Deutscher Banknoten Fälscher mit 2.449 Tagen Overstay verhaftet

Deutscher Banknoten Fälscher mit 2.449 Tagen Overstay verhaftet

Bangkok. Der Chef der Einwanderungspolizei stellte auf einer Pressekonferenz am Donnerstag fünf Ausländer vor, die unabhängig voneinander, als Teil der transnationalen kriminellen Unterdrückung Operationen von thailändischen Behörden in Zusammenarbeit mit Interpol verhaftet wurden.

General Leutnant Natthorn Phrosunthorn, der Chef der Einwanderungspolizei erklärte auf der Pressekonferenz in Bangkok, dass sich unter den verhafteten Ausländern auch Russlands meist gesuchter Mörder befinden soll. Ein weiterer Verdächtiger soll ein entkommener Sträfling sein, der laut den Aussagen des Beamten den Behörden im „Mafia Stil“ entkommen konnte. Ein weiterer Ausländer wurde wegen einem bewaffneten Raubüberfall verhaftet.

Unter den fünf Personen soll sich auch ein deutscher Staatsangehöriger befinden, der wegen Banknoten Fälschung gesucht wurde. Der 25 Jahre alte Maurice Hockelmann soll mindestens 260 Euro-Banknoten gefälscht und in Umlauf gebracht haben. Hockelmann soll in Deutschland ein kriminelles Netzwerk angeführt haben, bevor er sich durch seine Flucht nach Thailand den Behörden entziehen konnte.

Bei seiner Verhaftung am Montag in Bangkoks Bezirk Thung Kru und der Überprüfung seines Visum stellten die Ermittler fest, dass der 25-jährige sein Visum bereits um 2.449 Tage überzogen (Overstay) hatte.

Als ein weiterer Teil der transnationalen kriminellen Unterdrückung Operationen von thailändischen Behörden in Zusammenarbeit mit Interpol, sagte General Leutnant Natthorn, dass die Ermittler nach einem Antrag von russischen Geheimdiensten den vermutlich „meistgesuchten“ Auftragskiller Russlands, den 35 Jahre alten Andrej Dzyatkovskiy am 25. Mai in der nordöstlichen Provinz Roi Et verhaften konnten.

Laut der „Roten Liste“ von Interpol wurde Dzyatkovskiys wegen Mord, versuchten Mord und illegalen Waffen und Munition Käufen verhaftet. Außerdem soll er Beziehungen zu hochkarätigen Russen haben, die auf Attentate spezialisiert sind, sagte der Chef der Einwanderungspolizei weiter. Der Verdächtige wird im Zusammenhang mit zahlreichen Todesfällen und verletzten Personen gesucht, bestätigte die thailändische Polizei.

Die Offiziere hatten herausgefunden, dass er Thailand bereits sieben Mal besucht hatte. Der letzte Eintrag in seinem Pass war vom 18. April, sagte General Leutnant Natthorn. Die Polizei versuchte zunächst vergeblich ihn zu verfolgen, während er sich im Süden des Landes aufhielt. Er konnte schließlich am 25. Mai verhaftet werden, nachdem er auf seiner Flucht nach Roi Et an einer Tankstelle erwischt wurde.

General Leutnant Natthorn erklärte weiter, dass sein Visum mit der Begründung für ungültig erklärt wurde, dass er eine Gefahr für die Gesellschaft darstellt und nun weitere rechtliche Schritte gegen ihn unternommen werden.

Bei dem dritten Ausländer handelt es sich ebenfalls um einen Russen, der wegen bewaffneten Raubüberfall gesucht wurde. Der 26 Jahre alte russische Staatsangehörige Evgeny Korovin wurde letzte Woche auf Phuket verhaftet.

Korovin steht laut den Angaben von Interpol ebenfalls auf der roten Liste und soll angeblich in Russland am 15. November 2013 in eine Wohnung eingebrochen sein. Dabei hat er die Bewohner mit einer Waffe bedroht und angegriffen. Der Russe soll bei dem bewaffneten Raubüberfall Wertsachen für 3,25 Millionen Baht erbeutet und sich anschließend nach Thailand abgesetzt haben.

Nach seiner Verhaftung stellten die Ermittler ebenfalls fest, dass auch sein Visum bereits seit 1.200 Tagen abgelaufen war. Auch er wird sich in Thailand zunächst wegen Overstay zu verantworten haben.

Der nächste Fall betrifft wieder ein Russen, der am 19. Mai in einem Hotel auf der Sukhumvit Straße in Bangkok verhaftet wurde. Der 29 Jahre alte Dimitrii Shhuratov wird in seiner heimat gesucht, weil er bei einem Gefängnis Ausbruch die Gefängniswärter angegriffen haben soll.

Die Einwanderungsbehörden haben auch sein Visum für ungültig erklärt, da er ebenfalls eine Gefahr für die Gesellschaft darstellt, betonte General Leutnant Natthorn auf der Pressekonferenz.

Der letzte Fall der auf der Pressekonferenz angesprochen wurde betrifft ebenfalls einen russischen Staatsangehörigen, der als Anführer einer russischen Mafia Bande gesucht wurde. Der56 Jahre alte Anatolii Samodov wurde am 22. Mai in einer Pattaya-Kondominium in Chonburis Bezirk Bang Lamung verhaftet.

Samodov soll angeblich ein kriminelles Netzwerk angeführt haben, das die Auktionen für Projekte des öffentlichen Sektors beeinflusst haben soll. Er bedrohte dabei die Konkurrenten der Auktion und zwang sie, ihre Gebote zurück zu ziehen. Dadurch soll er der russischen Wirtschaft einen erheblichen Schaden zugefügt haben.

Samodov war bereits im Jahr 2012 aus Russland nach Italien geflohen. Nachdem die russische Polizei sechs Mitglieder seines Netzwerks verhaften konnte, setzte er sich nach Thailand ab. Die verhafteten Mitglieder seiner Bande wurden zu jeweils zehn Jahren Gefängnis verurteilt.

Bei seiner Verhaftung stellten die Ermittler ebenfalls fest, dass auch er sein Visum um 1.424 Tage überzogen hatte. Samodov wird sich vor seiner Auslieferung nach Russland zunächst ebenfalls wegen Overstay vor einem thailändischen Gericht zu verantworten haben.

 

  • Quelle: The Nation