Prayuth bestreitet die Unterstützung der Junta Regierung in Myanmar

Prayuth bestreitet die Unterstützung der Junta Regierung in Myanmar

BANGKOK. Die thailändische Regierung bestritt am Montag die Vorwürfe, sie unterstütze Myanmar und die Anwendung von Gewalt gegen das eigene Volk und bereite sich auf einen möglichen Flüchtlingsanstieg vor, da der politische Konflikt mittlerweile bis über die Grenze eskaliert.

„Inwiefern unterstützen wir myanmarische Truppen? Niemand unterstützt die Anwendung von Gewalt gegen das Volk“, sagte Premierminister Prayuth Chan o-cha, als er nach den Behauptungen gefragt wurde, die thailändische Regierung unterstütze die myanmarischen Truppen.

General Prayuth machte die Bemerkung, als er am Montag (29. März) im Regierungsgebäude mit den Medien sprach – zwei Tage nachdem mindestens 90 myanmarische Bürger, darunter mehrere Kinder, getötet worden waren, nachdem Myanmars Sicherheitskräfte das Feuer auf die Anti-Putsch Demonstranten eröffnet hatten.

Als die Zahl der Todesopfer seit dem Putsch am 1. Februar am Montag auf über 460 anstieg, veranstaltete die Junta in Myanmar anlässlich ihres jährlichen Tages der Streitkräfte eine große Machtdemonstration.

Der Premierminister verteidigte auch die Entscheidung des thailändischen Militärs, Vertreter zur Teilnahme an den Feierlichkeiten zum Tag der Streitkräfte zu entsenden, und sagte, Thailand müsse einen Kommunikationskanal einrichten und unterhalten.

„Es ist ein militärischer Kanal. Wir brauchen Mechanismen, die es uns ermöglichen, die politischen Entwicklungen in Myanmar zu verfolgen. Die Länder teilen sich eine Grenze und wir werden davon betroffen sein“, sagte er.

General Prayuth sagte, die Behörden bereiten sich auf eine mögliche Flut von Flüchtlingen vor, die vor der Gewalt in Myanmar fliehen.

„Wir wollen keinen Exodus in unser Territorium, aber wir werden auch die Menschenrechte einhalten“, sagte General Prayuth, während er sich weigerte, die Zahl der Menschen zu schätzen, die über die Grenze fliehen könnten.

General Prayuth sagte, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten zwischen Thailand und Myanmar wie gewohnt fortgesetzt werden, da sie für den Lebensunterhalt der Menschen in beiden Ländern von entscheidender Bedeutung sind.

Er sagte jedoch auch, die Regierung müsse dies sorgfältig gegen die von ASEAN und den anderen internationalen Organisationen verhängten Maßnahmen abwägen.

Als der stellvertretende Premierminister Prawit Wongsuwon am Montag nach politischer Gewalt in Myanmar gefragt wurde, sagte er, Thailand werde sich weiterhin dem ASEAN Prinzip der Nichtinferenz verpflichtet fühlen.

Auf die Frage nach dem Vorgehen gegen die Anti-Putsch Demonstranten sagte General Prawit: „Ich mische mich nicht ein. Ich schaue nicht hin.“

In der Grenzprovinz Mae Song Hon bereiteten sich die Behörden nach Berichten über Luftangriffe in der Nähe der thailändisch-myanmarischen Grenze auf einen Flüchtlingsanstieg vor.

Thailändische Dorfbewohner in der Gemeinde Mae Sam Lap im Bezirk Sop Moei sagten den Bezirksbeamten, sie hätten am Montagnachmittag Flugzeuge aus Myanmar entdeckt.

Es wurde berichtet, dass etwa 3.000 Karen Dorfbewohner am Sonntag aus Angst vor einem weiteren Luftangriff am Sonntag den Salween-Fluss von Myanmar in die thailändische Provinz Mae Hong Son überquerten.

Gouverneur Sitthichai Chindaluang sagte am Montag, dass Maßnahmen zur Aufnahme von Flüchtlingen eingeführt wurden und die Naresuan Task Force für den Umgang mit den Flüchtlingen zuständig ist.

Er sagte, dass diejenigen, die aus Panik geflohen sind, gebeten werden, zurückzukehren, während diejenigen, die aus Angst um ihre Sicherheit geflohen sind, auf humanitärer Basis geschützt werden. Er sagte, die Flüchtlinge dürften nur in der Nähe der Grenze bleiben.

Einer Quelle zufolge flohen fast 2.200 Menschen über die Grenze in den Bezirk Mae Sariang von Mae Hong Son, nachdem Luftangriffe auf eine von der Karen National Union (KNU) kontrollierte Militärbasis, die sich gegenüber dem Bezirk Mae Sariang befindet, einen Soldaten getötet und zwei weitere verletzt hatten.

In der Zwischenzeit hat Singapurs Außenminister Vivian Balakrishnan die Situation in Myanmar als „eine sich entwickelnde Tragödie“ bezeichnet und erklärt, es sei für südostasiatische Länder von wesentlicher Bedeutung, in dieser Angelegenheit Stellung zu beziehen.

„Die Lösung wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Ich muss Ihnen gestehen, dass ich pessimistisch bin“, so Balakrishnan in einem am Montag veröffentlichten Protokoll.

Herr Balakrishnan hat stark über den Putsch und das anschließende tödliche Vorgehen gesprochen. Er hat darauf gedrängt, dass ASEAN eine aktivere Rolle bei der Suche nach einem Ausweg aus der Krise spielt.

 

  • Quelle: Bangkok Post