pp Phuket. Eine neue Studie belegt, dass der Missbrauch gegen Frauen in Thailand nicht zurückgeht sondern weiter auf dem Vormarsch ist. Die ernüchternde Nachricht kommt nach einer Studie, die zum internationalen Tag für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen in dieser Woche erstellt wurde.
Viele Frauen fallen den Männern über Jahrzehnte in die Hände und werden zum Opfer. Nicht selten werden auch die Kinder in vielen Fällen missbraucht.
Eine Frau berichtet, dass sie seit Jahrzehnten von ihrem Mann gedemütigt, geschlagen und Misshandelt wird. „Zuerst war alles in Ordnung“, erzählt sie. „Als dann unsere Kinder auf die Welt kamen, begann mein Mann zu trinken. Schließlich betrank er sich fast jeden Abend zusammen mit seinen Freunden“.
„Wenn er dann spät in der Nacht nach Hause kam, hat er mich zusammen geschlagen. Einmal hat er mich während ich schlief mit einem scharfen Gegenstand gestochen. Wenn meine Kinder mir nicht zu Hilfe gekommen wären wäre ich heute vielleicht schon tot“, berichtet sie.
Frau Oum (Name geändert) hat die Misshandlungen mehr als 10 Jahre ertragen. „Mir wurde seit meiner Kindheit beigebracht, dass Frauen ihre Ehemänner lieben und gehorchen müssen, auch wenn sie uns manchmal verletzen“, sagte sie. „Ich ertrug es solange, bis mein Mann im Rausch einen Unfall hatte. „Danach habe ich mich von ihm getrennt“.
Laut der Studie gab es im Jahr 2012 rund 20.000 gemeldete Opfer. Im Jahr 2013 stieg die Zahl der gemeldeten Übergriffe bereits auf 31.966 an. Das bedeutet, dass pro Tag rund 87 Mal eine Frau misshandelt oder vergewaltigt wird. Dabei ist hier nur von gemeldeten Straftaten die Rede. Wie hoch die tatsächliche Zahl der missbrauchten Frauen ist, kann niemand erahnen.
Laut der Studie steigen die Todesfälle von 174 im Jahr 2012 auf 186 im Jahr 2013. „Häusliche Gewalt ist weiter im Vormarsch“, sagte ein Sprecher der Studie. „Entweder werden Frauen von Männern angegriffen, oder Frauen greifen ihre Männer an und töten sie in Notwehr. Oft genug töten auch Kinder ihre Väter oder umgekehrt“, sagte er weiter.
Ein wichtiger Faktor für die Gewalttaten ist die Haltung der Männer. Sie sind meistens herablassend. „Männliche Jugendliche sollten dahingehend belehrt werden, dass sie die Angriffe auf Frauen vermeiden“.
Der stellvertretende Polizeichef Generalleutnant Reungsak Jarit-ek sagte, dass Opfer oder Zeugen in jedem Fall sofort die Polizei alarmieren sollen. „Das ist keine innere Angelegenheit einer Familie“, betonte er.
Zeugen und Opfer können die Polizei unter der Hotline 191, 1599 oder 1300 erreichen.