Bangkok. Laut einer Prawit nahestehende Quelle wird der stellvertretende Ministerpräsident und Verteidigungsminister General Prawit Wongsuwan der Nationalen Antikorruptionskommission (NACC) morgen einen erläuternden Brief über seinen kontroversen Besitz einer Millionen Baht hochwertigen Uhr und eines Diamantrings vorlegen.
Der Brief mit seiner Erklärung liegt bereits im Büro des Verteidigungsministerium und soll nach dem Wochenende an die Nationale Antikorruptionskommission (NACC) weitergeleitet werden.
In einem weiteren, bisher unbestätigten Bericht wird behauptet, dass Prawits Millionen Baht schwerer Diamantring angeblich aus einer Erbschaft seiner Mutter stammt. Weiterhin soll in dem Bericht behauptet werden, dass sich Prawit die Muli Millionen Baht teure Richard Mille Uhr nur von einem Geschäftsfreund geliehen haben soll.
Eine nicht näher genannte Quelle, die General Prwait sehr nahe stehen soll weigerte sich jedoch, diese Behauptungen zu bestätigen. Wie auch schon Prawit gegenüber der Presse erklärt hatte, will der Führer der Nummer 2 der Junta das Problem nur gegenüber der Nationalen Antikorruptionskommission (NACC) erklären, berichtet auch die unbekannte Quelle.
Wie die nationalen Medien weiter berichten, könnte es zu einem weiteren Dilemma in dem Fall kommen, da die NACC jetzt unter dem Vorsitz von Polizei General Watcharapol Prasarnrajkit steht, der in der Vergangenheit als stellvertretender Generalsekretär des Premierministers von Prawit diente.
Polizei General Watcharapong hat zwar gegenüber den Medien erklärt, dass jedes NACC-Mitglied, das in diesem Fall oder in jedem anderen Fall in Interessenkonflikte gerät, den Fall nicht untersuchen darf. Allerdings hat er in seinem persönlichen Fall bisher nicht geklärt, ob er selber von der Untersuchung zurücktreten würde.
Herr Preecha Suwannathat, ein ehemaliges Mitglied der Anti-Korruptions-Kommission und eine der Gründungsfiguren des NACC, sagte, es wäre für Prawit schwierig, die Herkunft der Uhr zu rechtfertigen, wenn er sie wirklich von einem Freund ausgeliehen hätte.
„Diese Behauptung klingt einfach zu einfach“, sagte Preecha gegenüber den nationalen Medien. „In diesem Fall muss er einen Freund mitbringen, um seinen Anspruch zu bestätigen. Dieser Freund muss natürlich auch die Wahrheit sagen, wenn er sich nicht selber schuldig machen will und dem NACC einfach falsche Informationen liefert“, betonte Herr Preecha weiter.
„Wenn dieser Freund dann auch noch ein Beamter ist, muss er natürlich auch noch weiter untersucht werden“, sagte er.
Die Untersuchungsstandards sollten daher nicht verändert werden, fügte er hinzu, „es sei denn, es gibt eine andere Agenda, insbesondere in Bezug auf den NACC-Präsidenten, der jetzt natürlich ebenfalls besonders beobachtet wird“.
Bereits letzte Woche gab der NACC Prawit 30 Tage Zeit, um seinen Besitz der zwei extravaganten Gegenstände zu rechtfertigen. Wie bereits berichtet, hatte Prawit die auffällige Uhr und den schweren Diamantring am vergangenen Montag bei einem Gruppenfoto mit dem kürzlich neu gemischten Kabinett getragen.
Nachdem die Bilder in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden tauchte kurze Zeit später die Frage auf, warum sich Prawit einen solchen Millionen Baht teuren Schmuck überhaupt leisten kann.
Das Foto des 72-jährigen pensionierten Generals, der seine Augen mit der Hand schützte und dabei sein scheinbar extrem teures Zubehör zeigte, erregte schnell die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit angesichts der Fragen, wie sich ein lebenslanger Militäroffizier solche Luxusgüter leisten konnte.
In Bezug auf Fragen zu seinem „ungewöhnlichen Reichtum“ geriet Prawit auch 2014 unter Beschuss, als er in das Kabinett eintrat, nachdem er es versäumt hatte, Vermögenswerte von mehr als 200.000 Baht an den NACC weiter zu melden.
Obwohl das Modell von Richard Mille, das Prawit trug, noch immer nicht bestätigt wurde, werden mögliche Modelle schätzungsweise mit einem Wert von vier bis zehn Millionen Baht angegeben.
Als Ergebnis der Kontroverse ist Prawit mittlerweile wieder zu einer Internet-Sensation geworden, allerdings nicht in einer Art und Weise, die sich ein Veteran des Militärs wünschen könnte.
„Schade, ich bin kein Prawit, also kann ich mir nur diesen Süßigkeiten Ring leisten“, spottete eine Person auf Facebook und zeigte dabei ein Foto mit einer Ring Pop-Süßigkeit an seiner Hand.
Nun wird nicht nur von der Öffentlichkeit mit Spannung auf das Untersuchungsergebnis der Nationalen Anti-Korruptions-Kommission gewartet.
- Quelle: The Nation