Führerschein Ausbildung soll von fünf auf 15 Stunden erhöht werden

Führerschein Ausbildung soll von fünf auf 15 Stunden erhöht werden

Bangkok. Die Regierung möchte die Fahrgewohnheiten der thailändischen Verkehrsteilnehmer verbessern und plant daher, die die Führerschein Ausbildung von fünf auf fünfzehn Stunden zu erhöhen.

Laut den Aussagen einiger Verkehrsexperten der Regierung reichen die bisher angesetzten fünf Stunden Training, bevor die Prüflinge für einen Test zum Erlangen des Führerschein zugelassen werden nicht aus, um wirklich das sichere Führen eines Fahrzeugs im öffentlichen Straßenverkehr zu lernen.

Die Regierung möchte daher die fünf Stunden Zeit, die für ein entsprechendes Training vorgesehen sind, um zehn Stunden auf 15 Stunden erhöhen. Die Führerschein Neulinge sollen sich an eine der privaten Fahrschulen wenden, die bei dem zuständigen Ministerium extra dafür registriert wurden.

Dabei sollen sich die Prüflinge bei einer der sogenannten „One-Stop-Shop“ Fahrschulen anmelden, die für die Prüfung und die Vergabe von Führerschein Lizenzen verantwortlich sind. Das bedeutet allerdings auch, dass dadurch automatisch die Gebühren zum Erlangen eines Führerscheins in die Höhe gehen. Die Regierung rechnet dabei mit einer Erhöhung bzw. mit zusätzlichen Ausgaben für die Führerschein Neulinge von 6.000 Baht.

Zahlreiche Thais haben sich nach dem Bekanntwerden des Plans der Regierung Online in den sozialen Netzwerken und in den thailändischen Foren darüber beschwert, dass diese zusätzliche Ausbildung unfair sei. Die Bürger sind wütend und beschweren sich vor allem darüber, dass sie durch diese zusätzliche Ausbildung von zehn Stunden weitere 6.000 Baht auf den Tisch der ausbildenden Fahrschule legen sollen.

Gleichzeitig werden in den Medien aber auch die Stimmen der Experten auf diesem Gebiet lauter die erklären, dass die Beschwerden der Bürger nicht gerechtfertigt sind. Sie begründen ihre Aussage damit, dass 15 Stunden Fahrausbildung im Vergleich zu den Standard Anforderungen im Ausland immer noch sehr gering sind.

Gleichzeitig betonen sie dabei, dass auch die geforderten 6.000 Baht wirklich sehr wenig sind, um eine ordnungsgemäße Fahrausbildung wirklich zu garantieren.

In den thailändischen Medien taucht dabei die berechtigte Frage in Bezug auf die Erhöhung der Fahrstunden auf, ob auch die geforderten 15 Fahrstunden wirklich ausreichen, um ein ordnungsgemäßes Fahrverhalten zu lernen.

Thanapong Jinwong, der eine Verkehrssicherheitsgruppe repräsentiert, sagte, dass nach seiner Meinung selbst 15 Fahrstunden nicht genug sind, um einen tatsächlichen Unterschied in der Fahrweise der Thais auszumachen. Selbst wenn das Training ausgezeichnet war, ist es immer noch zweifelhaft, ob sich dadurch das Fahrverhalten der Thais auch tatsächlich ändern wird.

„Im Vergleich zu vielen anderen Ländern, die eine größere Bedeutung auf die Verkehrssicherheit und auf das Fahrvermögen ihrer Bürger setzen, sind selbst die angesetzten 15 Trainings-Stunden nicht genug“, betonte er.

Deshalb schlug er vor, dass selbst wenn die 15 Fahrstunden genehmigt werden, die Behörden sicherstellen müssen, dass die Fahrschulen den Bürgern das lehren, was wirklich im Straßenverkehr notwendig ist. Die Menschen sollen die Risiken im Straßenverkehr richtig einschätzen können und verstehen, dass sie ihr Fahrverhalten und ihre Einstellung der jeweiligen Situation anpassen müssen.

„Die Kenntnisse der Verkehrsregeln auf der Straße sind sicherlich wichtig“, sagte Herr Thanapong weiter, „aber wie sie von den Fahrern angewendet werden ist ebenso wichtig. Wenn die Leute so weitermachen wie bisher, und jede Regel ignorieren, dann wären selbst die 15 Stunden Fahrausbildung sinnlos“.

Und nur 15 Fahrstunden reichen nicht aus, um den Leuten das beizubringen, was wirklich wichtig, praktisch und nützlich ist, fügte er hinzu.

Woraphon Singkhiawpong, ein Experte auf dem Gebiet der Ausbildung, sagte, dass es auf die Öffentlichkeit ankommt und sie verstehen muss, dass ein Auto eine gefährliche Waffe ist, die auch töten kann. Er sagte ebenfalls, dass 15 Stunden Fahrtraining und Ausbildung nicht genug sind. Gleichzeitig stimmte er aber zu, dass ein erweitertes Training der erste Schritt in die richtige Richtung sei.

„Auch eine ein Prozentige Verbesserung der Fahrkenntnisse ist immer hin noch besser als gar nichts“, sagte er und fügte hinzu, dass noch viel mehr in diese Richtung getan werden müsste.

Er sagte weiter, dass solche Kurse weit mehr als 10.000 Baht kosten und die Leute sich nicht über die 6.000 Baht beschweren sollten. Das Erlernen von guten Fahreigenschaften ist von entscheidender Bedeutung und die Leute müssen endlich erkennen, dass es sich lohnt, für das Erlangen solcher Fähigkeiten etwas mehr zu bezahlen.

Er sagte aber auch, dass diese Ausbildung und Verbesserungen in speziellen Testzentren gemacht und nicht nur einfach an den privaten Sektor abgegeben werden sollten. Es sollten immer noch Prüfeinrichtungen innerhalb des Regierungssektors geben und der Zeitraum für die Vollendung der Ausbildung sollte von den bisherigen drei Monaten auf bis zu einem Jahr verlängert werden.

Ein weiterer Kommentar in den sozialen Netzwerken kommt von Phrommin Kanthiya, der ebenfalls eine Straßen-Sicherheits-Gruppe leitet. „Selbst die Erhöhung der Fahrstunden und der Fahrnormen sind eine totale Verschwendung, wenn die Leute die das Gesetz brechen, nicht dementsprechend bestraft und behandelt werden“.

Phrommin sagte weiter, dass genau wie in vielen anderen Ländern auch, die Fahrerlaubnis von Wiederholungstätern weggenommen werden müssen. Richtige Sanktionen müssen vorhanden sein und auch durchgesetzt werden, damit schlechtes Fahren auch wirklich angemessen bestraft wird.

 

  • Quelle: Thai Rath, Pattaya One