Verschleppt die Polizei absichtlich Ermittlungen gegen ihre eigenen Beamten?

Verschleppt die Polizei absichtlich Ermittlungen gegen ihre eigenen Beamten?

Mae Hong Son. Eine Mutter, die ihre eigene minderjährige Tochter in einem Prostitutionsring mit anderen minderjährigen Mädchen entdeckt hatte, wandte sich an die zuständigen Polizeidienststellen und an das zuständige Damrongdhama Center und bat sie die Ermittlungen in diesem Fall aufzunehmen. Allerdings wurde ihre Anzeige seit über sechs Monaten von den Behörden systematisch ignoriert.

Die 43 Jahre alte Nampetch Keuyputsa aus Mae Hong Son hat sich schließlich völlig verzweifelt an die lokalen Medien in einem Versuch gewendet, doch noch Licht in den Fall zu bringen. Ihren Angaben zufolge wird der Fall von den Behörden durch eine sehr verdächtiger Bürokratie gestoppt und systematisch ignoriert, nachdem sie selber entdeckt hatte, dass ein hoher Polizeibeamter in Mae Hong Son ihre minderjährige Tochter zusammen mit 20 anderen minderjährigen Mädchen angeblich zur Prostitution gezwungen haben soll.

Der Polizeibeamte, dessen Namen bisher von den Behörden zurückgehgalten wird, soll ein Sergant Major der Polizeistation Mae Hong Son sein.

Die Mutter des Mädchens arbeitete sogar als Privatdetektiv für die Polizei und gab den Behörden Informationen über Drogen- und Prostitutionsbanden und Aktivitäten in der Region. Sie kontaktierte sofort das „Provincial Damrongdhama Center“ in Mae Hong Son, nachdem sie ebenfalls selber Beweise sowie die Kontaktdaten und Fotos von ihrer Tochter in einer Werbung für minderjährige Prostituierte zusammen mit 20 anderen minderjährigen Mädchen im November 2016 entdeckt hatte.

Das Damrongdhama-Zentrum kontaktierte den Polizeichef von Mae Hong Son, Herrn Pulsarb Prasert, und forderte ihn auf, sofort einen Fall zu öffnen und die Ermittlungen aufzunehmen. Allerdings wurde der Fall merkwürdiger Weise kurze Zeit später wieder gestoppt und schließlich nach einem angeblichen „Mangel an Beweisen“ wieder geschlossen.

Danach kontaktierte Frau Nampetch das Verteidigungszentrum des Menschenhandels,“Human Trafficking Prevention Centre“, um zu sehen, ob ihr diese Abteilung weiter helfen könnte.

Nachdem sie Kontakt mit dem Verteidigungszentrum des Menschenhandels aufgenommen hatte und ihre Informationen und Beweise auch an die örtlichen Medien übermittelt hatte, eröffnete die Polizei von Mae Hong Son am 1. März 2017 eine Untersuchung zu den Anschuldigungen der Mutter. Die Beamten erklärten dazu, dass sie zunächst mit den Zeugen und den Opfern des angeblichen Minderjährigen-Prostitutionsrings sprechen werden.

Am 23. April gab dann der Oberbefehlshaber Pulsarb Prasert eine Erklärung an die örtlichen Medien über den Fall. Er behauptete, dass, nachdem die Geschichte an die Presse weiter geleitet worden war, hätten viele Nachrichtenagenturen die Nachrichten geteilt und veröffentlicht. Da habe angeblich zu einer Verwirrung von Informationen und Vorwürfen geführt. Aus diesem Grund habe die Polizei den Fall wieder geschlossen.

Kurz darauf widersprach er seiner Aussage und sagte, dass der Fall noch nicht geschlossen sei und die Polizeibeamten weiterhin unparteiisch ihre Ermittlungen fortführen.

Zwischenzeitlich hat sich auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und ebenfalls eine Untersuchung in dem Fall angeordnet. Sie verlangt, dass alle identifizierbaren Opfer, Angeklagte und die Familien der Betroffenen zu den Vorwürfen befragt und ihre Geschichten weiter untersucht werden müssen.

Allerdings haben einige der Opfer und ihre Familien sich mittlerweile geweigert, mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Einige dieser Opfer sind auf einmal für die Beamten nicht mehr zu sprechen oder zu erreichen.

Die Polizei, die die Untersuchung durchführt, hat ihre Berichte an den Staatsanwalt weitergeleitet. Die Beamten warten nun auf eine Überprüfung der Untersuchung, die durchgeführt wurden. Erst danach soll über weitere Maßnahmen entschieden werden.

Die Nord-Thailand-Abteilung des Department of Special Investigations (DSI) hat ebenfalls auch darum gebeten, die Berichte zu überprüfen und wird auch noch selber in dem Fall ermitteln.

 

  • Quelle: Chiang Mai City Life