Müllprobleme verwandeln auch Ko Tao in eine schmutzige stinkende Senkgrube

Müllprobleme verwandeln auch Ko Tao in eine schmutzige stinkende Senkgrube

Ko Tao. Die berühmt berüchtigte Ferieninsel Ko Tao geriet das erste Mal in die Schlagzeilen, nachdem der grausame Doppelmord an den beiden englischen Touristen Hannah Witheridge aus Norfolk (23Jahre) und David Miller aus Jersey (24 Jahre) bekannt wurde. Der Fall erregte in der internationalen Presse großes Aufsehen, nachdem ein Thai-Gericht zwei burmesische Landarbeiter für Schuldig befand und verurteilte.

Verständlicherweise gingen damals die Buchungen und Besucherzahlen für Ko Tao, deren Wirtschaft sich fast ausschließlich auf den Tourismus und auf das tauchen vor der Insel konzentriert hatte, zurück.

Nun verlassen die Touristen und selbst einige Einheimische aus einem anderen Grund die einstmals so schöne und friedliche Insel. Der Grund liegt laut den thailändischen Medien in einem fauligen 45.000 Tonnen großen Müllberg.

Nicht nur Krabi, Ko Lan, Nai Harn, Pattaya oder Ko Samui haben mit dem täglichen Abfall zu kämpfen. Auch auf Ko Tao stinkt der Müll zum Himmel und vertreibt die zahlenden Touristen von der Insel. Wie in vielen anderen Provinzen liegt auch hier das Problem in der Entsorgung des Abfalls.

Auch auf Ko Tao scheiterte die Gemeinde an der fachgerechten Müllabfuhr, deren Vertrag im letzten Monat auslief und nicht wieder erneuert wurde. Ein neues Unternehmen das sich um den Müll kümmert, wurde bisher noch nicht gefunden.

Rund 30 bis 40 Tonnen Müll wurden hier seit Mitte August nicht gerade fachgerecht gelagert. Und täglich wächst der Müllberg weiter an. Aufgrund der nassen Jahreszeit wird der Müll vom Wasser aufgeweicht und treibt zusammen mit dem Wasser auf die Straßen der Insel.

Abgesehen von dem Dreck erfüllt der durch die Straßen treibende Abfall die Luft mit einem übelriechenden Gestank, beschweren sich Touristen und natürlich auch die betroffenen Anwohner.

Landrat Auaychai Srithong verteidigte die Entscheidung der Gemeinde, den Vertrag mit dem Entsorger nicht zu erneuern mit der Begründung, dass das Unternehmen seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen sei und obendrein den Müll auch noch schlecht verwaltet haben soll.

Die Bewohner in der Nähe des Müll Ablage Platzes beklagen sich nicht nur über den überquellenden  Müllberg sondern auch über Hautkrankheiten und Hautausschläge. Viele Touristen, die eine Unterkunft in der Nähe der Müllhalde gebucht hatte, haben die Nase und entweder die Insel verlassen oder eine neue Unterkunft weit weg von der Müllhalde gebucht.

Herr Srithong sagte, dass die Gemeinde auf Ko Tao bereits Pläne ausgearbeitet habe, für deren Ausführung man allerdings rund sechs Millionen Baht bräuchte. Welche Pläne das sind und wie und wann sie umgesetzt werden sollen, wollte oder konnte er allerdings nicht sagen.

In der Zwischenzeit wächst der faulige Stapel auf Ko Tao täglich um weitere schätzungsweise 40-50 Tonnen Müll an. Eine Lösung des Problems ist genau wie auf den anderen Inseln in Thailand nicht in Sicht. Die Behörden versuchen hier wie auf den anderen Inseln ebenfalls private Unternehmer, die sich um die Müllentsorgung kümmern. Bisher allerdings vergeblich.

Auch auf Ko Chang, Ko Phangan und Ko Phi Phi ist die aktuelle Situation nicht viel anders. Hier wie dort haben die lokalen Behörden versagt und schaffen es nicht, den täglich anwachsenden Müll unter Kontrolle zu bringen.

Das Ganze ist eine Müllspirale, die sich durch die ständig weiter steigende Zahl von Touristen immer schneller dreht und den Behörden über den Kopf wächst.

Dabei geht der Gestank denjenigen, die hauptsächlich von dem Tourismus profieren, offensichtlich an der Nase vorbei. Sie haben nur Augen für ihren Profit und ihren wirtschaftlichen Gewinn. Die Natur und die Belästigung der Anwohner und der Touristen interessiert sie dabei sehr wenig, Hauptsache es klingelt in ihrer Kasse.