Bangkok. Thailands Justizminister General Paiboon Koomchaya erklärte auf einem Forum zum Thema Drogenpolitik „Drug Policy Revisited Thailands“, dass die hohe Zahl der Drogensüchtigen und der weit verbreitete Drogenmissbrauch in den Städten und Gemeinden zeigt, dass die bisher angewandte Drogenpolitik seines Landes schlichtweg versagt habe.
Thailand ist auf dem falschen Weg in ihren Bemühungen, die Drogenprobleme des Landes zu lösen, sagte er. „Es ist an der Zeit, den Drogenmissbrauch als eine gesundheitliches Problem und nicht als ein Verbrechen zu behandeln“, betonte Justizminister Koomchaya.
„Unsere Drogenpolitik in all den vergangenen Jahren war falsch. Wenn sie nicht falsch war, warum landen dann gut 70 % der Drogenfälle in einem Gefängnis und kommen meistens auch wieder zurück? Warum haben wir tausende von Toten aufgrund von Drogenkonsum? Und warum beschweren sich die Leute immer wieder über die Drogen in ihrer Gemeinde? Sie wollen uns damit sagen, dass etwas falsch ist“, betonte er.
General Paiboon, der zuvor zu einem ähnlichen Thema gesprochen hatte und bereits im Juli sagte, dass er YaBa von der Liste der gefährlichen Drogen streichen möchte sagte weiter, das Land müsse Umdenken und den Drogenmissbrauch anstatt weiter zu unterdrücken als eine Gesundheitsproblem behandeln. Dies sei vor allem eine Aufgabe für das öffentliche Gesundheitssystem, fuhr er fort. Außerdem sollte das Arzneimittelgesetz des Landes überarbeitet und für entsprechende Änderungen vorbereitet werden.
General Paiboon sagte weiter, dass die Behörden die mehr als 81.000 Gemeinden im ganzen Land stärken und ihre Fähigkeiten im Kampf gegen die Drogen mehr unterstützen sollten. Weiterhin will er das Gesundheitsministerium zu einer Machbarkeitsstudie auffordern, wie man den Preis einer Speed-Pille „Geschwindigkeitspille“ auf nur noch 50 Satang senken könnte.
Er erklärte weiter, dass sich das Justizministerium für ein Treffen mit den Provinzgouverneuren und den Bezirksamt Chefs zum Thema Drogen im nächsten Monat vorbereitet.
Gesundheitsminister Piyasakol Sakolsatayadorn stimmte den Worten von General Paiboon zu und sagte, dass die Behörden bisher einen aussichtlosen Krieg geführt hätten und es nun an der Zeit wäre, diese Strategie zu ändern. Er sagte weiter, dass die Rolle des öffentlichen Gesundheitssystems darin besteht, die Zahl der Drogenkonsumenten zu reduzieren und sie als Patienten anstelle von Kriminellen zu behandeln.
Wirtschaftswissenschaftler Sangsidh Piriyarangsan stimmte ebenfalls zu und sagte, das bestimmte Substanzen wie Methamphetamin und Pflanzen wie Marihuana für medizinische Zwecke legalisiert werden sollten.
- Quelle: ChiangRaiTimes