Touristen dürfen ab dem 1. November 2018 keine Plastiktüten auf Ko Samet mitnehmen

Touristen dürfen ab dem 1. November 2018 keine Plastiktüten auf Ko Samet mitnehmen

Ko Samet. Touristen, die ab dem 1. November 2018 Ko Samet besuchen dürfen keine Plastiktüten mehr mit auf die Insel nehmen. Seit gestern sind alle Plastiktüten und auch Styroporbehälter auf Ko Samet verboten. Jeder, der gegen die neue Regel verstößt und sich nicht an diese neue Anordnung hält, muss mit einer Geldbuße rechnen.

Allerdings, so berichtet die Presse, ist es sehr unwahrscheinlich, dass Touristen bei der Einführung der neuen Regel bestraft werden. Sie werden wohl am Anfang mit einer Ermahnung davon kommen.

Damit reagiert Ko Samet auf den zunehmenden Plastikmüll und die daraus entstehenden Probleme auf der Insel. Thailand versucht bereits seit längerer Zeit, sein bekanntes Problem mit dem Plastikmüll in den Griff zu bekommen. Die Menschen, die auf der Insel leben, erhalten stattdessen Einkaufstaschen. Die Styroporbehälter sind für sie ebenfalls verboten.

Im April 2018 wurde eine Kampagne gestartet, um in Zukunft auf die Verschlusskappen bei Wasserflaschen zu verzichten. Mit dieser Kampagne plant die Umweltschutzbehörde, die Verwendung von zusätzlichen Plastik Verschlusskappen für abgefülltes Wasser bis Ende 2019 vollständig einzustellen.

Im Juni 2018 hat die für alle 154 Nationalparks in Thailand zuständige Behörde offiziell angekündigt, dass ab sofort in allen Nationalparks landesweit alle Plastik und Styropor Tüten und Verpackungen verboten sind.

Ebenfalls im Juni wurden bei einer Inspektion im Seehafen von Bangkok über 400 Container mit importierten Elektro- und Plastikschrott entdeckt und beschlagnahmt. Laut den weiteren Angaben der Behörden wurden diese Container aus vielen Ländern und Territorien nach Thailand versandt. Zu den Ländern, die ihren Schrott nach Thailand verschifft haben gehören China, Japan, die USA, das Vereinigte Königreich, Hongkong und Singapur.

Experten warnen bereits seit längerem vor der den Problemen und bezeichnen Thailand mittlerweile sogar als den „ Mülleimer der Welt „.

„ Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird Thailand schließlich das Zentrum der Müllentsorgung der Welt sein und nur noch gefährliche Asche und Krankheiten durch Verschmutzung sowie eine kontaminierte Umwelt für die Thailänder hinterlassen ”, warnen Umwelt Experten

Auf der Facebook Seite des Nationalparks Ko Samet wurde ebenfalls schon auf die neue Regel hingewiesen. Dort steht in knappen Worten: „Ab dem 1. November wird Ko Samet die Verwendung von Plastiktüten auf der Insel ablehnen und verbieten „.

Der Chef des Parks Herr Prayoon Pongpan bestätigte ebenfalls gegenüber der lokalen Presse: „ Ab Donnerstag den 1. November 2018 werden wir eine Veranstaltung organisieren, bei der die Menschen aufgefordert werden, keine Styropor und Plastiktüten mehr zu benutzen „.

“ Wir möchten mitteilen, dass auf Ko Samet keine Plastiktüten mehr verwendet werden „.

Durchschnittlich besuchen täglich 1.500 Touristen die Insel, die während ihres Aufenthalts jeweils etwa acht Plastiktüten verwenden, erklärte der Chef des Parks Herr Prayoon weiter.

Dies führt dazu, dass täglich 12.000 Taschen auf der Insel zurückgelassen werden. Das führt natürlich zu Umweltproblemen von denen nicht nur die Menschen sondern auch die Tierwelt betroffen ist, fügte er weiter hinzu.

Am Anfang sollen die Einheimischen und die Besucher bei einem Verstoß gegen die Regel nur verwarnt werden. Wenn die Regeln jedoch weiterhin missachtet werden, kann es zu Bußgeldern von bis zu 1.500 Baht ( rund 40 Euro ) kommen, warnt Herr Prayoon.

Ko Samet liegt im Südosten Thailands und ist eine viel ruhigere Urlaubsmöglichkeit für Leute, die die vielbesuchten touristischeren Inseln unbedingt meiden möchten.

Viele der thailändischen Inseln haben mittlerweile mit Massentourismus und Abfall zu kämpfen.

Ko Samui arbeitet derzeit ebenfalls daran, alle Plastikstrohhalme auf der Insel zu verbieten, und setzt sich für moderne Recyclinganlagen ein. Die Verantwortlichen auf der Insel haben erklärt, dass sie in erster Linie das Ökosystem auf der Insel schützen müssen.

Thailand hofft, ab 2021 alle ausländischen Abfälle im ganzen Land zu verbieten, da Südostasien unter dem Gewicht der aus Übersee verschifften Abfälle zu kämpfen hat.

Allerdings sind viele Thais der Ansicht, dass sie für den Müll nicht verantwortlich sind. In den sozialen Netzwerken wurden zahlreiche Kommentare von thailändischen Bürgern veröffentlicht, in denen sie sich beschweren und behaupten, dass alleine die Ausländer für den Müll und den Dreck an Thailands beliebtesten Stränden verantwortlich sind.

Die Kommentare kamen, nachdem eine Frau mit dem Namen „ Aom Ingrat „ eine Video und mehrere Bilder über einen namenlosen Ausländer veröffentlicht hatte, der am Strand von Nai Han Müll aufsammelte.

In der Überschrift zu dem veröffentlichten Video hieß es, dass sich die Thais darüber schämen sollten, dass ein Ausländer an den Strand von Nai Han kommt, um hier den Müll einzusammeln.

Daraufhin hagelte es nur so an Kommentaren von thailändischen Bürgern. Die meisten von ihnen waren sich darin einig, dass sowieso nur Ausländer an diesem Strand waren, und sie deshalb auch alleine für den Müll am Nai Han Strand verantwortlich seien.

Ein Kommentar von einem Nutzer namens „ Winit Saengjae „ war dabei, der von den meistens Thais bestätigt und mit einem „ Like „ gelobt wurde. Winit Saengjae schreibt in seinem Kommentar: „ Es gibt nur Ausländer an diesem Strand. Ich sehe deshalb nicht ein, warum wir uns deswegen schämen sollten „.

Zwischen all den Diskussionen über den Plastikmüll hat auch der stellvertretende nationale Polizeichef Wirachai Songmetta in den Medien bestätigt, dass Thailand mittlerweile den Plastikmüll aus 35 Ländern importiert. Er sagte: “ Dieses Ergebnis zeigt uns, dass Thailand still und leise zu einem globalen Mülldeponieplatz geworden ist. Die Regierung muss hart kämpfen, da immer mehr Unternehmer illegale Abfälle aus Übersee importieren “.

Thailands Direktor für Greenpeace Südostasien, Herr Tara Buakamsri sagte, dass es in Thailand mittlerweile Hunderte von sogenannten Recyclingfabriken gibt, die minderwertige und nicht recycelbare Abfälle aus anderen Ländern importierten.

“Diese minderwertigen Abfälle werden deponiert und verschmutzen die Umwelt. Einige werden auch verbrannt und dabei giftige Emissionen freigesetzt”, fügte er weiter hinzu.

Herr Tara sagte, das Industrieministerium müsse dringend die Gesetze für Recyclingunternehmen überarbeiten, indem ein vollständiges Einfuhrverbot für Kunststoffabfälle eingeführt werde.

“ Dieses Land ist nicht in der Lage, alle importierten Plastikabfälle zu untersuchen. Daher wäre es realistischer, all diese Importe zu stoppen ”, sagte er und fügte dabei hinzu, dass die Fabriken ja weiterhin noch Geschäfte mit den lokalen Plastikabfällen abwickeln könnten.

Mittlerweile hat auch die Regierung reagiert. Die Zeiten, in denen das Vereinigte Königreich, Japan und die Vereinigten Staaten jeden Monat ihren Plastikmüll nach Thailand schicken, sind ab 2021 vorbei, betonte der stellvertretende Direktor der Abteilung für Industriebetriebe. Thailand wird ab dem Jahr 2021 den Import von ausländischem Plastikmüll verbieten, erklärte er gegenüber den nationalen Medien.

Das bedeutet, dass das die großen Exporteure von Plastikmüll wie das Vereinigte Königreich, Japan und die Vereinigten Staaten woanders nach einem Abnehmer ihrer tausenden Tonnen von Plastikmüll suchen muss, die es jeden Monat zur Wiederverwertung ins Land schickt.

 

  • Quelle: Bangkok Post, The Nation, INN News