Die Verkehrspolizei darf ab dem 20. August keine Führescheine mehr beschlagnahmen

Die Verkehrspolizei darf ab dem 20. August keinen Führerschein mehr beschlagnahmen

Bangkok. Seit gestern, dem 20. August 2019, ist die Verkehrspolizei nicht mehr dazu befugt, den Führerschein des Fahrers eines Kraftfahrzeugs oder eines Motorrads zu beschlagnahmen, wenn sie für eine Verkehrsübertretung unter dem neuen Land und Verkehrsgesetz BE 2562 gestoppt werden.

Die Verkehrspolizei ist jedoch weiterhin befugt, Strafzettel vor Ort an einen Autofahrer oder an einen Motorradfahrer auszustellen, wenn dieser gegen die Verkehrsregeln verstoßen hat.

Wenn der Fahrer nicht anwesend ist, wie zum Beispiel im Falle eines illegalen Parkens, kann das Ticket nach wie vor an das Fahrzeug angehängt oder alternativ per Einschreiben an die Adresse des Fahrers oder des Autobesitzers zusammen mit dem Nachweis des Verstoßes gesendet werden.

Nach dem neuen Land und Verkehrsgesetz BE 2562 muss ein Fahrer einen Führerschein, eine Fotokopie des Führerscheins oder elektronische Informationen über seinen Führerschein mit sich führen und diese auf Verlangen auch einem Polizeibeamten vorlegen.

Dagegen wurde das neue Punktesystem für die Inhaber von Führerscheinen bereits am 22. Februar 2019 von der nationalen gesetzgebenden Versammlung „ National Legislative Assembly of Thailand „ (NLA) durch die Änderungen der Straßenverkehrsgesetze genehmigt. Auto- und Motorradfahrer, die in Zukunft ihre Lizenz behalten wollen, müssen ihr Fahrverhalten im Verkehr verbessern.

Der Gesetzgeber stimmte mit 138 zu 3 Stimmen für das neue Punktesystem für Führerschein Inhaber. Nur 3 Stimmen enthielten sich der Abstimmung.

Nachdem das neue Straßenverkehrsgesetz in der Royal Gazette veröffentlicht wurde, ändert es automatisch das alte Straßenverkehrsgesetz BE 2522 (1979).

Im Mittelpunkt steht dabei die zusätzliche Bestrafung von rücksichtslosen Fahrern durch ein Punktesystem. Bei zu vielen Strafpunkten werden die Behörden den Führerschein für eine bestimmte Zeit oder bei Mehrfach Verstößen sogar für immer einziehen.

Bei dem neuen System beginnt jeder Fahrer zunächst mit 12 Lizenzpunkten. Die Punkte, die nach dem neuen Straßenverkehrsgesetz festgelegt sind, werden jedoch abhängig von der Schwere der Verkehrsverstöße abgezogen. Ähnliche Systeme werden bereits auch schon in vielen anderen Ländern verwendet.

Zwei Beispiele für das neue Punktesystem:

  • Wenn Sie beispielsweise eine rote Ampel ignorieren und überfahren, kostet das einen Punkt (siehe Anmerkung).
  • Wenn sie dagegen einen Rettungswagen im Einsatz blockieren und nicht nachgeben, werden ihnen gleich drei Punkte abgezogen.

Sobald die Punkte eines Fahrers die null erreichen, wird seine Lizenz durch das dafür zuständige Land und Transport Büro (DLT) gesperrt und eingezogen. Um sie wieder zurückzubekommen, muss der Fahrer zunächst an einem entsprechenden Training teilnehmen.

Polizei Generalmajor Ekkarak Limsangla, der stellvertretender Kommissar der Abteilung für die Straßenverkehrssicherheit bei der Nationalen Polizeibehörde, der gleichzeitig auch der zuständige Beamte für das neue Punktesystem für die Führerscheine ist hat angekündigt, dass die neuen Maßnahmen bereits im Dezember 2019 in Kraft treten werden.

Laut seinen weiteren Angaben soll die Öffentlichkeit schon ab dem nächsten Monat in einer speziellen PR-Kampagne über das neue System der Punktevergabe informiert werden.

Daily News gab in seinem Bericht einige Beispiele dafür, wie viele Punkte abgezogen werden:

  • Trunkenheit am Steuer: 3 Punkte
  • Rote Ampeln: 2 Punkte
  • Helme und Beschleunigung: je 1 Punkt
  • Einem Wiederholungstäter droht sogar ein dreijähriges Fahrverbot und er oder sie müssen ihre Fahrprüfung wiederholen.

Polizei Generalmajor Ekkarak sagte weiter, dass Ihre Lizenz für 90 Tage gesperrt wird, wenn Sie Ihr gesamtes Guthaben oder Ihre gesamten 12 Punkte verbraucht haben.

Anmerkung der Redaktion: Leider werden auch bei der Angabe der Punkte beim überfahren einer roten Ampel in den thailändischen Medien unterschiedliche Angaben gemacht.

 

  • Quelle: Daily News, The Nation Thailand, Thai PBS World