung, die Anweisungen der Strafverfolgungsbehörden zu erfüllen, angeklagt. Die damals involvierten Polizisten ordneten keine Blutproben an, da der Unfallverursacher angeblich sofort ins Krankenhaus musste, und deshalb keine Blutproben machen lassen wollte.

Der Fall wurde von vielen Internetusern in den sozialen Medien thematisiert. Darin wird ausgedrückt, dass man sich sorgt, dass der Täter einmal mehr nicht belangt wird, weil er reich ist.

Am Montagsollte der reiche Sohnemann vor Gericht erscheinen, und sich für den Tod der beiden Doktoranten verantworten. Tatsächlich war aber nur sein Anwalt vor Ort der erklärte, dass sein Mandant im Stress sei und einen Nervenzusammenbruch erlitten habe. Er befindet sich angeblich in einem Krankenhaus und kann deswegen nicht vor Gericht erscheinen, sagte der Anwalt.

Sohnemann-Unfall_01-03Wegen des psychischen Zustands seines Mandanten Jenphop Viraporn hat der Anwalt das Gericht gebeten, die Verhandlung auf eine unbestimmte Zeit zu vertagen. Sein Mandant sei aufgrund seiner Verfassung unfähig, vor Gericht zu erscheinen, begründete der Anwalt seine Entscheidung.

Dagegen erklärte die Familie eines der Opfer, dass dies mal wieder ein billiger Trick sei, um die Verhandlungen zu verzögern und um die Gerechtigkeit auszutricksen.

Bei diesem Fall geriet die Polizei für ihre zögerliche Haltung bei den Untersuchungen des Unfalls in heftige Kritik. Sie hatte nicht nur bei Herrn Jenphop auf einen Alkoholtest verzichtet, sondern ihn auch erst nach vier Tagen wegen des Unfalls angezeigt. Dieses Verhalten führte zu Vorwürfen, dass die Polizei versucht habe, wie in vielen ähnlichen Fällen, bei denen Mitglieder von wohlhabenden Familien involviert waren, den Unfallverursacher zu schützen.

Im Juli kam es dann zu einem ersten Treffen der Parteien vor einem Gericht in Ayutthaya. Zum ersten Mal seit dem Unfall entschuldigte sich Herr Jenphop bei den Familien der Opfer. Das Treffen wurde vom Gericht als Chance für die beiden Parteien angeordnet, um auf außergerichtlichem Weg eine Einigung zu erreichen. Nongkarat Rungsang, der Anwalt des Mercedes Fahrer sagte, dass Herr Jenphop Geld an die Eltern von Krissana und Thantapat zahlen wollte, doch die Familien habe das abgelehnt und wollen kein Geld sondern ein komplettes Gerichtsverfahren.

Nach dem Antrag des Anwalts hat das das Gericht eine Vorladung für die behandelnden Ärzte und ein Attest angefordert. In dem Attest sollen die Ärzte bestätigen, dass Herr Jenphop wirklich geistig unzurechnungsfähig ist und nicht vor Gericht erscheinen kann.

Aufgrund des Beschlusses haben die Ärzte nun drei Monat Zeit, um sich auf den neunen Termin am 14. November 2016 vorzubereiten. Spätestens dann müssen sie dem Gericht Rede und Antwort stehen und ein entsprechendes Attest über die unzurechnungsfähig von Jenphop vorlegen.

Wenn die Anwälte des Angeklagten das Gericht erfolgreich davon überzeugen können, dass ihr Mandant für eine Gerichtsverhandlung ungeeignet ist, muss der gesamte Prozess so lange ausgesetzt werden, bis sein psychischer Zustand vollständig wiederhergestellt ist, sagte sein Anwalt.

Nongkarat Rungsang, dessen Bruder Krissana den Ford fuhr, den Jenphop mit 250 km/h von hinten rammte sagte: „Die heutige Wendung er Ereignisse überrascht uns nicht. Wir haben so etwas bereits schon erwartet“.

„Es war uns klar, dass der Anwalt diese Argumente verwenden wird. Das ist, .. na ja um deutlich zu sprechen, nur ein billiger Trick um mehr Zeit zu gewinnen“, sagte Herr Nongkarat.