Bangkok. Die thailändischen Knoblauchbauern sind nicht mehr glücklich über ihre Arbeit. Sie beschweren sich und leiden darunter, dass billigere chinesische Zwiebeln nicht nur den thailändischen, sondern auch den Weltmarkt überschwemmen.
Mehr als 25.000 thailändische Landwirte, die auf ihren Farmen Knoblauch anbauen, sind jetzt einer starken Konkurrenz aus China ausgesetzt, dessen Knoblauch aufgrund der geringeren Produktionskosten erheblich billiger als der eigene angebaute Knoblauch ist. Dies erklärte der Direktor des Zentrums für internationale Handelsstudien (CITS) der Universität der thailändischen Handelskammer, Dr. Aat Pisanwanich am Montag (16. Dezember).
Die durchschnittlichen Kosten für chinesischen frischen Knoblauch betragen 5 Baht pro Kilogramm und 15 Baht für trockenen Knoblauch. In Thailand kostet dagegen der hier angebaute frische Knoblauch 11 Baht pro Kilogramm und der getrocknete Knoblauch 35 Baht pro Kilogramm.
Die auf www.kasetprice.com am 13. Dezember 2019 veröffentlichten Informationen gaben Thailands durchschnittlichen Einzelhandelspreis für trockenen Knoblauch bei 77 Baht pro Kilogramm und den für chinesischen Knoblauch bei 50 Baht pro Kilogramm an. Zu Hause verkaufen die chinesischen Bauern ihren Knoblauch auf ihrem lokalen Markt für 14 Baht pro Kilogramm.
China ist weltweit der größte Knoblauchproduzent und verzeichnete 2016 ein Wachstum von 22 Millionen Tonnen der weltweiten Gesamtproduktion von 26,5 Millionen Tonnen. Dagegen konnte im gleichen Jahr in Thailand nur 80.000 Tonnen Knoblauch angebaut bzw. produziert werden.
Die Experten rechnen dagegen vor, dass die weltweite Knoblauchproduktion bis 2025 auf 31 Millionen Tonnen ansteigen wird, wobei China nach wie vor der größte Produzent bleiben wird.
„Der Knoblauchmarkt in Thailand hat einen Wert von etwa 10 Milliarden Baht, von denen 7 Milliarden Baht in Thailand angebauter Knoblauch sind, während die restlichen 3 Milliarden Baht importiert werden und fast komplett alles aus China kommt“, fügte Dr. Aat hinzu.
„Thailand muss sich dagegen auch noch mit dem Schmuggel von Knoblauch aus China auseinandersetzen, denn während die offizielle Einfuhrmenge nur 70.000 Tonnen pro Jahr beträgt, liegt die tatsächliche Menge bei nahezu 100.000 Tonnen, wobei ein Großteil davon eingeschmuggelt und zu einem sehr günstigen Preis wieder verkauft wird“, rechnet Dr. Aat weiter vor.
Er fügte hinzu, dass Thailand gemäß den Bestimmungen der Welthandelsorganisation (WTO) eine Knoblaucheinfuhrsteuer erhoben habe, die auf 27 Prozent für die Quote von 60 bis 70 Tonnen pro Jahr und 57 Prozent außerhalb der Quote festgesetzt sei. Der Preis für chinesischen Knoblauch ist jedoch immer noch günstiger als der für den lokal in Thailand angebaute Knoblauch, sagt Dr. Aat.
„Die Regierung muss daher dringend die Einfuhrmaßnahmen überdenken, indem sie den Einzelhandelspreis in China und Thailand überwacht, die Einfuhrsteuereinziehung kontrolliert und die Unternehmen, die Knoblauch nach Thailand importieren, besser überwachen und kontrollieren“, fügte er hinzu.
- Quelle: The Nation Thailand