Die thailändische Polizei warnt die Öffentlichkeit vor dem Posten und Teilen gefälschter Nachrichten

Die thailändische Polizei warnt die Öffentlichkeit vor dem Posten und Teilen gefälschter Nachrichten

Bangkok. Aus aktuellem Anlass warnt die thailändische Polizei für Cyberkriminalität die Öffentlichkeit davor, irgendwelche gefälschte Nachrichten zu veröffentlichen und weiterzuverbreiten. Selbst das Teilen von gefälschten Nachrichten kann in Thailand schon bestraft werden und eine Gefängnisstrafe nach sich ziehen.

Polizei Oberst Siriwat Deephor sprach dabei das Thema im Zuge einer falschen Geschichte an, die in der letzten Woche im Internet und in den sozialen Netzwerken verbreitet wurde. Dabei handelte es sich um einen staatlichen Lotterieanbieter namens “ Peet „, der behauptet hatte, dass einer seiner Kunden sagenhafte 90 Millionen Baht in der Lotterie gewonnen habe.

Nachdem sich herausgestellt hatte, dass die Geschichte frei erfunden und gelogen war, hatte die Polizei in Khok Kham vor dem lokalen Gericht einen Haftbefehl gegen den staatlichen Lotterieanbieter beantragt.

Ausgelöst wurde die Warnung von Polizei Oberst Siriwat allerdings durch einen angeblichen erneuten Vergewaltigungsanspruch auf der Insel ( Ko ) Tao. Die umstrittene Facebook Seite CSI LA90210 hatte über den angeblichen Fall berichtet.

Die Polizei beschuldigt CSI LA90210, die unter den thailändischen Internetnutzern als CSI LA bekannt ist, falsche Informationen über einen Vergewaltigungsanspruch einer 19-jährigen Londonerin zu melden, die behauptete, sie sei während ihres Urlaubs im Juni auf Ko Tao vor Surat Thani und Chumphon unter Drogen gesetzt, ausgeraubt und vergewaltigt worden.

Das mutmaßliche Opfer reichte daraufhin eine Polizeibeschwerde auf der nahe gelegenen Insel Ko Pha-ngan ein. Allerdings ist bis heute noch immer unklar, warum sie die Beschwerde nicht auf Ko Tao eingereicht hatte.

Sie behauptete anschließend, die Polizei habe sich geweigert, den Vergewaltigungsantrag zu dokumentieren, akzeptierte den Raubüberfall jedoch. Die Polizei bestreitet jedoch, dass sie versucht hat, eine Vergewaltigungsbeschwerde einzureichen.

Sie reiste dann zurück nach London und informierte ihre Mutter über die Vergewaltigung. Die Mutter alarmierte die britische Polizei und überreichte den Ermittlern die Kleidung, die angeblich die DNA der Angreifer enthalten sollte.

Als die Beschwerde in den britischen Medien veröffentlicht wurde, richtete die thailändische Polizei ein Untersuchungsteam ein, um die Beschwerde zu untersuchen. Die Ermittler kamen nach ihren Untersuchungen vor Ort zu dem Schluss, dass die behauptete Vergewaltigung nicht stattgefunden hatte. Die Facebook Seite CSI LA bestand allerdings weiter auf der Vergewaltigung und berichtete entsprechend darüber.

Die Polizei hat daraufhin beim Gerichtshof einen Haftbefehl gegen mehrere Personen beantragt. Zehn Facebook Nutzer, die Inhalte bezüglich eines Vergewaltigungsanspruchs auf der umstrittenen FB-Seite CSI LA90210 gepostet hatten, wurden anschließend wegen angeblicher Verletzung des Computergesetzes festgenommen. Diese Personen stehen im Verdacht, andere zu schädigen und zu verleumden.

Drei weitere Personen, die wegen der mutmaßlichen Straftat angeklagt sind, sind noch auf freiem Fuß. Einer von ihnen ist als Pramuk Anantasin, der von den Ermittlern als der Administrator der Facebook Seite identifiziert wurde.

Frühere Berichte haben gezeigt, dass Pramuk in den Vereinigten Staaten lebt und die Seite von dort aus betreibt.

Die derzeit verhafteten und in Polizeigewahrsam befindlichen 10 Personen befinden sich in Udon Thani, Bangkok, Nakhon Ratchasima, Pathum Thani, Nonthaburi, Pattalung und in Chiang Mai.

Einige Familien der oben genannten zehn Verdächtigen, die inhaftiert wurden, weil sie auf einer umstrittenen Facebook-Seite Inhalte über die Vorwürfe eines britischen Teenagers über eine Vergewaltigung auf Ko Tao ausgetauscht hatten, baten um Gnade und Verständnis und beschrieben die Taten der Verdächtigen als unwissend gegenüber dem Gesetz.

Die Mutter des Verdächtigen Manop Pansuklert, Frau Pornpimon Aranchote enthüllte gegenüber den Medien, dass sie wirklich schockiert und verärgert war, als sie von der Verhaftung ihres Sohnes erfahren hatte.

„Ich möchte um Sympathie bei der Öffentlichkeit, der Polizei und anderen mit dem Fall befassten Personen bitten. Mein Sohn ist noch sehr jung und wusste nicht, dass das Teilen der Facebook Seite Seite gegen das Gesetz verstößt“, sagte sie.

Frau Deekakaew Charungklin, die Mutter des Verdächtigen Katesophon Charungklin, erzählte ebenfalls den Reportern, dass es ihr leid tat, was mit ihrem Sohn passiert war. „Ich möchte um Gnade für ihn bitten. Er hatte keine Ahnung von dem Gesetz und hat aus Unwissenheit so gehandelt und die Facebook Seite geteilt“.

Der 58 Jahre alte Vater von Worpot Yaiyana, Herr Kasem Yaiyana sagte, dass er geschockt war, als die Polizei zu seinem Haus in Chiang Rai kam und ihm mitteilte, dass sein Sohn mit einem Haftbefehl gesucht wird. Sein Sohn war zu der Zeit nicht im Haus. Allerdings stellte er sich später freiwillig der Polizei und wurde von den Beamten ebenfalls nach Ko Tao gebracht.

„Ich folgte ihm nach Surat Thani und bereitete mich darauf vor, Kaution für ihn zu zahlen, da er immer noch ein Universitätsstudent ist“, sagte der Vater. „Ich bin Obstbauer und habe keine Ahnung, wie das Teilen von Informationen gegen das Gesetz verstößt. Ich als Vater möchte um Gnade für meinen Sohn bitten“, fügte er hinzu.

Winyat Chatmontri, der Generalsekretär der Vereinigten Rechtsanwälte für Rechte und Freiheit, ist ebenfalls in Ko Tao angekommen, um den Verdächtigen Rechtsberatung anzubieten.

Der als Big Joke bekannte stellvertretende Kommandeur der Touristenpolizei, Polizei Generalmajor Surachet Hakparn ist ebenfalls in Ko Tao angekommen, um die Verdächtigen in dieser Sache zu befragen.

 

  • Quelle: Manager Online, The Nation, Thai Visa