Wird der umstrittene Dhammakaya Abt eine Bedrohung für die Militärjunta?

Anscheinend sind weitere Mönch Gruppen in die Milliarden Veruntreuung des Dhammakaya Tempel verwickelt

Pathum Thani/Bangkok. Der Chef des Department of Special Investigation (DSI), Polizeioberst Paisit Wongmuang gab bekannt, dass vermutlich nicht nur der umstrittene Abt des Dhammakaya Tempel an der Veruntreuung der Milliarden der Klongchan Credit Union Cooperative beteiligt ist.

„Im Laufe unserer Untersuchungen haben wir festgestellt, dass vermutlich sechs oder sieben weitere Mönch Gruppen an dem Milliarden Betrug und der Veruntreuung der Gelder beteiligt sind“, sagte Polizeioberst Paisit. Weitere Informationen dazu wollte er allerdings noch nicht preisgeben.

Wie bereits berichtet, wurden mehr als 10 Milliarden Baht illegal aus der Kooperative geschleust. Der ehemalige Chef, Supachai Sriaupa- Aksorn, wurde deswegen bereits wegen Betrugs verurteilt. Phra Dhammachayo, der Abt des Dhammakaya Tempel geriet bei den Untersuchungen zu dem Betrug in Schwierigkeiten, da er nachweislich mehrere Schecks von Supachai erhalten hatte.

Die DSI ermittelt seit dem auch gegen den Abt wegen Geldwäsche und Hehlerei wegen gestohlener Wertgegenstände. Bisher hat der Abt aber jedes Treffen zu einem Verhör durch die DSI vermieden. Er behauptet, zu krank für ein Verhör zu sein.

Wegen seinem Mangel an Zusammenarbeit hatte das Gericht dann am 17. Mai einen Haftbefehl gegen den Mönch ausgestellt. Inzwischen hatte das DSI auch den buddhistischen Rat in Thailand um Hilfe und Unterstützung gebeten. Der Rat erklärte daraufhin: „Wir haben bereits Aktionen innerhalb unserer Klosterrichtlinien zu diesem Fall getroffen“.

Der Generalsekretär des Medizinischen Rates, Dr. Somsak Lolekha, sagte, dass seine Agentur in Kürze eine Entscheidung treffen würde, ob Phra Dhammachayo am 9. Juni durch die Mitarbeiter des medizinischen Rates Abt gesundheitlich überprüft werden kann. Dieser Gesundheitscheck des Abtes fand allerdings ebenfalls bis heute nicht statt.

Inzwischen hatte sich auch Premierminister Prayuth in den fall eingeschaltet und die Ermittler wissen lassen, dass sie bei jeder Aktion gegen den Tempel oder gegen den Abt äußerste Vorsicht walten lassen sollten. Alle Handlungen innerhalb des Tempels oder gegen den Abt sollten gut überlegt werden, ermahnte er.

Phra Maha Nopporn Poonyachayor, der stellvertretende Direktor des Dhammakaya Tempels dankte dem Premierminister und dem Justizminister für ihre Vorsorge in dem Fall und war besonders erleichtert, dass es zu keinen Gewaltausbrüchen zwischen den Anhängern und den Behörden gekommen war.

Ein Mönch, der für die ausländischen Angelegenheiten des Dhammakaya Tempel verantwortlich ist sagte, dass sich bereits mehrere buddhistische Organisationen in Japan schriftlich zu dem Fall geäußert haben und darum bitten, dass die Behörden zum einen den gesundheitlichen Zustand des Abtes berücksichtigen und zum anderen nicht vergessen sollten, welche Beiträge der Mönch bisher für den Buddhismus und die Gesellschaft geleistet habe.

Paiboon Nititawan, der ehemalige Vorsitzende des aufgelösten nationalen Reform Ausschuss des Rates für religiöse Angelegenheiten und der medizinische Dozent Dr. Mano Laohavanich haben ebenfalls eine Beschwerde gegen den Tempelchef Phra Dhammachayo eingereicht. Sie hoffen, dass er bald seine Mönchrobe ablegen muss.

„Phra Dhammachayo hat eindeutig die Mönchsregeln verletzt“, sagte der ehemalige Vorsitzende des aufgelösten nationalen Reform Ausschuss des Rates.