Ultra Royalisten sorgen in Australien dafür, das ein Thai seine Arbeitsstelle verliert

Ultra Royalisten sorgen in Australien dafür, das ein Thai seine Arbeitsstelle verliert

Bangkok/Sydney. Der in Sydney lebende thailändische Staatsbürger Somsak Rachso verlor seine Arbeitsstelle in einem Thai Restaurant weil er angeblich die thailändische Monarchie beleidigt haben soll. Auf dieses Verbrechen steht in Thailand eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren.

Obwohl es bisher völlig unklar ist, wer diese Kampagne gegen Somsak entfacht hat, wurde er von seinem Arbeitgeber, dem Siam Cuisine Thai Restaurant in Prenrith, als Ergebnis der Online Belästigung und aus Angst vor den anziehenden Bürgerwehr Angriffen fristlos gefeuert.

„Die thailändischen Menschen, die hier in Australien leben, assoziieren nicht mit ihm. Geben sie weder ihm, noch seiner Familie einen Job“, forderte der kompromisslosen Führer der Müllabfuhr Organisation (RSO), Generalmajor Rianthong Nanna.

„Ich musste Herrn Somsak schon alleine Sicherheitsgründen entlassen. Ich möchte nicht, dass meine Gäste oder meine Angestellten von jemandem verletzt werden“, sagte Peter, der Besitzer des Restaurants.

Er bat die Presse darum, dass sein Nachname, wegen der Empfindlichkeiten zu diesem Thema in der thailändischen Gemeinde zurückgehalten wird, und betonte gleichzeitig seinen Respekt für den verstorbenen König Bhumibol.

Wie die Presse ermitteln konnte, enthielt die Facebook Seite von Herrn Rachso Beiträge der ehemaligen sogenannten Rot-Hemden Fraktion mit der Bitte, den ehemaligen gestürzten Premierminister Thaksin Chinnawat zu unterstützen.

Außerdem hatte sich Herr Somsak bei einer NSW Gruppe registriert und die Thai-Allianz für die Menschenrechte unterstützt und sich für sie engagiert.

Auf seiner Facebook-Seite, die bereits am Mittwoch entfernt wurde, Hatte er auch Artikel des Journalisten Andrew MacGregor Marshall veröffentlicht. In den veröffentlichten Artikel ging es um Diskussionen über die verschiedenen Aspekte der Monarchie. Dieses Thema gilt in Thailand allerdings als ein Tabu.

Herr Somsak hatte an seine Ankläger geschrieben und sie als „Riangthong die kriminellen Gangster“ bezeichnet.

„Ich habe in den letzten drei Tagen viele Nachrichten von meiner geliebten Familie, von respektierten Freunden und Verwandten erhalten. Sie haben mich unter Druck gesetzt und mich gebeten, jede Bewegung zu stoppen, die sich gegen ein undemokratisches Thailand richtet, das von Diktatur und dem Militär beherrscht wird“, schrieb Herr Somsak auf seiner Seite.

„Meine Bewegung hat weder gegen die thailändischen, noch gegen die australischen Gesetze verstoßen“, sagte er weiter. „Aber…Ich werde meine Aktivitäten stoppen, damit sich meine Familie, die Freunde und die Verwandten nicht weiter um mich sorgen müssen“.

Thailands Justizminister Paiboon Kumchaya hatte bereits diese Woche erklärt, das seine Regierung mittlerweile 19 angebliche Verdächtige wegen königlicher Diffamierung in sieben Ländern jagen.

Laut der Bangkok Post gehört auch Australien zu den sieben Ländern, die von der thailändischen Regierung ein Auslieferungsersuchen erhalten haben. Die australische Regierung und verschiedene thailändische Regierungssprecher lehnten es bisher jedoch ab, irgendwelche Details zu bestätigen

„Als eine Frage der langjährigen Praxis, veröffentlicht die australische Regierung keine Informationen in der Öffentlichkeit über diese Angelegenheiten. Weiterhin äußern wir uns weder über eine mögliche Auslieferung, einschließlich der Details, ob wir ein Auslieferungsersuchen erhalten haben oder nicht“, erklärte die Abteilung des Generalstaatsanwalt.

„Erst wenn eine Person verhaftet wurde oder vor einem Gericht im Rahmen einer Anfrage darüber verhandelt wird“, geben wie eine Erklärung ab“, fügte die Abteilung der Generalstaatsanwaltschaft hinzu.

Die thailändische Polizei bestätigte ebenfalls, dass man Australien um eine Strafverfolgung gebeten habe.

„Wir haben eine Anfrage nach Australien von einer Polizei zu einer anderen Polizei gemacht und sie darum gebeten, die Verdächtigen ausfindig zu machen, die von unserer Seite aus eine Straftat wegen Majestätsbeleidigung begangen haben“, sagte der stellvertretende Polizeisprecher Oberst Krissana Pattanacharoen.

Oberst Krissana teilte der Polizei mit, dass mehr als ein Verdächtiger gesucht wird. Allerdings ist es nicht klar, ob Herr Somsak Rachso ebenfalls auf dieser Liste steht, fügte er hinzu.

Die australische Bundespolizei wollte weder bestätigen oder dementieren, ob sie eine Anfrage von der thailändischen Polizei erhalten hatte.

 

Quelle: ABC News