Neue Details zum Tod von Elise Dallemagne auf Ko Tao

Neue Details zum Tod von Elise Dallemagne auf Ko Tao

Ko Tao. Nachdem in den vergangenen Wochen über den mysteriösen Tod der Belgierin Elise Dallemagne auf Ko Tao in den nationalen und internationalen Medien berichtet wurde, gab die Polizei nun bekannt, dass sie die Untersuchungen zu der am 27. April auf Ko Tao gefundenen Frau wieder aufgenommen habe.

Ko Tao nach dem Tod einer Belgierin erneut im Rampenlicht
Ko Tao nach dem Tod einer Belgierin erneut im Rampenlicht

Der Tod wurde bisher offiziell als Selbstmord bekannt gegeben, nachdem die junge Frau angeblich von der Polizei mit einem Strick um den Hals an einem Baum auf gehangen gefunden wurde. In anderen Berichten wird dagegen jedoch behauptet, dass ihr Körper in T-Shirts eingewickelt war und von großen Eidechsen oder Waranen bereits angefressen wurde.

Die Polizei hat nun, nach dem Zweifeln der Mutter an einem Selbstmord ihrer Tochter, den Fall erneut aufgenommen und ermittelt, ob die junge Frau tatsächlich Selbstmord gegangen hat oder ob sie einem Verbrechen zum Opfer fiel.

Wie die Bangkok Post berichtet, soll der Polizeichef von Ko Tao, Polizei Oberst Leutnant Chokchai Sutthimek, Frau Michele van Egten, der Mutter der Verstorbenen gesagt haben, dass ihre Tochter bereits schon einmal in der Vergangenheit versucht haben soll, ihr Leben selber zu beenden.

Ihre Mutter bleibt bei ihrer Aussage dass sie felsenfest davon überzeugt ist, dass ihre Tochter Elise keinen Selbstmord auf Ko Tao gegangen habe.

Nun tauchen weitere Aussagen auf, berichtet eine unbenannte Quelle aus Bangkoks Verbrechenunterdrückungsabteilung (CSD). Die nicht genannte Quelle der CSD behauptet, dass die belgische Frau schon einmal einige Wochen vor ihrem Tod versucht haben soll, sich das Leben zu nehmen.

Elise Dallemagne
Elise Dallemagne

Laut den Aussagen der Quelle soll Elise Dallemagne am 4. April im Nopphawong Bahnhof in Bangkok angeblich versucht haben, vor einen fahrenden Zug zu springen. Allerdings hatten Passanten den Vorfall beobachtet und konnten die junge Frau gerade noch rechtzeitig zurückhalten und sie retten, berichtet die Quelle der CSD.

In einem anderen Bericht wurde erwähnt, dass sie angeblich von guten Samaritern und der Eisenbahnpolizei vor dem Tod gerettet wurde. Sie soll nach dem Vorfall in das Somdet Chaopraya Institut für Psychiatrie eingeliefert und dort untersucht worden sein. Später sei sie dann auf Ko Tao aufgetaucht.

Einer der Ermittler, der den Fall nun bearbeitet, Polizei Oberst Phumin Poompanmuang, versucht jetzt an die Aufzeichnungen des Somdet Chaopraya Institut für Psychiatrie zu kommen. Er erhofft sich dadurch neue Erkenntnisse über die psychische Gesundheit von Frau Elise Dallemagne zu bekommen. Er erwartet in Kürze eine Antwort des Somdet Chaopraya Instituts.

Eine weitere Spur die von der Polizei verfolgt wird führt zu einer religiösen Sekte namens Sathya Sai Baba. Die Sekte besteht aus den Anhängern eines jetzt verstorbenen populären indischen Gurus, der glaubt, dass er eine Reinkarnation Gottes war.

Sai Baba hat eine große, weltweite Anhänger Schar und besitzt mittlerweile anbetende Zentren in 26 Ländern.

Die Polizei hat mit Andreas Raaman, dem deutschen Anführer des Sathya Sai Baba Ashrams auf der nahe gelegenen Partyinsel Ko Phangan gesprochen. Laut den ersten Aussagen von Sektenmitgliedern soll Elise Dallemagne viel Zeit in dem Ashram auf Ko Phangan verbracht haben.

Obwohl Andreas Raaman, der deutsche Guru der Sekte bestätigte, dass er Elise Dallemagne kannte und sie dort auch tatsächlich einige Zeit verbracht hatte, fügte er hinzu, dass sie bei ihrem letzten Besuch Mitte April sehr verschlossen war und nicht viel geredet habe, berichtet die britische Nachrichten Seite Mirror.

Der offizielle Landsitz der Satya Sai Internationale Organisation (Thailand) ist in Bangkok. Laut den Recherchen der Nation soll es von hier aus allerdings keine bekannten Verbindungen zu Frau Dellamagne geben.

Nachdem die Polizei den Fall nun erneut aufrollt, versuchten die Ermittler zunächst zu klären, wo sich Frau Dellamagne die letzten Tage vor ihrem Tod aufgehalten hat. Vielleicht hat sie am 4. April tatsächlich versucht, sich am Nopphawong Bahnhof in Bangkok das Leben zu nehmen. Anschließend soll sie dann nach Ko Phangan zu den Mitgliedern ihrer Sekte gereist sein, um sich von ihnen zu verabschieden.

Als sie am 17. April das letzte Mal mit ihrer Mutter über den Online Dienst Skype gesprochen hatte, soll sie ihrer Mutter erzählt haben, dass sie vorhat, in der nächsten Zeit wieder nach Hause, zurück nach Belgien zu fliegen.

Anschließend wurde von der lokalen Presse berichtet, dass sie am 17. April eine Fährverbindung für das Festland in der Provinz Chumphon benutzte. Allerdings ist bis heute völlig ungeklärt, warum sie dann einen Abstecher nach Ko Tao machte und dort ausstieg. Ihre Mutter und der deutsche Sektenführer Andreas glauben, dass sie auf dem Weg nach Bangkok war, um sich von dort aus einen Flug in ihre Heimat zu buchen.

Sie bestieg anschließend ein Boot in Richtung Ko Tao, wobei sie ihr Gepäck, drei große Taschen, aus bisher ungeklärten Gründen auf der Fähre zum Festland zurück ließ. Ihr Gepäck kam auf dem Festland an, aber von dem Benutzer fehlte jede Spur.

Polizei General Major Suthin Sapphuang befahl der Polizei in der Hafenstadt, die Fährleute und die Passagiere an Bord zu interviewen, um zu erfahren, was sie von der Frau und ihrem Gepäck gesehen haben könnten.

Weiterhin ist ebenfalls bekannt, dass sie nach dem Aussteigen auf Koh Tao am 19. April in den Triple B Hotel Bungalows am Strand von Mae Haad eincheckte und ein günstigstes Zimmer für 400 Baht pro Nacht mieten konnte.

Dabei konnten die Ermittler eine weitere Ungereimtheit in den letzten Stunden oder Tagen der jungen Belgierin feststellen. Als sie das Gästeregister unterschrieb, versuchte sie, einen falschen Nachnamen zu verwenden, obwohl sie ursprünglich ihren wahren Nachnamen in das Gästebuch eingetragen hatte. Anschließen kritzelte sie ihren richtigen Nachnamen Dellamagne durch und trug sich stattdessen mit dem Namen „Dupuis“ ein.

Die Angestellten der Triple B Hotel Bungalows sagten den Beamten ebenfalls dass sie bei der Eintragung in das Gästebuch keinen Pass vorgelegt habe. Dementsprechend geht aus dem Gästebuch auch nicht ihrer Pass Nummer hervor.

Kurz nachdem sie eincheckte, brach ein Feuer in ihrem Zimmer aus und verbreitete sich in drei nahe gelegene Räume. Frau Dellamagne soll dann aus dem Hotel in den Dschungel geflohen sein. Hier wurde erst eine ganze Woche später ihr Leichnam etwa 2,5 Kilometer von der Tanote Bucht entfernt gefunden, berichtete die Bangkok Post.

Das ist bisher der offizielle Stand der Ermittlungen. Der Fall erregt erneut viel Aufsehen auf Ko Tao. Frau Dellamagne gehört zu weiteren sechs Touristen, die in den letzten drei Jahren unter merkwürdigen Umständen auf der Insel ums Leben kamen.

Der wohl bekannteste Fall auf der Insel ist der Doppelmord im Jahr 2014 an den beiden britischen Rucksacktouristen Hannah Witheridge und David Miller. Die Insel wurde seitdem von den Medien als „Todesinsel“ bezeichnet.

 

  • Quelle: Thai Visa, Bangkok Post, Mirror, Pattaya One News