Viele Thais lassen sich noch immer durch einen angeblichen schnellen Baht auf zweifelhafte Projekte ein

Viele Thais lassen sich noch immer durch einen angeblichen schnellen Baht auf zweifelhafte Projekte ein

Bangkok. Trotz der Berichterstattung durch die Medien und in den sozialen Netzwerken lassen sich noch immer viele Thais durch einen angeblichen schnellen Baht auf zweifelhafte Projekte ein. Das hohe Ansehen und die Anzahl der Opfer in den mutmaßlichen Mae Manee- und Forex-3D Ponzi Programmen werfen die Frage auf, ob das verstärkte Bewusstsein der Internetnutzer ein wirksamer Schutz gegen solche jahrzehntealten Tricks ist.

Diese beiden offensichtlichen Täuschungen wirkten sich gleichermaßen gut auf Menschen aus nahezu allen Lebensbereichen aus, von Arbeitern über Angestellte mit Hochschulabschluss bis hin zu Menschen mit vorsichtigen Meinungen.

Zwar sind sich viele darüber bewusst, dass es sich bei diesen sogenannten Schemata höchstwahrscheinlich um Betrugsversuche handelt – eine Tatsache, die angesichts der Häufigkeit von Medienberichten über die jüngste Flut von Ponzi Systemen kaum zu übersehen ist -, doch viele sagten der Bangkok Post, sie hätten gehofft, sich selbst an der Spitze der Pyramide wieder zu finden, anstatt zu den vielen Opfern zu zählen.

Für die meisten, die von solchen betrügerischen Werbeaktionen in den sozialen Medien angezogen werden, ist das Ziel einfach: hohe Renditen zu erzielen, wenn die Wirtschaft lauwarm ist, die Löhne stagnieren und die Kapitalrenditen niedrig sind. Diese unglückliche wirtschaftliche Situation trägt zu einer Atmosphäre bei, in der sich die Betrüger kaum anstrengen müssen, um die Menschen dazu zu bringen, große Geldsummen in ihre Systeme zu investieren, mit denen sie schnell reich werden, oder häufiger ihre Schulden schnell tilgen können.

Hier sind nur die größten Betrugsfälle in den letzten 42 Jahren in Thailand aufgeführt.

 

Viele Thais lassen sich noch immer durch einen angeblichen schnellen Baht auf zweifelhafte Projekte ein
Viele Thais lassen sich noch immer durch einen angeblichen schnellen Baht auf zweifelhafte Projekte ein

42 Jahre – Betrugsfälle von 1977 bis 2019

 

Mindestens 4.252 Menschen haben sich an dem Verkaufsgespräch beteiligt, als sie gemeinsam über eine Milliarde Baht in das Programm “ Fak Yod Tor Anakhot “ (Einsparungen für die Zukunft) gepumpt haben , das von der ehemaligen kommerziellen Moderatorin „Pretty“ Wantanee „Mae Manee“ Tippaveth betrieben wird, so die aktuellen Zahlen aus dem Department of Special Investigation (DSI).

Und im Fall Forex-3D soll eine Gruppe von 1.690 Personen einer Online Firma zum Opfer gefallen sein, die ihnen attraktive Gewinne aus dem Devisenhandel versprochen hatte.

Das Unternehmen schien wie eine echte seriöse Firma zu funktionieren, da es seine Kunden sogar dazu aufforderte, nur schriftliche Anträge auf „Dividenden“ zu stellen und anschließend auf die Genehmigung der Zahlung durch den „Verwaltungsrat“ zu warten, sagte Anwalt Ronnarong. Die Zahlungen an seine Kunden wurden jedoch bereits schon im April und Mai 2019 eingestellt, fügte er hinzu.

Laut der Webseite von Forex-3d hatte die Devisenfirma ungefähr 30.000 Mitglieder in Thailand und im Ausland und einen revolvierenden Fonds von mehr als 40 Milliarden Baht. Jedes Mitglied musste mindestens 50.000 Baht investieren und bekam dafür eine monatliche Rendite von 10 % geboten.

Trotz der Bekanntmachung von weiteren betrügerischen Fällen, in denen die Opfer aufgrund skrupelloser Betrüger und ihrer großen Pläne erhebliche Geldsummen verloren haben, keimen die Ponzi Programme weiter auf und ziehen noch immer nach wie vor unzählige Investoren an.

Das Investitionsprogramm von Frau Wantanee brauchte weniger als acht Monate, um mehrere tausend Menschen anzuziehen, bevor es schließlich im Oktober 2019 zusammenbrach.

Der Schaden, der mittlerweile rund 1,3 Milliarden Baht beträgt, zeigt, dass viele Opfer dazu bereit waren, große Investitionen in die betrügerischen Programme zu tätigen.

„Alle sind wegen ihrer Gier zu mir gekommen“, sagte Frau Wantanee und bezog sich auf den Zinssatz von unglaublichen 93 %, den sie ihren Kunden versprochen hatte.

Die 28-jährige wurde kürzlich zusammen mit ihrem 20 Jahre alten Freund Metee Chinpa in Chon Buri festgenommen, nachdem die Opfer mit dem Finger auf sie zeigten, weil sie von ihnen wegen ihrer Investitionen betrogen wurden.

„Ich werde mich nicht bei ihnen entschuldigen. Ich habe nichts falsch gemacht. Ich habe ihnen einfach nicht das Ergebnis gegeben dass sie sich erhofft hatten“, war ihre stumpfe Reaktion.

Frau Wantanee hat sich geschworen, gegen die Vorwürfe der DSI vorzugehen und den verärgerten Anlegern neue Zusagen zu machen, ihnen ihr Geld doch noch zurückzugeben.

Unter den Opfern ist auch Somphong (Nachname nicht genannt), ein Mann aus Samut Prakan, der als Fahrer arbeitet. Er wurde Mae Manee von seiner Frau vorgestellt, die der ungewöhnlich hohen Rendite gefolgt war, die ihre Abonnenten angeblich genossen hatten.

„Es hat bei mir Monate gedauert, bis ich es geglaubt habe“, sagte er.

„Ich war anfangs nur neugierig, ob es möglich ist, 1.000 Baht zu investieren und 1.930 Baht innerhalb von 10 Tagen zurückzuerhalten“, sagte er weiter.

Seine Frau hatte jedoch größere Pläne und sprang gleich mit 60.000 Baht ihres Geldes ein. Das Ehepaar war glücklich, als es innerhalb von zwei Wochen eine Zahlung von 20.000 Baht als „Zinsen“ erhielt.

Dies ermutigte sie, ihre Investition bald darauf schon weiter auf 260.000 Baht zu erhöhen.

Wieder einmal wurden die Zweifel von Herrn Somphong beseitigt, als er erfuhr, dass auch sein Cousin schon von dem Programm profitiert und ebenfalls „Zinsen“ erhalten hatte.

Er war auch beruhigt über das Profil von Frau Wantanee auf ihrer Facebook Seite und die selbstbewusste Rhetorik, die sie einsetzte, um die Aufmerksamkeit von neuen Investoren auf sich zu ziehen.

Leider dauerte es nicht länger als ein paar Wochen, bis er und seine Frau all ihre Ersparnisse in das Mae Manee Programm gesteckt hatten, als Frau Wantanee und ihr Freund verhaftet wurden und Berichte über den Verlust von großen Geldsummen von ihren Investoren aufkamen.

Herr Somphong sagte, er hoffe noch immer, dass er den Rest seiner Ersparnisse wieder abrufen könne. Leider habe er aber die schmerzhafte Lektion gelernt, dass es im Allgemeinen keinen einzigen Baht seiner Investitionen mehr zurückgibt.

Sogar diejenigen, die glaubten, der Kurve voraus zu sein, wie Frau Chanchira (vorenthaltener Familienname), die ursprünglich 300.000 Baht investierte, weil sie wusste oder ahnte, dass es sich wahrscheinlich um ein Ponzi Programm handelte, aber in der Hoffnung, es gut zu machen, gerieten in Verlegenheit, als die Polizei alle mit dem Betrug verbundenen Vermögenswerte kurzer Hand einfror.

Tatsächlich hatte sie zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Familienmitglieder dazu überredet, ebenfalls ihrem Beispiel zu folgen, und ihr Bargeld in das System zu investieren. Dazu hatte sich ihre Schwiegermutter sogar eine Hypothek über 800.000 Baht auf ihr Reisfeld aufgenommen und das Geld in das Mae Manee Programm investiert.

Leider haben beide Frauen bis heute noch nicht einen einzigen Baht von ihrem investierten Geld zurückbekommen, seit der Betrug ans Licht gekommen ist.

Wenn eine Rendite von 93 % für Skeptiker zu hoch ist, stellt sich die Frage, ob gesunde, aber glaubwürdige Renditen dazu verwendet werden können, um sie aus ihrem Zweifel herauszuholen und ihre Ersparnisse zu investieren.

Im Fall von Forex-3D halfen selbst relativ logische Urteile, die auf der Rationalität der Renditen beruhten, nicht, den Betrügern zu entkommen.

Worakamon (Nachname vorenthalten), eine Buchhalterin in einem Unternehmen in Bangkoks Stadtteil Phloenchit, hatte nie damit gerechnet, dass sie ein Betrugsopfer sein würde.

Nachdem sie von ihrer Freundin in Forex-3D eingeführt worden war, recherchierte sie online über den Devisenhandel und überprüfte dabei auch noch sorgfältig den Hintergrund des Unternehmens.

„Das Versprechen eines Zinssatzes von 10 % schien nicht dem von Ponzi System zu entsprechen“, erinnerte sich Frau Worakamon.

Aus diesem Grund und vor dem Hintergrund der vierjährigen Erfolgsgeschichte des Unternehmens in der Branche entschied sie sich, 100.000 Baht zu investieren.

Es stellte sich heraus, dass Frau Worakamon die richtige Entscheidung getroffen hatte, als sie ziemlich schnell eine Rückzahlung von 25.000 Baht erhielt.

Dies veranlasste sie sogar noch dazu, noch mehr Geld in das Forex-3D System zu investieren. Nach dieser ersten Zahlung erhielt sie jedoch keine weiteren Zahlungen und konnte daher ihre frühere Investition nicht mehr ausgleichen und zurück gewinnen.

Frau Worakamon und über 1.000 weitere Opfer haben bei Justizminister Somsak Thepsutin eine Petition eingereicht, um ihre Vorwürfe zu untersuchen, dass das Unternehmen möglicherweise ganz gezielt einen Ponzi Betrug betreibt.

Der DSI hat sich noch nicht entschieden, den Fall gegen Forex-3D zu akzeptieren, sammelt jedoch derzeit noch mehr Informationen von den Investoren, die ebenfalls jetzt alle behaupten, von dem Unternehmen betrogen worden zu sein.

Was Mae Manee betrifft, wird die Polizei diese Woche die Details der Abteilung übergeben, die gebeten wurde, das Pyramidenschema als Sonderfall zu übernehmen, da dabei große finanzielle Schäden entstanden sind.

„Wir gehen davon aus, dass es zwei Monate dauern wird, um die Geldspuren aufzudecken“, sagte Piyasiri Wattanavarangkul, der Chef des DSI-Büros für illegale Finanz- und Geschäftskriminalität.

Aber selbst wenn der Fall vorbei sei, könne er nicht garantieren, dass das gesamte Geld zurückgefordert und an die Opfer zurückgegeben werde, fügte er gleich hinzu.

 

  • Quelle: Bangkok Post