Sind Phukets Strände nur noch ein Albtraum für die europäischen Touristen?

pp Phuket. Der weit über Phuket hinaus bekannte Reporter Alan Morison wollte sich am Wochenende ein eigenes Bild über den aktuellen Zustand am Strand von Patong machen. Für ihn steht fest, der Strand von Patong ist ein Albtraum für die europäischen Touristen.

Der Tag begann schon schlecht, berichtet er. Kaum war er am Strand von Patong angekommen, lief ihm schon der erste Lady Boy über den Weg und hob zur Begrüßung seinen Rock.

Ein italienischer Tourist, der sich in einem illegalen Strandkorb räkelte musste mit ansehen, wie ein transsexueller Strandverkäufer ungeniert an einen Baum urinierte. Als sich der Italiener über die Unverschämtheit beschwerte, drohte ihm der Katoey (Lady Boy) mit ein paar Ohrfeigen.

Andere Anbieter eilten dem offenbar an diesem Strand beliebten Italiener zu Hilfe und stellten den urinierenden Strandverkäufer zur Rede. Dabei fielen nicht gerade zärtliche Worte und es gab schnell eine Aufruhr am Strand.

Wenig später waren auch zwei Polizeibeamte zur Stelle und verpassten dem Verkäufer eine 500 Baht Geldstrafe. Der Verkäufer zog sich nur auf die andere Straßenseite zurück und wartete darauf, dass die Polizeibeamten wieder verschwanden.

Yvonne De Haay Stekelenbrug, eine angesehene Vertreterin der Diethelm Travel auf Phuket erklärte, dass nach mehr als 20 Jahren Tourismus in Patong die Aufgabe immer schwieriger werde. Sie hofft, dass ihre Chefs auf der Internationalen Tourismus Börse in Berlin in der Lage sind, dass Bild der Touristen von Phuket wieder ins rechte Licht rücken können.

„Jeder hier ist sehr unglücklich“, sagte sie. „Die Touristen dürfen noch nicht einmal ihre eigenen Strandliegen mit an den Strand bringen. Ich frage mich, ob der Gouverneur wirklich weiß, was hier los ist. Es gibt immer noch die Mafia, die ihr Geld am Strand von Patong verdient“.

„Ich kann verstehen dass die Armee dagegen vorgegangen ist, aber jetzt kommt die Mafia langsam aber sicher wieder an die Strände zurück und kassiert erneut ab“, sagte sie weiter.

„Wie sie sehen, kann man nur an einigen wenigen Stellen baden. Der Rest des Strandes ist für die Jet-Ski und die Gleitschirmflieger reserviert. Sie besitzen den Strand“, fügte sie hinzu.

„Und selbst wenn sie an einer leeren Stelle in diesem Bereich sitzen dauert es nicht lange, und sie werden von den Gleitschirmbetreibern vertrieben. Ein Australier der dort schwamm, wurde sogar von ihnen geschlagen. Sie sind sehr aggressiv“, betonte sie.

„Ich kenne viele Leute, die hierher kommen und in Gästehäusern wohnen, die über keinen Pool verfügen. Aber diese Gäste möchten nach all den Verboten und Bestimmungen auch nicht mehr an den Strand gehen. Sie sind nicht glücklich über das, was hier passiert. Sie kommen bereits seit Jahren hier hin und werden dieses Jahr vielleicht zum letzten Mal auf Phuket Urlaub machen“.

„Gerade die älteren Menschen waren über den Service am Strand so zufrieden, dass einige Touristen den Strandverkäufern sogar Geschenke mitgebracht hatten. Die Besucher fühlten sich sicher und glücklich mit ihnen. Es ist so frustrierend“, fügte sie hinzu, „jetzt müssen die Leute auf ihre Liegen verzichten und sich auf Matten legen. Es gibt einfach keine Logik für diese Entscheidung“.

„Jetzt ist es den Menschen nicht mehr erlaubt, ihre eigenen Strandliegen mitzubringen. Deshalb werden im nächsten Jahr viele Touristen nicht mehr wiederkommen. Die ersten Stornierungen für nächstes Jahr liegen bereits schon vor“, betonte sie.

Deutsche, Norweger und Schweden sollen Patong bereits den Rücken gekehrt haben, jetzt folgen auch die Holländer, erzählte sie weiter. Der Strand wurde laut Aussage von Yvonne bereits wieder voll von den Jet-Ski und Gleitschirmanbietern übernommen.

Ein positiver Aspekt habe man jedoch erreicht, sagte sie. Dass schmutzige Wasser, dass vorher immer am Strand ins Meer geleitet wurde beleibt nun aus. Daher wäre das Wasser ideal zum Schwimmen, wenn man die Menschen nur lassen würde und nicht die Strände für die „Mafia“ reservieren würde.

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