Evakuierungen wegen Pabuk gehen weiter, Unternehmen und Behörden bereiten sich auf den schlimmsten Sturm des Jahrzehnts vor.

Evakuierungen wegen Pabuk gehen weiter, Unternehmen und Behörden bereiten sich auf den schlimmsten Sturm des Jahrzehnts vor

Süd Thailand. Während der Tropensturm Pabuk die südlichen Provinzen Thailands angreift, evakuieren die Behörden Zehntausende Bürger und setzen alle Ersthelfer in Alarmbereitschaft. Unternehmen und verwandte Behörden treten gegen die Uhr an um sich auf den schlimmsten Sturm des Jahrzehnts einzustellen.

  • Elektrizität:

Das thailändische Energieministerium prognostiziert eine vorübergehende Stillegung der Offshore Erdölproduktion im Golf von Thailand. Das Ministerium geht im Moment davon aus, dass die normalen Aktivitäten am Montag, nach dem Ende des Tropensturms Pabuk wieder aufgenommen werden kann.

Die Offshore Erdölproduktion des Landes wurde bereits am Mittwoch eingestellt, angeführt von den großen Gasvorkommen in Erawan und Bongkot.

Der Energieminister Herr Kulit Sombatsiri, sagte, dass die Gasförderung des Landes während des tropischen Sturms Pabuk um 25 % von 2.400 Millionen Standard-Kubikfuß pro Tag unter normalen Umständen auf 1.800 Millionen Standard-Kubikfuß pro Tag gesunken ist.

Die Rohölproduktion sank ebenfalls um 27 % gegenüber 100.000 Barrel pro Tag, meldet das Ministerium weiter.

Laut den bisherigen Angaben gab es jedoch keine Berichte über Schäden oder Verletzungen an den Offshore-Bohrplattformen oder den Gaspipelines während des Sturms. Energieminister Herr Kulit berichtet weiter, dass es bisher auch noch zu keinen Unterbrechungen der Erdölversorgung und der Energieübertragung gekommen ist.

Dagegen wurden bereits rund 2.635 Mitarbeiter von den Offshore Plattformen von neun Öl- und Gasbohrunternehmen evakuiert. 246 müssen allerdings an den stürmischen Standorten bleiben, um im Ernstfall schnell eingreifen zu können.

“ Es war ein großes Glück für uns, dass viele Unternehmen nicht mit voller Kapazität ausgelastet waren, da das Neujahr normalerweise weniger Strom benötigt als ein normaler Arbeitstag“, sagte Herr Kulit gegenüber den thailändischen Medien.

Minister Kulit sagte weiter, dass der gesamte Bestand an Flüssigerdgas ( LNG ), der von der PTT Plc betrieben wird, die Stromerzeugung für fünf Tage unterstützen kann, nachdem die Offshore Gasproduktion eingestellt ist.

Diesel- und Bunkeröl müssen bisher aufgrund der höheren Erzeugungskosten noch nicht verwendet werden, fügte er weiter hinzu. Daher ist es unwahrscheinlich, dass der Tropensturm die Stromtarife für die nächste Runde von Mai bis September beeinflussen wird, sagte er zuversichtlich.

Die staatliche Elektrizitätserzeugungsbehörde von Thailand ( Egat ) ist außerdem dazu bereit, das Öl als Versorgungsreserve für die Stromerzeugung zu nutzen, sobald die Gasversorgung tatsächlich aufgebraucht ist, sagte er weiter.

Die Energiebeamten werden keine zusätzliche Stromversorgung aus Laos und Malaysia importieren müssen, fügte er hinzu.

Das an die Egats angeschlossene Unternehmen, „ Electricity Generating Plc ( Egco ) „, sagte, dass die „ Khanom Electricity Generating Co „ in Nakhon Si Thammarat die Regierung und die einschlägigen Einheiten in Bezug auf die Situation kontinuierlich verfolgt und mit ihnen zusammengearbeitet habe.

Das Kraftwerk hat ebenfalls schon Pläne vorbereitet, um mögliche Auswirkungen zu bewältigen.

Egco arbeitet normal mit PTT und Egat zusammen. PTT, der Erdgaslieferant für das Kraftwerk, bestätigt, dass es bisher weiter ununterbrochen Gas liefern kann.

“ Wenn PTT nicht wie versprochen Gas liefern kann, hat das Kraftwerk noch immer genug Diesel in Reserve, um die volle Erzeugung für weitere 3½ Tage zu liefern „, sagte Egco-Präsident Herr Jakgrich Pibulpairoj.

Er sagte, das Kraftwerk sei zum Schutz vor Wind, Stürmen und Überschwemmungen konzipiert und entsprechend gebaut worden. Das Fundament der Anlage liegt drei Meter über dem Meeresspiegel, fügte er weiter hinzu.

Die Landschaft des Kraftwerks ist von zwei Bergen umgeben, die als Schutzschild dienen und das Kraftwerk vor Stürmen schützen.

“ Bei starken Regengüssen hat die Egco Maschinen, Ausrüstung und ihre Mitarbeiter darauf vorbereitet, um Überschwemmungen ins Meer abfließen zu lassen, während auch die Abfallentsorgung weiter gut verwaltet wird „, sagte Herr Jakgrich.

“ Das Kraftwerk selber verfügt ebenfalls über einen Evakuierungsplan, um Mitarbeiter aus Wohngebieten in die Zentrale zu verlagern und mit kommunalen Migrationseinheiten zusammenzuarbeiten, um die Gemeinden im Umfeld des Kraftwerks zu unterstützen „, betonte er.

  • Fährenservice:

Der Fährhafen von Raja wird seine Dienste fortsetzen, sobald der Tropensturm Pabuk abgeklungen und vorbeigezogen ist und sich die Situation wieder normalisiert hat, sagte Herr Puttipong Wimolphan, der stellvertretender Geschäftsführer des Unternehmens.

Der Fährdienst am Raja Ferry Pier für Donsak – Koh Samui wurde angehalten, da in Surat Thani und in vielen anderen Provinzen im Süden die starken Winde und starken Regenfälle weiter andauern.

“ Wir haben die Situation genau überwacht, und wenn sich die Situation wieder normalisiert und die Überbrückungsordnung aufgehoben wird, können wir den Dienst nach 10 Uhr heute wiederaufnehmen „, sagte Herr Puttipong.

Raja Ferry bietet zwei Fährverbindungen an, von Donsak nach Ko Samui und von Donsak nach Ko Phangan.

  • Lebensmittel Versorgung:

Handelsminister Sontirat Sontijirawong sagte, er habe alle Ministerialbeamte in den betroffenen Provinzen damit beauftragt, eng mit der Abteilung für Internen Handel sowie mit den führenden Produktherstellern und Zulieferern zusammenzuarbeiten. Damit soll gewährleistet werden, weiter die Bestandserhöhung zu beschleunigen, um so sicherstellen zu können, dass die Verbraucher, die Konsumgüter horten, weiter ein ausreichendes Angebot für den Sturm erhalten.

Das Handelsministerium hat auch alle beteiligten Einheiten angewiesen, die Hilfsvorbereitungen zu beschleunigen, um den betroffenen Opfern zu helfen, sobald der Sturm vorbeigezogen ist.

Herr Thanavath Phonvichai, der Vizepräsident für Forschung an der Universität der thailändischen Handelskammer sagte, der Sturm werde wahrscheinlich weder den Tourismus, noch das Wirtschaftswachstum in der südlichen Region beeinflussen können.

Er räumte jedoch ein, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten in den betroffenen Gebieten für 3 – 5 Tage aufhören müssen. Der Schaden wird dabei schon jetzt auf 3 – 5 Milliarden Baht geschätzt, fügte er weiter hinzu.

  • Haushaltsbudget der Regierung vorbereitet:

Die Comptroller General Abteilung hat sich ebenfalls schon gut vorbereitet und Vorauszahlungen in Höhe von 20 Millionen Baht für jede Provinz, von der erwartet wird, dass sie von Pabuk geplagt wird, geleistet. Weitere Mittel werden auf Anfrage und nach Bedarf gewährt, sagte Generaldirektorin Frau Suttirat Rattanachot.

“ Wir haben schon immer unsere Finanzinstrumente für den Umgang mit solchen Katastrophen vorbereitet „, sagte sie. “ Für den Tropensturm Pabuk können die betroffenen Provinzen sofort mit Hilfe von Vorauszahlungen den betroffenen Bewohnern vor Ort helfen „, fügte sie hinzu.

„ Um das Geld abheben zu können, müssen die Gouverneure der Provinzen ihre Provinzen als Katastrophengebiete deklarieren. Falls die anfänglichen Mittel dazu nicht ausreichen sollten, können die Gouverneure zusätzliche Beträge beantragen. Die Abteilung wird darauf zeitnah reagieren „, versprach Frau Suttirat

Die Abteilung habe außerdem auch schon entspannte Maßnahmen für den Bau und die Beschaffung in diesen Provinzen vorbereitet, da der Sturm die rechtzeitige Fertigstellung unmöglich mache, sagte Frau Suttirat. Sie fügte hinzu, dass diese Maßnahmen sofort nach der Katastrophe umgesetzt werden.

  • Banken geschlossen:

Die vier größten Banken:

  • Bangkok Bank ( BBL ),
  • Siam Commercial Bank ( SCB ),
  • Kasikornbank ( KBank )
  • und die Krungthai Bank ( KTB )

haben ebenfalls vorübergehend mehr als 40 Filialen in den vom Sturm Pabuk betroffenen Provinzen geschlossen.

Die BBL hat gestern elf Filialen geschlossen, die meisten davon in der Provinz Nakhon Si Thammarat und eine weitere Handvoll in den beiden Provinzen Songkhla und Surat Thani.

Die SCB schloss zeitweise 20 Niederlassungen in Nakhon Si Thammarat, die KBank schloss acht Niederlassungen und die KTB hat vier Filialen geschlossen.

Herr Sarut Ruttanaporn, der leitende Vizepräsident der Siam Commercial Bank ( SCB ) und Leiter des Retail-Segments und Filialnetzes sagte, die Bank werde die Situation in den betroffenen Gebieten genau überwachen und bei Bedarf weitere Filialen schließen.

Die Priorität der Bank ist die Sicherheit von Mitarbeitern und Kunden, fügte Herr Sarut hinzu.

Die Thanachart Bank, nach ihrem Vermögen die sechstgrößte Bank des Landes, schloss ebenfalls 12 Filialen in Nakhon Si Thammarat, in Surat Thani und in Songkhla.

Die Bank of Ayudhya hat ebenfalls vier Niederlassungen in Nakhon Si Thammarat geschlossen. Die CIMB Thai Bank schloss zwei Niederlassungen in Nakhon Si Thammarat und in Surat Thani.

  • 24 Stunden Telefondienst garantiert:

Die Nationale Rundfunk- und Telekommunikationskommission ( NBTC ) ordnete gestern die drei größten Mobilfunkbetreibern an, rund um die Uhr Call-Center Dienste als Alternative zu den staatlichen Notdiensten anzubieten. Die NBTC will damit ihre Kunden in den vom Tropensturm Pabuk betroffenen Gebieten weiter unterstützen.

Die Betreiber müssen auch ihre Kapazitäten für Netze und Mobilfunkstandorte aufrechterhalten und Notfallsituationen für Reparaturen bereitstellen, bis die Krise vorüber ist.

Herr Takorn Tantasith, der Generalsekretär der NBTC, sagte, die jüngsten Maßnahmen würden die Überlastung der staatlichen Notrufzentralen verringern.

Die Mobilfunkbetreiber wurden angewiesen, dass ihre Kunden auch dann die Notrufnummern anrufen können, wenn ihr Guthaben bereits aufgebraucht ist.

Herr Adisak Prasongsup, der Chef des Netzwerkbetriebs bei True Corporation Plc sagte, das sein Unternehmen bereits einen Kriegsraum eingerichtet habe, um die Gesamtsituation in 16 Provinzen in Echtzeit zu überwachen. Dabei werden insbesondere die Gegenden, die voraussichtlich von Pabuk schwer betroffen sein werden, besonders aufmerksam beobachtet.

Dazu gehören im Moment:

  • der Bezirk Bang Saphan in Prachuap Khiri Khan;
  • die Provinz Chumphon;
  • die Provinz Surat Thani;
  • der Bezirk Pak Phanang in Nakhon Si Thammarat;
  • die Provinz Phatthalung;
  • sowie Hat Yai in Songkhla.

 

Herr Adisak sagte weiter, dass das 1242 Call Center von True rund um die Uhr geöffnet ist. Hier werden alle Kunden unterstützt und Service Statusberichte bereitgestellt, wie von der NBTC gefordert wurde.

Frau Wilai Keangpradoo, die Leiterin des Büros für Öffentlichkeitsarbeit bei „ Advanced Info Service “ ( AIS ) sagte, das Unternehmen habe sein Mobilfunknetz und seine Ausrüstung ständig überwacht. Das Personal sei voll auf den Sturm vorbereitet und die Soforthilfe sei im Notfall sofort zur Verfügung, betonte sie.

 

 

  • Quelle: Bangkok Post