Belgrad. Laut diversen Berichten aus dem Ausland und in den thailändischen Medien ist Thailands frühere Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra jetzt ein serbischer Staatsbürger geworden. Ihr Bruder, der frühere Premierminister Thaksin Shinawatra, bestätigte ebenfalls die Berichte der ausländischen Medien.
Die Nachrichtenagenturen in Serbien berichteten am Donnerstag (8. August 2019), dass die serbische Regierung in Belgrad angekündigt habe, dass Thailands frühere Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra die Staatsbürgerschaft und einen Pass von der Regierung gewährt wurde.
Thailändische Diplomaten in Belgrad lehnten es allerdings gegenüber den Medien ab, sich zu den Berichten zu äußern.
Ihr älterer Bruder Thaksin Shinawatra gab dagegen der thailändischen Webseite der BBC ein Interview, in dem er bestätigte, dass die Berichte über seine Schwester Yingluck wahr sind und sie jetzt ein serbischer Staatsbürger geworden sei.
Auszug aus Wikipedia:
Serbien ist ein Land auf der Balkanhalbinsel im Südosten Europas mit Hochebenen im Norden sowie Bergen und Skigebieten im Süden. In der Hauptstadt Belgrad gibt es Gebäude aus der Zeit des Kommunismus und den Park Kalemegdan. Hier befindet sich die Festung von Belgrad, die nacheinander dem Römischen, Byzantinischen und Osmanischen Reich angehörte. In Stari Grad, der Altstadt von Belgrad, stehen Villen aus dem 19. Jahrhundert und das Nationaltheater Belgrad, in dem Opern und Ballettaufführungen zu sehen sind.
Thaksin sagte in seinem Interview weiter, er sei bereits seit längerem ein Freund der Regierungen in der Region. Thaksin Selber erhielt bereits im Jahr 2010 seine Staatsbürgerschaft und seinen Reisepass aus dem Nachbarland Montenegro.
„ Ich bin mit allen Regierungen in der Region gut befreundet „, sagte Thaksin gegenüber der thailändischen BBC. „ Wir tun immer das, was für die Regierungen nützlich ist “, fügte er weiter hinzu.
Die thailändischen Pässe von Yingluck als auch von Thaksin Shinawatra wurden schon vor längerer Zeit von der Regierung in Thailand aufgehoben, nachdem die beiden Geschwister und ehemaligen Ministerpräsidenten von Thailand vor einer strafrechtlichen Verurteilung geflohen waren, um seit dem im Ausland im Exil zu leben.
„ Wir kennen uns. Unsere Beziehungen entwickelten sich, nachdem sie unsere Hintergründe gelesen und viel über uns in Erfahrung gebracht hatten „, sagte Thaksin gegenüber der BBC. „ Sie wissen dass wir gute Dinge für die Menschen getan haben. Sie wollen, dass wir uns in Zukunft auch noch weitere neue, nützliche Ideen einfallen lassen. Da wir für unser eigenes Land nichts Gutes mehr tun können, haben wir beschlossen, ihnen zu helfen. Aber in meinem eigenen Land benutzen sie noch immer meine eigenen Ideen. Wenn sie meine Hilfe brauchen, können sie es mir sagen “, wurde Thaksin weiter zitiert.
Yingluck floh damals über die Grenze, bevor die Kriminalabteilung des Obersten Gerichtshofs für Inhaber politischer Ämter am 25. August 2017 ein Urteil gegen sie im Fall der Verpfändung von Reis und im Fall des angeblich gefälschten Reisabkommens von Regierung zu Regierung vorlas. Yingluck Shinawatra wurde 2017 vom Gericht wegen Pflichtverletzung zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Im November 2017 wurden dann in der thailändischen Presse die endgültigen Urteile für das hochrangige Gerichtsverfahren gegen Yingluck Shinawatra endlich für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dabei wurden exklusive Entscheidungen und Details der Untersuchungsentscheidungen gegen Yingluck enthüllt.
Die Strafrechtsabteilung des Obersten Gerichtshofs für politische Amtsträger veröffentlichte das vollständige Urteil sowie weitere einzelne Urteile von neun Richtern in dem Fall gegen die flüchtige Ex-Premierministerin Yingluck Shinawatra bezüglich der Reispflichten ihrer Regierung.
Nur einer der insgesamt neun Richter hatte dabei bei seiner Entscheidung für nicht schuldig gestimmt. Alle anderen acht Richter befanden Yingluck bezüglich der Reispflichten ihrer Regierung für schuldig.
Das vollständige 95-seitige Urteil wurde bereits am 27. September in Abwesenheit von Yingluck verlesen, nachdem sie vor der geplanten ersten Lesung des Urteils am 25. August aus dem Land geflohen war. Anschließend wurde sie des Amtsmissbrauchs für schuldig befunden und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
Von den neun Richtern war Pison Pirun der Einzige, der entschied, dass sie nicht schuldig sei. Zunächst blieb Yingluck laut zahlreichen Berichten bei ihrem Bruder Thaksin in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Als dann im Oktober 2017 Yinglucks Pass widerrufen wurde, gab Thaksin der BBC Thai ein Interview, in dem er vermutete, dass die Junta auf die Maßnahme zurückgreifen würde, um mit ihm und seiner Schwester fertig zu werden. Allerdings so sagte er weiter, sei er auf diese Situation bereits gut vorbereitet gewesen.
Im Mai 2018 zitierte die thailändische Webseite von BBC einen engen Berater von Yingluck und meldete, dass es der ehemaligen thailändischen Premierministerin Yingluck Shinawatra jetzt frei steht, in das Vereinigte Königreich zu reisen. Die Quelle in der Nähe von Yingluck berichtete, dass sie nun einen Reisepass aus einem europäischen Land habe und sich mit einem 10-Jahres-Visum in England aufhalte.
Laut den Angaben auf der Thai-sprachigen Webseite von BBC im August 2018 soll die thailändische Botschaft in London beim britischen Außenministerium einen Antrag auf Auslieferung der ehemaligen Premierministerin Yingluck Shinawatra eingereicht haben.
Im Januar 2019 berichtete die chinesischen Online Staatsmedien „ People´s Daily „, dass die ehemalige Premierministerin Yingluck Shinawatra zur Vorsitzenden eines großen Seehafens in der chinesischen Provinz Guangdong ernannt wurde.
Die ehemalige Premierministerin Yingluck wird nun das „ Shantou International Container Terminal „ in der chinesischen Provinz Guangdong leiten, heißt es in einem Online-Bericht der chinesischen Staatsmedien People’s Daily.
In dem kurzen Artikel heißt es weiter, Yingluck wurde gleichzeitig auch zum gesetzlichen Vertreter der Firma ernannt. Der Hafen liegt in Shantou, einer großen Hafenstadt an der Ostküste von China.
Die Nachricht kam nur wenige Tage nachdem Yingluck und ihr Bruder, der ehemalige Premierminister Thaksin Shinawatra, in Shantou entdeckt wurden. Die beiden Geschwister und ehemaligen Führer Thailands stammen von chinesischen Einwanderern mit Wurzeln in Südchina ab.
Die beiden Geschwister üben trotz ihrer selbst auferlegten Verbannung nach wie vor noch immer großen Einfluss auf ihre Rothemden ( Redshirt ) Anhänger in Thailand aus.
Schon kurz nach der Meldung sagte der damalige stellvertretende Junta Führer General Prawit Wongsuwan, dass Thaksin und seine Schwester jederzeit in Thailand willkommen sind, und in ihren Fällen vor dem Justizsystem gegen das Urteil ankämpfen können.
Thaksin schoss in den internationalen Medien zurück und sagte, dass er einem von General Prawit kontrollierten Justizsystem nicht vertraue und deshalb vorerst wohl nicht nach Thailand zurückkommen werde.
Im Juli 2019 sandte das thailändische Außenministerium dann ein offizielles Schreiben an das britische Außen- und Commonwealth-Amt, in dem es um die Auslieferung von Yingluck bat.
- Quelle: The Nation Thailand