BANGKOK. Verheerende Waldbrände im Norden Thailands drohen die Luftverschmutzung des Landes zu verschlimmern, die seit Anfang des Jahres fast 2 Millionen Menschen mit Atemwegserkrankungen in Krankenhäusern geschickt hat.
Laut Regierungssprecher Anucha Burapachasri ordnete Premierminister Prayuth Chan o-cha am Donnerstag dringende Schritte an, um die Waldbrände in der Provinz Nakhon Nayok östlich von Bangkok und in der nördlichen Region des Landes, einschließlich der geplanten Touristenziele Chiang Mai und Chiang Rai, zu löschen.
Viele Feuerwehrleute und andere Beamte wurden eingesetzt, um die betroffenen Gebiete zu überwachen, da es zu dieser Jahreszeit zu Verbrennungen von Ackerland und illegaler Nahrungssuche kommt, sagte Anucha in einer Erklärung am Donnerstag.
Ein Berg namens Khao Laem in Nakhon Nayok, der seit Mittwoch in Flammen stand, wurde unter Kontrolle gebracht, teilte die Regierung am späten Donnerstag mit. Mehrere Waldbrände werden auch aus geschützten Wäldern im Norden Thailands gemeldet, mit mehreren Hotspots jenseits der Grenzen im Besitz von Myanmar und Laos, wie eine Satelliten-Heatmap einer thailändischen Weltraumbehörde zeigt.
Die Waldbrände sind die jüngste Ursache für die sich verschlechternde Luftqualität in Thailand, die die Konzentration von Feinstaubpartikeln, die als PM 2,5 bekannt sind, in einigen Gebieten über die Schwelle hinaus in eine Gefahrenzone getrieben hat.
Bangkok und andere thailändische Städte haben in den letzten Jahren mit schlechter Luftqualität zu kämpfen, wobei sich die Luftverschmutzung in der Trockenzeit von Dezember bis Februar tendenziell verschlimmert, was hauptsächlich auf landwirtschaftliche Verbrennungen in Thailand und den Nachbarländern und Fahrzeugemissionen zurückzuführen ist.
Prayuth forderte die Association of Southeast Asian Nations am Donnerstag auf, Schritte zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Dunstsituation zu unternehmen, die hauptsächlich von Hotspots in der gesamten Region ausgeht, sagte Anucha in einer separaten Erklärung.
Chiang Mai wurde am Donnerstag vom Luftqualitätsmonitor IQAir als die am stärksten verschmutzte Stadt der Welt mit einem „sehr ungesunden“ PM 2,5 Konzentrationsmesswert eingestuft. Die Nachbarprovinz Chiang Rai hatte in den letzten sieben Tagen größtenteils einen „gefährlichen“ Messwert, wie die IQAir-Daten zeigten.
Das Gesundheitsministerium sagte, dass acht Provinzen im Norden Thailands auf gefährliche Luftverschmutzung überwacht würden, die voraussichtlich bis Anfang April andauern und sich erst im Mai wieder normalisieren werde.
Laut Opas Karnkawinpong, dem ständigen Sekretär des Ministeriums, ist die Zahl der Patienten mit durch Luftverschmutzung verursachten Krankheiten in thailändischen Krankenhäusern zwischen dem 1. Januar und dem 19. März dieses Jahres auf über 1,73 Millionen gestiegen. Die Thailänder werden aufgefordert, so viel wie möglich drinnen zu bleiben oder draußen Atemschutzmasken zu tragen, sagte er.
- Quelle: Japan Times, The Nation Thailand