Ko Tao Mordverdächtige widerrufen ihre Aussagen

pp Surat Thani. Die beiden Wanderarbeiter aus Myanmar, die von der Polizei als Täter im Mordfall Ko Tao ermittelt wurden, haben ihre Aussage und ihr Geständnis widerrufen, erklärte ein Anwalt der birmanischen Botschaft.

Anwalt Aung Myo Thant aus der birmanischen Botschaft erklärte nach einem Gespräch mit den beiden angeblichen Tätern, dass sie die Morde nur gestanden hätten, weil sie von der Polizei unter Folter zur Aussage gezwungen wurden.

„Die beiden erklärten mir in einem Gespräch, dass sie an dem Abend am Strand waren und etwas getrunken und Lieder gesungen hätten, berichtet Anwalt Aung. „Sie hätten die Morde nicht begangen und nur gestanden, weil sie von der Polizei und dem burmesischen Thai Übersetzer geschlagen wurden“.

„Die beiden haben an die birmanische Regierung appelliert, sich den Fall genau anzuschauen und die Wahrheit heraus zu finden“, sagte der Anwalt weiter. „Die beiden waren in einem wirklich erbärmlichen Zustand. Ihre Körper hatten alle möglichen Prellungen. Ich habe heute alles was ich gesehen habe auch meiner Regierung berichtet“, fügte er hinzu.

Außerdem habe man ihm den Zugang zu dem wichtigen dritten Zeugen, einem Freund der beiden Verdächtigen verboten, sagte er weiter. Die Polizei habe ihm gesagt, der Mann sei ein entscheidender Zeuge und deshalb wolle man ihn nicht stören. Angeblich soll dieser Zeuge die entscheidenden Hinweise auf seine beiden Landsleute geliefert haben.

Laut Berichten der thailändischen Polizei sollen sich Vertreter der birmanischen und der britischen Regierung „zufrieden“ über die Untersuchung geäußert haben. Kenner der Szene deuten die Ergebnisse allerdings anders. Zunächst war aufgefallen, dass der britische Botschafter nicht auf der Pressekonferenz der Polizei in Bangkok erschienen war.

Das burmesische Konsulat erklärte ebenfalls, dass man noch weitere Informationen benötige und keinesfalls voreilige Schlüsse ziehen wolle. Heute wird Premierminister Prayuth Chan-ocha in zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Myanmar erwartet. Dabei soll er dann auch weiter detaillierte Untersuchungsergebnisse zu dem Doppelmord im Gepäck haben.

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