BANGKOK. Ein Russischlehrer in Thailand hat mit seinem Aufruf an die Thailänder, die Verwendung des Wortes „Farang“ für Ausländer zu überdenken, wenn sie „Ni Hao“ als rassistisch empfinden, eine Debatte ausgelöst.
Das Thema entbrannte in den thailändischen sozialen Medien, nachdem Siranudh „Sai“ Scott, ein ehemaliger Ranger thailändisch-schottischer Herkunft, auf einen Vorfall aufmerksam gemacht hatte, bei dem der „Ni Hao“ Gruß eines Touristen als respektlos empfunden wurde. Sai behauptet, er habe den Touristen zur Rede gestellt und seinen Verweis aus dem Krabi-Park wegen der vermeintlichen Beleidigung gefordert.
Die Online-Community ist gespalten. Während einige Sais Reaktion für übertrieben halten, unterstützen andere, insbesondere diejenigen, die mit den kulturellen Normen im Ausland vertraut sind, seine Haltung.
Der Russischlehrer Sergei Sychoff, genannt Gei, warf ein, dass „Ni Hao“ nicht grundsätzlich rassistisch sei. Er verwies auf seine eigenen Erfahrungen in Thailand mit dem Begriff „Farang“. Er beschrieb Fälle, in denen Thailänder den Begriff spielerisch, wenn auch ungeschickt, ohne böse Absicht verwendeten.
Sychoffs Vergleich löste eine Welle der Reaktionen aus. Thailändische Internetnutzer verteidigten umgehend die historische Verwendung des Begriffs „Farang“ und betonten, dass dieser nicht böswillig sei.
Das Wort ist tief in der thailändischen Kultur verankert. Es entstand während der Herrschaft von König Rama V. und hat sich seitdem durch sprachlichen Austausch, insbesondere mit persischen Händlern, weiterentwickelt. „Farang“, so argumentieren viele, sei eine neutrale Bezeichnung für Ausländer, im Gegensatz zu differenzierten Interpretationen von Begrüßungen wie „Ni Hao“.
Befürworter des Begriffs „Farang“ stellten klar, dass zwar keine rassistische Absicht dahinterstecke, eine Variante wie „Farang khi nok“ jedoch als beleidigend empfunden werde, was die Komplexität von Sprache und Wahrnehmung unterstreiche. Sie betonten, dass die lokale Terminologie zwar plump erscheine, die Absicht aber entscheidend für das Verständnis der Wirkung von Sprache sei.

Inmitten der Gegenreaktion entfernte Sychoff sein ursprüngliches Video und entschuldigte sich, wobei er seinen Respekt für die asiatische Kultur und seine Opposition gegen Rassismus bekräftigte.
Er betonte, dass seine Ausführungen darauf abzielten, aufzuzeigen, wie Einzelpersonen durch Sprache unbeabsichtigt Stereotype oder Vorurteile verewigen könnten. Im weiteren Verlauf der Diskussion werden Thailands reiche kulturelle Vielfalt und die sich entwickelnde Dynamik von Identität und Kommunikation in einer globalisierten Welt beleuchtet.
- Quelle: The Thaiger