Admiral Suriya verteidigt den U-Boot Handel und spricht von einer Traumwaffe

Admiral Suriya verteidigt den U-Boot Handel und spricht von einer Traumwaffe

Bangkok. Admiral Suriya Pornsuriya, der Leiter der U-Boot Flotte in Thailand ist vermutlich Weltweit der einzige Befehlshaber einer U-Boot Division, die kein einziges U-Boot hatte. Der 61-jährige Admiral hat während seiner Dienstjahre bei der Marine immer wieder versucht, U-Boote in verschiedenen Ländern wie Deutschland, Schweden, Südkorea und Russland einzukaufen. Allerdings endeten alle Versuche mit einem Scheitern.

„Ein U-Boot ist die Traumwaffe von jedem Marineoffizier“, sagte Suriya, der jetzt mit 61 Jahren in den Ruhestand geht.

Admiral Suriya in einem deutschen U-Boot
Admiral Suriya in einem deutschen U-Boot

Bei einem Interview in seinem Wohnzimmer mit Reportern von Khao Sod zeigte der Admiral auf ein Foto an der Wand, dass ihn in seiner Marine Uniform an Deck eines deutschen U-Bootes zeigt. Admiral Suriya hoffte damals noch, dass die Regierung mit den Deutschen ins Geschäft kommen würde und hier ihre U-Boote kauft. Sie haben es nicht getan, sagte er nur kurz.

Nun scheint sich das Blatt für die Marine gewendet zu haben, nachdem das Kabinett vor rund drei Wochen den Kauf von drei U-Booten aus China genehmigte. Der ThailandTIP hat bereits darüber berichtet.

Obwohl Admiral Suriya seit Jahren für den Kauf von U-Booten gekämpft hat, wird sein Traum erst nach seiner Pensionierung in Erfüllung gehen. Laut den Angaben des Regierungschef wird es allerdings noch rund fünf bis sechs Jahre dauern, bis das erste chinesische U-Boot nach Thailand ausgeliefert wird.

Allerdings hat die Ankündigung nicht überall Begeisterung hervorgerufen. Kritiker bemängeln, dass der Preis für die U-Boote, um die 36 Milliarden Baht, viel zu hoch sei. Außerdem kritisieren sie den Mangel an Transparenz bei dem Kauf und die vor allem die Notwendigkeit zum Kauf der U-Boote. Die Kritiker begründen ihre Aussage damit, dass ein regionaler Konflikt, bei dem die U-Boote zu8m Einsatz kommen könnten, fast undenkbar sei.

Die Kritik hat sich mittlerweile so weit ausgebreitet, dass sich die Führung der Marine gezwungen sah, am Montag eine erste Pressekonferenz zum Kauf der U-Boote aus China abzuhalten. Premierminister Prayuth Chan-o-cha ist von den zahlreichen Kritiken ebenfalls nicht sonderlich begeistert und sagte, dass die Medien endlich damit aufhören sollten, so eine Aufregung über den Multi-Milliarden Baht Deal zu machen.

Während der Pressekonferenz tauchten dann zahlreiche kritische Fragen zum Kauf der U-Boote auf. Eine der häufigsten Fragen ist dabei, wo die U-Boote in den flachen Golfgewässern überhaupt vernünftig operieren können und warum chinesische U-Boote wichtiger und eine bessere Investition als in nationale Schulen und Krankenhäusern sind.

Thailand hatte in seiner Geschichte schon einmal U-Boote. Im Jahr 1937 kaufte die damalige Regierung vier U-Boote aus dem Empire of Japan. Sie wurden allerdings bereits 1951 stillgelegt, nachdem die Marine vergeblich versucht hatte, die Arme geführte Regierung zu stürzen.

Seit fast sieben Jahrzehnten ist die Royal Thai Navy daher ohne ein einziges U-Boot. Im Jahr 1995 wurde ein fast fertiges Geschäft zum Kauf zweier U-Boote von einem schwedischen Hersteller abgelehnt, nachdem mehrere Korruptionsvorwürfe erhoben wurden.

Admiral Suriya auf einem deutschen U-Boot
Admiral Suriya auf einem deutschen U-Boot

2011 kam dann der Plan auf, eine „zweite Hand“ Flotte aus Deutschland zu einem wesentlich niedrigeren Preis von sieben Milliarden Baht zu kaufen. Aber auch hier wurde die Entscheidung mit dem Argument fallen gelassen, dass die Anschaffung von U-Booten unnötig sei, sagte Admiral Suriya.

„Es scheint so zu sein, als ob ein Fluch auf uns liegt“, sagte der pensionierte Admiral, der in der Waffenforschung und in der Akquisition gearbeitet hat, bevor er das U-Boot-Programm übernahm. „Jedes Mal, wenn wir versuchten, ein U-Boot zu kaufen, gab es immer ein Problem, das uns daran gehindert hat“, fügte er hinzu.

Etwa zwei Monate vor seiner Pensionierung, im August 2015, hatten Admiral Suriya und seine Mannschaft dann erneut einen Vorschlag zum Kauf von drei chinesischen U-Booten der Yuan-Klasse eingereicht. Der Admiral und seine Untergebenen verbachten dann fast anderthalb Jahre damit, die Junta von einem Kauf der drei U-Boote zu überzeugen.

Die Presse wandte sich erneut an den Admiral und wollte wissen, warum er solche Anstrengungen zum Kauf der U-Boote unternimmt. Admiral Suriya sagte, ihre Stealth Technik, die High-Tech-Waffen an Bord und die Mobilität wären für die Marine Strategie und die maritime Verteidigung entscheidende Vermögenswerte.

Um das Ganze noch weiter zu erläutern und auf einen Punkt zu bringen erklärte er, dass er sich an eine Übung erinnere, die er mit anderen Kadetten an der Marineakademie absolviert hatte. In der Simulation kam es zu einem Streit zwischen Thailand und einem Nachbarland.

Der Gegner habe dabei seine Flotte losgeschickt, um den Golf von Thailand und seine See- und Handelswege für Thailand zu blockieren. Außerdem könnte der Gegner so auch Einfluss auf die Erdgasvorkommen in Thailand nehmen.

Die Soldaten sollten bei der Simulation ein Ausweg finden, um die generische Blockade zu durchbrechen. Der einzige Weg, der bei dieser Simulation als erfolgreich hervorging, war die Blockade mit U-Booten zu durchbrechen. An dieser Taktik habe sich bis heute nichts geändert, sagte Admiral Suriya.

Gegner fragen dagegen, von welchem Nachbarland denn eine unmittelbare Gefahr ausgehe. Sie betonten weiterhin, dass es seit Jahrzenten keine offenen Konflikte zwischen den ASEAN Staaten gebe. Sie erklären, dass dieses Szenario zu weit hergeholt sei und nicht Tatsachen entsprechen würde.

„Warum muss der Staat Panzer, gepanzerte Fahrzeuge oder U-Boote kaufen? Ich habe nie eine Waffe in unseren Streitkräften gesehen, die tatsächlich in einem Kampf mit irgendjemandem benutzt wird „, sagte der ehemalige Polizeikommissar Seripisut Temiyavet in einem weit verbreiteten Video zu diesem Thema.

Admiral Suriya akzeptierte, dass es keinen drohenden Kampfbedarf für die U-Boote gab, fügte aber gleichzeitig hinzu, dass dieses Denken „kurzsichtig“ sei.

„Wenn die Streitkräfte Waffen kaufen, dann stützen wir unsere Notwendigkeit auf Ungewissheit“, betonte Admiral Suriya. „Wir können heute Freunde sein, aber was, wenn eines Tages unsere Interessen miteinander in Konflikt stehen, und wir haben einen Ausfall?“

Aber Surachart Bamrungsuk, der internationale Sicherheit an der Universität Chulalongkorn lehrt, sagte, es reicht nicht aus, die Taktik der Nachbarländer nachzuahmen.

Vier ASEAN-Nationen haben U-Boote: Indonesien, Singapur, Malaysia und Vietnam. Drei benutzen sie, um ihre Archipel zu patrouillieren, während Vietnam sie für ihre territorialen Streitigkeiten mit China benötigt, sagte er.

„Jedes Land hat unterschiedliche strategische Anforderungen“, fügte Surachart hinzu.

Eine weitere gemeinsame Kritik, die immer wieder angesprochen wird, ist die Lebensfähigkeit der U-Boote im flachen Golf von Thailand, der im Durchschnitt nur eine Tiefe von 50 Metern hat.

In einer Fernsehsendung zu seinem 80. Geburtstag scherzte König Bhumibol, der im Oktober starb, und sagte, wenn die Marine U-Boote hätten, könnten sie vermutlich nur im Schlamm vor der Küste stecken bleiben.

Admiral Suriya konterte und sagte, der Golf von Thailand teile die gleiche durchschnittliche Tiefe wie die Ostsee, eine Seite der großen U-Boot-Schlachten während des Zweiten Weltkrieges. U-Boote hätten auch schon in der Vergangenheit im Golf von Thailand operiert, sagte er.

„Einfach zu sagen, der Golf von Thailand ist zu flach, ist eine reine Phantasie“, sagte der Admiral.

Aber selbst diejenigen, die mit dem Kauf der U-Boote einverstanden sind, haben ihre Bedenken und sind skeptisch, dass die in China gekauften U-Boote nicht die gleiche industrielle Qualität aufweisen, wie die angebotenen U-Boote der westlichen Hersteller.

Admiral Suriya betonte, dass er sich nicht für den Kauf der U-Boote aus China stark gemacht habe. Nachdem der Marine ein Budget zum Kauf der U-Boote von 36 Milliarden Baht zugeteilt wurde, habe sein U-Boot Team alle großen Hersteller in der Welt angeschrieben und um ein Angebot gebeten.

Firmen aus Deutschland, Frankreich, Schweden, Südkorea, Russland und China hätten dann Thailand ihre Vorschläge unterbreitet.

Während fünf Hersteller sagten, sie könnten Thailand nur mit zwei U-Booten für den Preis versorgen, hatte ein chinesisches Unternehmen drei Yuan-Klasse U-Boote zum Preis von zwei angeboten.

„Das Angebot von drei Schiffen hat sofort die Entscheidung gewonnen“, sagte Suriya. „Es war ein Angebot, das wir nicht ablehnen konnten.“

Admiral Suriya gab allerdings auch zu, dass die Yuan-Klasse U-Boote nicht die besten in der Welt sind. „Sie sind langsamer zu manövrieren als ihre westlichen Pendants“, sagte er.

„Von unserem Gefühl und den Erfahrungen her sind die westlichen U-Boote glaubwürdiger und besser“, sagte der Admiral. „Aber es ist schwer zu sagen. Die Chinesen wissen wahrscheinlich selbst, dass ihre Schiffe alleine nicht mit denen aus dem Westen konkurrieren konnten. Deshalb haben sie uns drei Sätze für den Preis von zwei angeboten“, sagte er weiter.

Zu denjenigen, die sich ebenfalls besorgt über den Kauf der U-Boote geäußert haben, gehört auch die ehemalige Premierministerin Yingluck Chinnawat. Sie hatte auf Facebook geschrieben, dass das Land mehr davon profitiert hätte, wenn die Junta das Geld anstatt für die U-Boote für die Gesundheit und für die Landwirtschaft ausgegeben hätte.

„General Prayuth führt das Land sei nun drei Jahren, aber wir sehen immer noch große ökonomische Probleme“, schrieb Yingluck am 27. April. „Trotzdem gibt die Regierung ihr Geld für U-Boote und Panzer aus“.

 

  • Quelle: Khao Sod