Bangkok. Thailand strebt nicht zum ersten Mal an, die Zahl der Verkehrsunfälle bis zum nächsten Jahr um die Hälfte zu senken und das von einem internationalen Benchmark gesetzte Ziel zu erreichen, teilten die Teilnehmer einer am Mittwoch im Bangkok International „ Trade & Exhibition Centre „ (BITEC) abgehaltenen nationalen Konvention zur Straßenverkehrssicherheit mit.
Das 14. Seminar zur Verkehrssicherheit in Thailand stand unter dem Motto „ Spielen Sie Ihre Rolle und teilen Sie die Straße “ oder, um es thailändisch zu nennen: „Gehen, Fahren, sicher fahren und sicher kommen “. Die jährliche Veranstaltung zielt darauf ab, die sehr hohe Zahl der Verkehrstoten in Thailand zu senken, die gelegentlich sogar Weltrekorde bricht.
Obwohl die Regierung und andere für den Straßenverkehr zuständige Behörden immer wieder betonen, dass sie vorhaben, die Zahl der Verkehrstoten auf den Straßen Thailands zu senken, zeigte schon der erste Monat im letzten Jahr 2018, dass dies Ziel nicht erreicht wurde.
Insgesamt wurden bei Verkehrsunfällen im ganzen Land im ersten Monat Januar im Jahr 2018 bereits 1.452 Menschen getötet. Im Vergleich dazu kamen im Januar 2017 „ nur “ 947 Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Damit hat die Zahl der Verkehrstoten sogar noch den „ tödlichen “ Songkran Monat April 2017 übertroffen, bei dem insgesamt 1.382 Verkehrstote gemeldet wurden.
Laut den weiteren Angaben von Independent News Network ( INN News ) ist die zuerst gemeldete Zahl der Verkehrstoten für Januar 2018 auf 1.452 Personen angestiegen, nachdem auch die Personen dazugezählt wurden, die erst nach einem Unfall an den Folgen im Krankenhaus gestorben sind.
Im August 2018 gab die Regierung dann gleich eine ganze Reihe neuer Maßnahmen bekannt, die in diesem Jahr (2019) von der Regierung bzw. von der Polizei eingeführt und durchsetzt werden sollen. Laut den Angaben der zuständigen Behörden zielen die neuen Maßnahmen darauf ab, die Zahl der Todesopfer unter den Motorradfahrern jährlich um 50 % zu senken.
Der stellvertretende Ministerpräsident Prawit Wongsuwan leitete die Eröffnungsfeier des 14. Verkehrssicherheitsseminar. In seiner Grundsatzrede verwies er dabei auf die entsetzlich hohe Zahl von Verkehrstoten von mehr als 21.000 pro Jahr – durchschnittlich 60 Menschen pro Tag -, die dauerhafte Behinderung von mehr als 6.000 Menschen und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Verluste für das Land von rund 500 Milliarden Baht.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Thailand die höchste Sterblichkeitsrate im Straßenverkehr in der ASEAN und die neunte in der Welt. Auf 100.000 Einwohner entfallen 32,7 verkehrstote Menschen, verglichen mit 18,2 Personen weltweit und 17,8 Personen regional.
Die zweitägige Veranstaltung konzentriert sich dabei hauptsächlich auf die Integration aller Verkehrssicherheitslösungen in eine Synergie, die alle relevanten Regierungsbehörden, die gemeinnützigen Organisationen sowie den öffentlichen und privaten Sektor umfasst.
Das diesjährige Seminar befasst sich auch mit dem Schutz von Fußgängern, Radfahrern, Mopedfahrern und Motorradfahrern, die von der WHO als gefährdete Verkehrsteilnehmer – „ Vulnerable Road Users “ (VRU) – bezeichnet werden.
Im Rahmen der von der Generalversammlung der Vereinten Nationen im März 2010 offiziell proklamierten Aktionsdekade für die Straßenverkehrssicherheit 2011 – 2020, die auch als „ Moskauer Erklärung “ bezeichnet wird, ist Thailand verpflichtet, verstärkte Projekte zur Straßenverkehrssicherheit auf der Grundlage des Straßenverkehrssicherheitsmanagements durchzuführen. Das bedeutet sicherere Straßen und Mobilität, sicherere Fahrzeuge, sicherere Verkehrsteilnehmer sowie eine schnelle Reaktion nach Unfällen zur Versorgung der Verletzten Personen.
Die Sicherheit von Motorrädern bzw. der Motorradfahrer gehört dabei zu den vorrangigen Zielen, insbesondere für Thailand, das neben Vietnam und Indonesien die höchsten Todesopfer zu verzeichnen hat. Im letzten Jahr 2018 hatte Thailand mit 74,4 Prozent der Verkehrstoten die Liste der Nachbarn sogar noch übertroffen.
Allerdings, so meldet die thailändische Presse weiter, wird diese Zahl noch weiter ansteigen, da in diesen veröffentlichten Zahlen noch nicht die Personen aufgeführt wurden, die nach einem Unfall in ein Krankenhaus eingeliefert wurden und dort später an den Folgen eines Unfalls gestorben sind.
- Quelle: Anti Drink Driving Foundation, Independent News Network, The Nation Thailand