Das Gold bereitet der thailändischen Zentralbank neue Kopfschmerzen, wenn der Baht weiter steigt

Das Gold bereitet der thailändischen Zentralbank neue Kopfschmerzen, wenn der Baht weiter steigt

Bangkok. Wenn der Baht noch weiter steigen sollte, bereitet auch das Gold der thailändischen Zentralbank neue Kopfschmerzen. Nachdem die steigenden Goldlieferungen dazu beigetragen hatten, dass Thailands Baht ein 6 Jahres Hoch erreichte, äußerten Händler des gelben Metalls am Freitag (11.Oktober) Zweifel an der Hoffnung der thailändischen Zentralbank, dass sie ihre Exporterlöse langsamer zurückerhalten würden.

Der thailändische Baht (THB = TH) ist in diesem Jahr die Währung Asiens mit der besten Wertentwicklung, die gegenüber dem US-Dollar um mehr als 7 % zulegte und die exportabhängige Wirtschaft weiter unter Druck setzte.

Thailand selber produziert nur sehr wenig Gold und daher wird der Strom des Goldes vom Handel getrieben. Die Lieferungen im August machten 7,4 % der Gesamtexporte Thailands aus.

Der Gouverneur der thailändischen Zentralbank, Veerathai Santiprabhob, sagte am Donnerstag (10. Oktober), dass keine Regeln für den Goldhandel auferlegt würden. Gleichzeitig forderte er aber die Goldhändler im Land auf, die Gelder länger im Ausland zu behalten.

„Es gab ziemlich große Goldflüsse, die den Aufwertungsdruck auf den Baht weiter erhöhten“, sagte er.

Die größten Faktoren, die dem Baht Auftrieb gaben, waren ein kräftiger Leistungsbilanzüberschuss und die Zuflüsse ausländischer Fonds in eine Währung, die bereits seit Monaten als relativ sicherer Hafen angesehen wird.

Die Goldhändler gaben an, dass die Exporte zugenommen hätten, weil die Thailänder, die in der Vergangenheit Gold gekauft hatten, den jüngsten Anstieg der Weltmarktpreise auf über 1.550 USD je Unze zu ihren Gunsten ausgenutzt haben.

Kürzlich trafen sich die Goldhändler mit der Bank von Thailand, um die Situation zu erörtern, sagte Kritcharat Hiranyasiri, der Präsident der MTS Gold Group. Es sei jedoch unrealistisch, von den Goldanlegern zu erwarten, dass sie ihren Erlös länger im Ausland behalten, sagte er.

„Die Goldinvestoren wollen Bargeld, deshalb gibt es kein Parken von Fonds“, sagte er und fügte hinzu, dass die Zentralbank andere Maßnahmen zur Eindämmung des Mittelzuflusses finden sollte.

Trotz des jüngsten Anstiegs der Exporte hat Thailand seit 2009 immer noch netto 43,6 Milliarden US-Dollar Gold importiert – obwohl dies auch die Importe zur Verwendung in Schmuck und religiösen Gegenständen im weitgehend buddhistischen Land sowie von Goldhändlern einschließt.

 

Thailands Netto Goldexporte von 2010 – 2019

 

Der Gouverneur der Zentralbank teilte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters mit, dass viele Thailänder Gold gekauft hätten, als die Preise noch höher waren, in der Hoffnung, dass sich der Preis noch weiter verbessern würde.

„Das ist einzigartig in Thailand. Die Thailänder haben viel in Gold investiert, und wenn der Goldpreis weltweit steigt, verkaufen sie das Gold, das sie zuvor gekauft haben“, sagte Veerathai.

Das bedeutet auch, dass die Goldverkäufer häufig kleine Unternehmen sind, die ihr Geld sofort über die Händler erhalten möchten, die es sich natürlich auch nicht leisten können, die Rückführung der Exporterlöse abzuwarten.

„Da wir uns nicht absichern, wenn unsere Kunden viel Gold verkaufen, müssen wir das exportieren und damit zwangsläufig so unser Geld verdienen“, sagte Pichaya Phisuthikul, der Vize Präsident der Gold Traders Association.

 

  • Quelle: The Nation Thailand, Reuters