Obwohl es in Thailand offiziell keine Prostitution gibt, ist das Land weltberühmt dafür

Laut einem Bericht der Online-Zeitung pattayadailynews ist die Prostitution in Thailand soweit verbreitet, dass in anderen Ländern darüber sogar schon Witze gemacht werden. Allerdings ist die Realität für die Frauen nicht ganz so lustig.

In Thailand werden die Prostituierten von dem Großteil der Gesellschaft verhöhnt und gemieden. Es wird als eine Schande angesehen, diesem Beruf nachzugehen. Viele Eltern der jungen Frauen glauben immer noch, dass ihre Töchter in einem Hotel oder Restaurant und nicht in einer Bar arbeiten.

Mittlerweile ist Thailand für seine Sexindustrie so weltberühmt, das darüber sogar schon Witze oder Comedy-Sketche gemacht werden. So wurde diese Woche in der bekannten amerikanischen TV-Show "Saturday Night Live" ein kurzer Comedy-Sketch mit dem Titel "Rosetta Stone Thai" gezeigt.

In dem 90 Sekunden Videoclip sollen Ausländer mit einfachen Sätzen die thailändische Sprache lernen. Dabei wird natürlich speziell auf die thailändische Sexindustrie gezielt. Dort tauchen zum Beispiel fragen auf wie: „Wie viel kostet du“? und „Ist dieser Preis für die ganze Nacht“? Im Hintergrund ist dann zu hören, wie sich die Zuschauer im Sendezentrum über diesen Sketch amüsieren und herzhaft lachen.

Damit soll dieser Videoclip zeigen, dass ausländische Männer ausschließlich nur wegen dem Sex nach Thailand reisen, meint dazu die Online-Zeitung. Bereits kurz nach der Ausstrahlung der Fernsehshow hagelte es von Seiten des thailändischen Kulturministeriums Kritik. Dieser Videoclip sei eine Beleidigung für Thailand, sagte Kulturminister Sonthaya Khunpluem.

Herr Sonthaya schickte einen Brief an die US-Botschaft in Thailand und informierte sie über seine Meinung. Er erklärte, dass der TV-Clip wirklich das Bild von Thailand beschädige und sofort entfernt werden müsse. Der Clip würde nur eine einseitige Sicht von Thailand zeigen, protestierte Mr. Sonthaya. Er würde eher einen Dokumentarfilm mit einer ausgewogenen Sicht über die Prostitution in Thailand vorziehen, als darüber nur Witze zu machen. Kurz darauf wurde das Video auf der bekannten Plattform YouTube gesperrt.

Um ehrlich zu sein, berichtet pdn weiter, ist die Prostitution eine Realität in Thailand. Ohne sie würden sonst so viele arme Menschen kaum überleben können. Es ist zwar schwierig das zu akzeptieren, aber die Prostitution hat schon immer existiert und das nicht nur in Thailand. Es gibt weltweit viele Orte der Prostitution an denen Frauen sich auf der Strasse verkaufen. Sehen sie sich alleine mal die Werbung an, berichtet pdn. „Sex sells“, dass ist nun mal weltweit so.

Die Frage ist, warum ist die Prostitution in Thailand so riesig und so schnell gewachsen, dass es jetzt weltweit dafür berühmt ist? Obwohl es illegal ist, ist Prostitution immer noch an fast allen Orten in Thailand gegenwärtig. Vor allem in den großen Städten, wie Bangkok, Pattaya und Phuket ist die Prostitution nicht mehr wegzudenken. Deswegen kommen ja so viele Touristen ausgerechnet in diese Orte.

Die meisten thailändischen Prostituierten wachsen in sehr armen Familien auf. Sie müssen für ihren Lebensunterhalt kämpfen und haben in jungen Jahren so gut wie kaum die Schule besucht und keine Möglichkeit gehabt, etwas zu lernen. Da bietet sich die Prostitution als schnelle und einfache Lösung an. Hier können die Frauen innerhalb kürzester Zeit sehr viel Geld verdienen.

Zum größten Teil werden die Frauen sogar von ihren Freundinnen davon überredet und überzeugt, dass sie auf diesem Wege viel schneller ihr Geld verdienen. Als Putzfrau oder Kellnerin verdienen sie oft nur einen Bruchteil des Geldes einer Prostituierten. Mit diesem Einkommen können sie dann zu Hause ihre Eltern und ihre Geschwister finanziell unterstützen. Die wissen offiziell natürlich nicht, womit ihre Tochter in der großen fernen Stadt ihr Geld verdient.

Solange in Thailand die Gesetze gegen die Prostitution nicht durchgesetzt werden, und es keine vernünftigen Alternativen für die armen Frauen gibt, muss das thailändische Volk die Wahrheit über die weitverbreitete Prostitution im ganzen Land akzeptieren.