Bangkok / Singapur. Nur zwei Tage, bevor der Red Bull Erbe Vorayuth „Boss“ Yoovidhya vor einem thailändischen Gericht erscheinen sollte, hat der „Sohnemann“ Thailand in seinem Privat Jet verlassen und ist nach Singapur geflogen. Am Donnerstag erklärte die thailändische Polizei, dass sein Privat Jet zwar immer noch in Singapur steht, von dem Milliardenerbe allerdings weit und breit nichts zu sehen ist und bisher jede Spur fehlt.
Boss hatte Thailand am 25. April in seinem Privatjet in Richtung Singapur verlassen, obwohl er sich am 27. April offiziell vor einem thailändischen Gericht und vor der Staatsanwaltschaft zu seinem Unfall mit Fahrerflucht, bei dem ein Polizeibeamter im Dienst getötet wurde, äußern und Rechtfertigen sollte, berichtet die thailändische Polizei.
Es war mittlerweile das achte Mal, dass er eine Vorladung es Gerichts oder der Staatsanwaltschaft verpasst hat, seit die Klage gegen ihn im Jahr 2016 erhoben wurde.
Der Fall wird nicht nur in Thailand sondern auch in vielen anderen Ländern auf der Welt genau beobachtet. Dabei wird Fall wegen zahlreicher Beschwerden weiter angeheizt, da die Medien und ein Teil der Öffentlichkeit der Meinung sind, dass das Gerechtigkeitssystem in Thailand die Reichen und die Berühmten begünstigt und beschützt, und sie so das Gesetz brechen und trotzdem noch ruhig schlafen können.
Laut den Aussagen der Ermittler war Vorayuth „Boss“ Yoovidhya mit seinem Privat Jet nach Singapur geflogen und hatte sich dort zwei Tage aufgehalten, bevor er spurlos verschwand. „Vorayuth hat Singapur am 27.April verlassen. Der Privat Jet, mit dem er von Thailand aus nach Singapur geflogen und hier gelandet war, steht allerdings nach wie vor verlassen in Singapur“, sagte der Polizeibeamte Apichat Suriboonya, der das Interpol-Büro in Thailand leitet, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
„Bisher haben wir keine weiteren Details über Boss“, sagte Herr Apichat weiter.
Apichat sagte weiter, dass sein Team mit der Polizei in Singapur sehr eng zusammen arbeitet, um eine Spur von den Verdächtigen zu finden und um zu bestimmen, wo er sich im Moment gerade aufhält. Die Polizei in Singapur hat gegenüber den Medien ebenfalls bestätigt, dass Boss den Stadtstaat mit unbekanntem Ziel verlassen hat.
Ein Sprecher der Polizei in Singapur erklärte gegenüber der Presse, dass sie tun würden was sie könnten, um ihren thailändischen Kollegen zu helfen und sie bei der Suche nach dem Milliarden Erbe zu unterstützen.
Ein thailändisches Gericht hat bereits am vergangenen Freitag einen Haftbefehl für Vorayuth erlassen und die Polizei erklärte dazu weiter, dass sie ebenfalls das Außenministerium aufgefordert hätten, seinen Pass zu widerrufen. Das Ministerium hat bereits gesagt, dass man sich so schnell wie möglich um die Angelegenheit kümmert.
„Nachdem wir seinen Pass aufgehoben und für ungültig erklärt haben, wird Vorayuth nach Thailand zurückkehren müssen, da ihm kein Land ohne einen gültigen Pass die Einreise erlauben würde“, sagte Sarawut Detsri, ein anderer Polizist gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Laut den zahlreichen Eintragungen in den sozialen Netzwerken hat Vorayuth in den vergangenen Jahren viel Zeit im Ausland verbracht. Unter anderem hält er sich viel in Singapur und in London auf, wo seine Familie ein Haus besitzt.
- Quelle: Chiang Rai Times