pp Surat Thani. Laut der Vereinigung der Wanderarbeiter aus Myanmar (Myanmar Migrant Labour Association) soll die thailändische Polizei bei den Verhören zum Mordfall der beiden Briten auf der Insel Tao mindestens drei Staatsangehörige aus Myanmar gefoltert haben, berichtet der Thailand-Journalist Andrew Drummond auf seiner Webseite.
Die Gruppe hat nun eine unabhängige Überprüfung der polizeilichen Ermittlungen gefordert. Dabei soll geklärt werden, wie die Polizei an die Informationen, die zur Festnahme der beiden Staatsangehörigen geführt hat, gekommen ist.
Inzwischen wurden auch in der britischen Presse Vorwürfe gegen die Ermittlungsarbeit der Polizei laut. Die Journalisten werfen den tailändischen Beamten „Stümperei“ bei den Ermittlungen und auf der Jagd nach den Mördern vor.
Herr Drummond berichtet auf seiner Webseite über Schläge und Verbrühen mit heißem Wasser während der Verhöre von Zeugen und Verdächtigen. Diese Berichte sollen auch an den britischen Botschafter Mark Kent weitergeleitet worden sein. Herr Drummond sagte, dass der britische Botschafter die Berichte gesehen habe.
Laut der Polizei liegen gegen die beiden verhafteten Männer schlüssige Beweise vor. Die DNA Spuren wären eindeutig und hätten zur Festnahme der beiden Männer geführt.
Allerdings hatte der Sprecher der Myanmar Migrant Labour Association, Herr Aung Kyaw gesagt: „Wir glauben nicht, das diese beiden Männer schuldig sind“, berichtet Andrew Drummond.
„Wir haben die Botschaft von Myanmar aufgefordert, eine unabhängige Untersuchung sowie eine unabhängige Auswertung der DNA Spuren von der thailändischen Polizei zu verlangen. Es gibt Dinge auf dieser Insel, die beantwortet werden müssen. Dazu gehören auch die Schläge und die Folter während der Verhöre“, sagte Herr Kyaw.
Die an die britische und an die Botschaft von Myanmar gesendete Aussage behauptet, dass die Polizei neun Migranten im Verdacht hatte. Die neun Personen hatten an dem Mord Tag zusammen Fußball gespielt.
Sechs dieser Männer wurden verhaftet, aber Herr Win, Herr Zaw und Herr Mao konnte in den Dschungel flüchten und sich der Festnahme entziehen.
Drei der sechs verhafteten Personen sollen während des Verhörs physisch geschlagen und ihre Körper mit heißem Wasser verbrüht worden sein. Später wurden alle sechs Männer wieder freigelassen.
Die Botschaft von Myanmar soll mittlerweile über Bilder der drei verletzten Männer verfügen. Sie wurden ihnen zugesandt, berichtet die Bangkok Post.
Laut dem Leiter der Polizeistation Phangan, Oberst Prachum Ruangthong, soll der Fall am Montag an die Staatsanwaltschaft auf Ko Samui übergeben werden.
Die Verdächtigen sollen wegen Vergewaltigung, Mord, Nacht-Raub und wegen illegaler Einreise angeklagt werden. Bei den ersten beiden Anklagepunkten könnte das Gericht als Höchststrafe die Hinrichtung beantragen.
Der Polizeichef von Surat Thani, Herr Apichart Boonsriroy sagte, dass sie Fälle innerhalb der nächsten sieben Tage abgeschlossen werden. Die Zeigen und die Beweise würden ausreichen um die Täter zu verurteilen. „Laut unseren Untersuchungen waren die beiden die einzigen Täter“, sagte er.
„Wir bestehen darauf“, sagte Polizeigeneralmajor Apichart, „dass es sich bei den beiden Verdächtigen nicht um Sündenböcke handelt. Ich persönlich habe die Untersuchungen und die DNA-Testergebnisse abgestimmt. Die Indizien weisen eindeutig auf die beiden Männer“.