BANGKOK. Thailands Hotelbranche wird voraussichtlich mit den Folgewirkungen der US-amerikanischen Gegenzölle zu kämpfen haben, da die globale Konjunkturschwäche die Touristenzahlen beeinträchtigt. Analysten warnen, dass Hoteliers möglicherweise ihre Preise senken oder aggressive Marketingkampagnen im Inland starten müssen, um den Rückgang abzumildern, da internationale Betriebe durch das allgemeine Wirtschaftsklima vor Herausforderungen stehen.
CGS International Securities erwartet für das kommende Jahr einen Rückgang der Ausgaben pro Besucher in Thailand um 1 % und ein stagnierendes Wachstum bis 2027. Diese Prognose spiegelt die schwächere globale Wirtschaftslage wider. Das Maklerunternehmen hat seine Prognose für die diesjährige Touristenzahl von zuvor geschätzten 39 Millionen auf 34,5 Millionen nach unten korrigiert. Dies ist zwar ein leichter Anstieg gegenüber den 35,5 Millionen des Vorjahres, liegt aber immer noch unter den Zahlen vor der Pandemie.
Im ersten Quartal 2025 kamen 9,5 Millionen Touristen nach Thailand, was einem Anstieg von 2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Zahl liegt jedoch 12 % unter dem Vorjahreswert. Besonders betroffen sind die chinesischen Touristen, die im Vergleich zum Vorjahr um 24 % auf nur 1,3 Millionen zurückgingen und nur noch 42 % der Zahl des ersten Quartals 2019 ausmachten. CGS prognostiziert für dieses Jahr insgesamt 5,1 Millionen chinesische Touristen, nach 6,7 Millionen im Vorjahr.
Kasem Prunratanamala, Forschungsleiter bei CGS, wies darauf hin, dass es noch mehrere Monate dauern könnte, bis sich die Zahl der chinesischen Touristen in Thailand deutlich erholt. Die möglichen Auswirkungen der US-Zölle und einer schwächeren Weltwirtschaft dürften die chinesischen und allgemeinen Touristenzahlen weiterhin beeinflussen.
Der globale Konjunkturrückgang dürfte sich nicht nur auf die Touristenzahlen in Thailand, sondern weltweit auswirken und thailändische Hotels mit internationalen Aktivitäten vor Herausforderungen stellen. CGS warnt, dass die geringere Nachfrage den Wettbewerb in der Hotelbranche verschärfen und die Margen drücken könnte, obwohl ein schwacher Baht Thailand für Besucher günstiger machen könnte.
Bloomberg prognostiziert ein moderates globales BIP-Wachstum von 2,8 Prozent in diesem Jahr und 3 Prozent im Jahr 2026. Damit wird das Wachstum niedriger ausfallen als die 3,2 Prozent im Jahr 2024. Kasem weist darauf hin, dass der Tourismussektor ohne eine deutliche Senkung der US-Zölle mit direkten Auswirkungen der Zölle und indirekten Auswirkungen der Konjunkturabschwächung zu kämpfen haben wird.

KGI Securities (Thailand) weist darauf hin, dass die Hotelleistung im zweiten Quartal aufgrund der touristischen Nebensaison traditionell zurückgeht. Die Situation könnte sich jedoch verbessern, wenn staatliche Programme wie „We Travel Together“ umgesetzt werden, um den lokalen Tourismus anzukurbeln. KGI hat seine Prognose für ausländische Ankünfte im Jahr 2025 auf 36,5 Millionen angepasst, was die langsame Erholung der chinesischen und koreanischen Märkte widerspiegelt.
Während sich thailändische Hotels auf schwierige Zeiten vorbereiten, hofft die Branche weiterhin auf strategische Interventionen und eine allmähliche Verbesserung der internationalen Reiselandschaft.
- Quelle: ASEAN Now, Bangkok Post