Warum sind die Chinesen für Thailand viel wichtiger als die westlichen Touristen?

Warum sind die Chinesen für Thailand viel wichtiger als die westlichen Touristen?

Bangkok. Die westlichen Touristen sind für die thailändische Tourismusbranche schon länger keine wichtige Gruppe mehr. Sie werden mittlerweile aus gutem Grund nur noch als „Nische“ angesehen. Die Zahl der chinesischen Besucher in Thailand ist in den letzten Jahren trotz vieler Probleme und Unannehmlichkeiten immer weiter angewachsen.

Bei den Zahlen der Internationalen Besucher in Thailand sind die Chinesen unter den 15 Haupteinreisenden Ländern mit großem Abstand die Nummer eins. Wie in der untenstehenden Grafik gut zu sehen ist, machen die Chinesen bis zum 31. März 2019 rund 57,48 % der internationalen Besucher in Thailand aus. An zweiter und dritter Stelle kommen die Inder mit „ nur noch „ (4,3 %) und die Koreaner mit 3,53 %. Die Zahl der deutschen Touristen in Thailand ist dagegen unter die ein Prozent Marke gerutscht und beträgt nur noch 0,74 %sind

Statistik der Internationalen Ankünfte bis zum 31. März 2019:

Prozent Land
China 57,48%
andere Länder 18,00%
Russland 4,98%
Indien 4,38%
Japan 4,28%
Vietnam 3,70%
Korea 3,53%
Indonesien 1,66%
Taiwan 1,66%
Hongkong 1,61%
U.K 1,47%
Frankreich 1,22%
Deutschland 0,74%
USA 0,66%
Ukraine 0,51%
Malaysia 0,26%

 

Die Chinesen machen derzeit ( 2019 ) 57,48 % aller Touristen in Thailand aus. Dazu muss allerdings auch gesagt werden, dass diese Zahlen Umso erstaunlicher sind, da nur 8,7 % aller Chinesen (120 Millionen) derzeit über einen Pass verfügen und dadurch ins Ausland reisen können.

Laut Jing Travel könnten sich die Ankünfte der Chinesen in Thailand bis zum Jahr 2020 verdoppeln – das bedeutet 240 Millionen Chinesen (zum Vergleich: das sind 363 % der britischen Bevölkerung (66 Millionen)). Und dabei kann man getrost davon ausgehen, dass die Anzahl der chinesischen Touristen in den kommenden Jahren immer noch weiter ansteigen werden, berichtet Jing Travel.

Sie behaupten auch, dass die chinesischen Reisenden, die zum ersten Mal ihr Land für eine Auslandsreise verlassen, mit größerer Wahrscheinlichkeit eher in die Nähe ihrer Heimat reisen, also in Ländern wie Vietnam und, wie Sie es richtig vermutet haben, auch Thailand reisen.

Daher ist es für viele Reise- und Tourismusexperten kein Wunder, dass Thailand die Anzahl seiner Touristen von 38 Millionen bis zum Jahr 2030 auf über 79 Millionen Besucher erhöhen will.

Jahr Ankünfte Änderung in %
2005        11.516.936
2006        13.821.802 20,01%
2007        14.464.228 4,65%
2008        14.584.220 0,83%
2009        14.149.841 -2,98%
2010        15.936.400 12,63%
2011        19.230.470 20,67%
2012        22.353.903 15,98%
2013        26.546.725 18,77%
2014        24.809.683 -6,54%
2015        29.881.091 20,44%
2016        32.588.303 8,91%
2017        35.381.210 8,57%
2018        38.277.300 7,54%
Jan-Feb. 2019          7.291.492
voraussichtlich
bis 2030
       74.349.668

 

Die Chinesen geben mehr aus in ihrem Urlaub.

Sehr oft hört man die Aussagen von europäischen Touristen, dass sie die Ausgaben pro Kopf der Chinesen gerne schriftlich sehen würden. Dass soll darauf hindeuten, dass diese im Vergleich zu den anderen Nationen sehr niedrig sind. Diese Aussage könnte allerdings weiter von der Wahrheit abweichen, da das Einkaufen für die Chinesen ein wichtiger Faktor für den Urlaub ist.

Die chinesischen Ausgaben für Thailand betragen 15.342.000.000 US-Dollar pro Jahr, weit mehr als in allen anderen Ländern .

Die durchschnittlichen Ausgaben pro Tag für einen chinesischen Touristen in Thailand betragen 192 US-Dollar. Das sind stolze 53 % mehr als die durchschnittlichen Ausgaben der Europäer, die mit rund 125 US-Dollar pro Tag angegeben werden.

Als ein weiterer wichtiger Faktor für das stetige Anwachsen der chinesischen Touristen ist das stark gestiegene Bruttoinlandsprodukt (BIP) (engl. GDP) der Chinesen gegenüber den USA.

Im Jahr 2009 lag das BIP in China noch weit unter dem der USA. Das hat sich allerdings seit 2016 geändert, nachdem China die USA überholt hat. Seit dem ist das chinesische BIP von Jahr zu Jahr weiter angewachsen und liegt über dem BIP der USA.

Wenn man den Experten glauben will, ist das aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange für das chinesische Bruttoinlandsprodukt. Wie anhand der Grafik zu sehen ist, könnten die Chinesen in den kommenden Jahren immer noch weiter zulegen. Daran wird auch der Handelskrieg zwischen China und den USA nichts ändern, spekulieren die Finanzexperten.

Ein Mitarbeiter eines Unternehmen, das mit der TAT zusammen gearbeitet hat bericht, dass er bereits vor einigen Jahren einen interessanten Bericht der thailändischen Tourismusbehörde (TAT) gelesen hat.

Die Chinesen geben im Durchschnitt etwa 20 % oder mehr aus als Europäer / Amerikaner / Aussies. Es war jedoch sehr interessant, wo sie ihr Geld ausgeben. Chinesische Touristen kehren traditionell mit teuren Geschenken für ihre Freunde und Verwandten nach China zurück. Dies ist eine „Gesichtssache“, weshalb sie oft dazu bereit sind, einen großen Teil ihrer Gesamtausgaben für diese Geschenke aus Thailand auszugeben.

Aber was kaufen die Chinesen in Thailand, taucht immer wieder als Frage auf. Laut dem Bericht der TAT gehen diese Chinesen in die sogenannten High-End Geschäfte und kaufen dort fast ausschließlich Markenartikel.

Im Gegensatz zu den westlichen Touristen werden hier normalerweise keine kleinen Läden, kleineren Gästehäuser oder Restaurants aufgesucht. Obwohl sie mehr Geld ausgeben, geht viel, wenn nicht sogar der größte Teil ihres Geldes, an ausländische Unternehmen und ihre wohlhabenden thailändischen Partner.

Nur ein relativ kleiner Teil ihrer Ausgaben geht direkt an lokale Händler und lokale KMU (klein und mittelständige Unternehmen).

Die Touristen, von denen die thailändischen KMU am meisten profitieren, sind in Wirklichkeit die vielfach schlecht angesehenen Rucksacktouristen, ist in dem Bericht der TAT zu lesen.

In einem Blog, den „ DanaboutThailand“ letztes Jahr gepostet hatte, sprach er auch mit zahlreichen Hoteliers über die Chinesen. Und über dass, was die Hoteliers über die Chinesen empfanden. Zusammen gefasst war es ein großer Daumen nach oben. Sie zahlen mehr für ein Zimmer, zahlen sofort und stöhnen nicht, wenn sie im Hotel sind.

Die thailändischen Hoteliers waren sich einig, dass sie den chinesischen Reisenden bevorzugen. Sie sehen uns Westler gerne über alles stöhnen und dies führt oft zu einem Rabatt auf den Zimmerpreis. Bei westlichen Touristen wird das Geld aufgrund der Zahlungsweise für einen Monat oft nicht angezeigt (z. B. bei Agoda usw.). Bei der chinesischen Reisegruppe zahlen sie sofort und im Voraus, und – und das hat Dan in seinem Block schockiert – zahlen sie mehr als den westlichen Zimmerpreis. Westliche Touristen senken den Zimmerpreis und der chinesische Tourist treibt ihn wieder nach oben.

Ein Hotelier aus Pattaya erklärte uns auch, dass Westler alles falsch verstehen, wenn wir sagen, dass die Chinesen kein Geld in die örtliche Wirtschaft stecken. Er erklärte, westliche Besucher besuchen keine Attraktionen in Thailand, aber die Chinesen besuchen täglich bis zu 5 Attraktionen von Nong Nooch Gardens bis Miss Tiffanys. Auf einer 5-tägigen Reise sind es 25 Orte. Ja, natürlich werden sie auch die Reiseveranstalterkreise besuchen, aber das sind vielleicht nur 20 – 25 % der insgesamt organisierten Reisen.

Es ist erstaunlich, wie schnell diese Tourismusumstellung in Thailand stattgefunden hat. Es ist erst gestern das Gefühl, dass Thailand fast allein für den westlichen Reisenden reserviert war. Nun, diese Tage sind eindeutig vorbei – und sie haben eine spektakuläre Verschiebung nach Osten gemacht.

 

 

  • Quelle: Thai Visa