Armeekommandeure warnen die Politiker davor, zu früh mit ihren Wahlkämpfen zu beginnen

Armeekommandeure warnen die Politiker davor, zu früh mit ihren Wahlkämpfen zu beginnen

Bangkok. In einem ungewöhnlichen Schritt haben sich praktisch alle vier Regionalen Armeekommandeure gleichzeitig dazu entschieden, die Politiker davor zu warnen, zu früh mit ihren Wahlkämpfen zu beginnen.Die Politiker sollen nicht auf die Idee kommen, jetzt schon mit der Werbung für ihre Partei zu beginnen.

Die thailändische Presse vermutet, dass dies geschieht, weil immer mehr Druck auf die Junta aufgebaut wird, um das Verbot der politischen Aktivitäten endlich aufzuheben. Dazu kommen die Warnungen von Premierminister Prayuth Chan o-cha, die Wahlen erneut platzen zu lassen, wenn in diesem Jahr nicht endlich die öffentliche Ordnung einkehrt.

“Wenn Sie Wahlen wollen, sollten Sie friedlich sein und keine Unruhe stiften. Ich kann keine Wahlen zulassen, wenn weiter Konflikte bestehen. Ich kann die Verantwortung für solche Streitigkeiten nicht übernehmen”, betonte Prayuth während einer Rede am Wochenende.

General Leutnant Wijak Siribansop, der Befehlshaber der 3. Armee Region, die für den Norden zuständig ist, sagte gegenüber der Bangkok Post, dass sich die Politiker im Norden benehmen und das Militär weiterhin der Ansicht ist, dass es dort noch immer mit den politischen Vertretern sprechen kann.

Die Politiker sagten ihrerseits, dass sich das Militär keine Sorgen machen soll, sondern sich lieber auf den Fahrplan für die Parlamentswahlen konzentrieren soll. Sie sind glücklich und werden sich an die Regeln halten, fügten die Politiker hinzu.

General Leutnant Wijak sagte weiter, dass es zwar leicht sei, mit den meisten Politikern in den nördlichen Hauptstätten zu sprechen, aber trotzdem möchte er sie weiter daran erinnern, dass der Wahlkampf noch nicht begonnen hat.

Während der Neujahrsferien konnten sie zahlreichen hochrangigen Persönlichkeiten ihren Respekt zollen oder einen Tempel im Einklang mit den Traditionen besuchen, trotzdem sollten sie nicht versuchen, um Unterstützung bei den Wählern zu bitten.

„Ich habe die Politiker darum gebeten, ihre Wähler noch nicht um Unterstützung zu bitten. Verteilen sie bitte keine Kalender oder sonstige Gegenstände, da sie dadurch das Gesetz brechen könnten“, betonte General Leutnant Wijak weiter.

Er sagte weiter, dass sich einige junge Menschen vielleicht widerspenstig verhalten hätten. Deswegen möchte er die leitenden Persönlichkeiten bitten, sich mit ihnen zu unterhalten und ihr Verständnis für die Lage zu verbessern.

General Leutnant Wijak hat gelichzeitig auch die Sorgen über die politischen Bewegungen im Untergrund heruntergespielt und gesagt, dass er sich mehr Sorgen um die Akademiker macht. Er sagte weiter, dass sie nicht daran gehindert werden können, ihre Ansichten zu äußern.

Der Kommandeur des 33. Militärkreises wurde gebeten, mit diesen Akademikern zu sprechen, insbesondere mit denen in Chiang Mai, fügte er hinzu.

Chiang Mai ist eine politische Hochburg der Pheu Thai Partei und gleichzeitig auch die Heimat des ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra und seiner jüngeren Schwester Yingluck. „Sie scheinen wie komprimierte Gastanks zu sein, die einen Abflusskanal brauchen, in dem sie ihre Ansichten äußern können. Wir bitten sie daher, nur in akademischen Begriffen zu sprechen. Versuchen sie nicht, dabei die Politik zu berühren“, fügte General Leutnant Wijak hinzu.

Zu denjenigen, die politische Bewegungen durch die sozialen Netzwerke inszenieren sagte er, dass die Gesetze durchgesetzt werden. Er bestand darauf, dass es keine bewaffneten politischen Gruppen im Norden gebe. Er fügte hinzu, dass sich die Beamten auf der Suche nach Kooperation durch Gespräche konzentrieren.

Der Chef der 1. Armee-Region, Kukiat Srinaka, der für die Zentralen Ebenen zuständig ist, enthüllte, dass Beamte in geheime Schattenziele in der Zuständigkeit der 1. Armeeregion geschickt wurden. Diese Beamten beobachten und kontrollieren alle illegalen politischen Aktivitäten und werden falls nötig, weitere Schritte gegen die Beteiligten einleiten, betonte er.

Generalleutnant Piyawat Nakwanich, der Befehlshaber der 4. Armee-Region, die für den Süden verantwortlich ist, bestand darauf, dass die Armee als neutraler Spieler auf politischer Ebene agieren werde. Er sagte, dass Premierminister Prayuth Chan o-cha, sein Stellvertreter, General Prawit Wongsuwon, und Armeechef Chalermchai Sitthisad deutlich gemacht hätten, dass Soldaten keine Partei ergreifen dürfen.

„Soldaten haben die Pflicht, sich um die Sicherheit des Landes zu kümmern. Politik ist eine Angelegenheit der Politiker. Wir als Soldaten sollten daran nicht beteiligt sein“, sagte Generalleutnant Piyawat. Niemand habe bisher Probleme in seinem Zuständigkeitsbereich verursacht, betonte er weiter.

Der Kommandeur sagte weiter, dass er bisher noch keine Politiker für Einstellungssitzungen hinzugezogen hat. „Ich habe sie nicht gerufen. Ich möchte mit keinem von ihnen reden. Wenn ich sie kenne, wird es schwieriger sein, sie zu begreifen“, sagte Generalleutnant Piyawat.

Generalleutnant Tharakorn Thamwinthorn, der Chef der 2. Armee-Region, der für den Nordosten verantwortlich ist sagte, dass seine Offiziere mit anderen Behörden zusammenarbeiten, um Hauptziele in den ausgewiesenen Gebieten, einschließlich der Grenzgebiete zu überwachen.

Die Beamten verfolgen alle politische Aktivitäten über die Online-Kanäle und überwachen diejenigen, die daran beteiligt sind, sagte er und merkte an, dass die meisten Fälle die Veröffentlichung „gefälschter Nachrichten“ betreffe. Wenn die Beamten von einem Fehlverhalten erfahren, reisen sie zu den Leuten um sie zu treffen. Dann sprechen sie mit diesen Leuten um ihr Verständnis zu verbessern, fügte er hinzu.

 

Diese Drei-Sterne-Generäle sind verantwortlich für die Schattenpolitik in den vier Militärregionen. Im Uhrzeigersinn, von oben links:

  • Generalleutnant Kukiat Srinaka, Chef der 1. Armee Region, die Bangkok umgibt;
  • Generalleutnant Piyawat Nakwanich, Kommandeur der 4. Armee-Region, südliche Provinzen;
  • Generalleutnant Tharakorn Thamwinthorn, Kommandeur der 2. Armee-Region (Nordosten);
  • Generalleutnant Wijak Siribansop, Kommandeur der 3. Armee Region im Norden

 

  • Quelle: Bangkok Post