Bangkok. Der thailändische BBC Dienst hat eine umfangreiche Dokumentation und ein Video produziert, das den zunehmend vorherrschenden Trend der westlichen Bevölkerung, thailändische Frauen zu heiraten, untersucht. Dabei stellt BBC fest, dass es für viele thailändische Frauen schon lange kein Traum und auch kein Rosenbett ist, mit einem westlichen Ausländer ( Farang ) verheiratet zu sein.
In einer kleinen Stadt im sogenannten Isaan – im Nordosten von Thailand – fanden die Mitarbeiter von BBC fast 100 Familien, die alle zusammen in einem Boot saßen und bereits verstanden haben, was es bedeutet, einen Schwiegersohn aus dem Westen zu haben.
Und dabei mussten die Familien und Verwandten sehr schnell feststellen, dass die Hochzeit mit einem Farang nicht nur die finanziellen Vorteile für die Familien mit sich brachte. Die meisten von ihnen mussten ebenfalls die bittere Erfahrung machen und lernen, dass so eine Hochzeit und Verbindung auch kulturelle Schwierigkeiten und Missverständnisse verursachen können.
Die BBC sprach dabei auch mit dem Universitätsprofessor Dr. Dusadee Ayuwat aus Khon Kaen, der versucht, die ländlichen Nordostländer darin aufzuklären, was sie erwartet, wenn ihre Tochter einen Farang heiratet.
Auf der BBC-Website schrieb die Reporterin Nanchanok Wongsamut, dass es für viele thailändische Frauen ein Traum sei, einen Ausländer zu heiraten. Aber trotz des möglichen Geldregen ist es nicht immer ein Rosenbett oder der Traum auf Erden, ermahnt sie dabei.
Sie sprach mit vielen Menschen in der Stadt Phu Wiang in Khon Kaen, nachdem fast 100 Familien von dort an einem von Dr. Dusadee Ayuwat eingerichteten Kurs teilgenommen hatten.
Eines war für viele der Verbindungen mit einem Ausländer typisch. Frau Sumet Somwang hatte vor vier Jahren ein regelrecht heruntergekommenes Holzhaus im Isaan. Das war, bevor ihre 36 Jahre alte Tochter einen 60-jährigen Schweizer heiratete.
Jetzt haben sie ein festes Zementhaus mit vier Schlafzimmern, das den Neid der Nachbarn erweckt. ist. Das Haus verfügt über alle modernen Annehmlichkeiten wie eine Klimaanlage im gesamten Haus, Warmwasser, westliche Toiletten, Mikrowelle, Herd, Waschmaschine… und dass, was natürlich in keinem thailändischen Haushalt fehlen darf, einen großen modernen Flachbildfernseher.
„Mein Schwiegersohn sagte mir, er möchte, dass ich und mein Mann sich wohl fühlen“, sagte die 54 Jahre alte Frau Sumet. „Er hat alles für uns getan, einschließlich einer gründlichen Renovierung des gesamten Hauses „, schwärmt sie.
Sie sprach mit der BBC, als der große Zaun um das Grundstück herum gerade noch weiter verbessert wurde.
Laut den Angaben der glücklichen Schwiegermutter schickt der Schweizer pro Monat 10.000 bis 20.000 Baht an sie. Dies gilt zusätzlich zu dem Geld, das er angeblich auch noch der 36-jährigen Tochter gibt, fügte sie hinzu.
Frau Sumet arbeitet noch immer an der Herstellung von Stoff. Sie sagte jedoch, dass die Nachbarn sich wunderten, warum sie sich die Mühe machte, nachdem sie gesagt hatte, dass ihre Tochter so viel Glück mit dem Farang gehabt hat.
„Sie sehen uns an und sind dabei sehr neidisch“, sagte sie.
Dr. Dusadee sagte, es sei verständlich, dass viele Menschen die Heirat mit einem Westler als die große Chance für die ganze Familie ansehen, um der Armut zu entkommen.
Allerdings, so ermahnte er auch, haben viele Familien kulturelle Schwierigkeiten damit , einen Farang in der Familie zu meistern.
Die BBC zitierte in ihrem Bericht aber auch den Namen einer Frau aus der Literatur – „ Bunrort “ -, von der man glaubte, dass sie durch die Heirat mit einem Ausländer unzufrieden war.
Allerdings glauben auch viele Thais, dass manche Mädchen, die einen Ausländer geheiratet haben, einfach nicht gut genug waren.
Dies ist nicht mehr der Fall, sagt sie weiter, da selbst die Landbevölkerung die Situation mittlerweile akzeptiert und ihre Töchter aktiv ermutigt, einen Farang zu heiraten.
Dr. Dusadee sagte, es gebe keine offiziellen Statistiken darüber die zeigen, wie viele Thais mit Ausländern bereits zusammengelebt hätten.
Sie erklärte jedoch, dass sie in ihrer Studie mit 320 thailändischen Frauen, die einen Ausländer heirateten, einige interessante Details entdeckte.
Von diesen 320 waren ein Drittel oder mehr als 30% zuvor schon mit einem Thai verheiratet. Sie hatten sich entweder scheiden lassen oder sie haben sich getrennt. Dabei gab es sehr oft auch Kinder aus dieser früheren Beziehung.
Die Zahl war so groß, dass heutzutage sogar thailändische Eltern und Familien unter Druck geraten, und nach einer thailändischen Beziehungen einen Westler finden wollen.
Der Kurs von Dr. Dusadee weist jedoch darauf hin, dass diejenigen, die von ihren Töchtern verlangen, “ nach Westen zu gehen „, auch wissen müssen, dass es aufgrund der kulturellen Schwierigkeiten unwahrscheinlich ist, dass sie ein Rosenbeet vorfinden, obwohl noch immer viele annehmen, dass dies der Fall ist.
Diese Tatsache versuchen sie und ihr Team in ihrem Verlauf der Dokumentation zu erklären, um den Thais ein besseres Verständnis zu vermitteln.
Auch in dem sozialen Netzwerk Facebook tauchen immer mehr Berichte von thailändischen Frauen auf, die über ihr nicht gerade einfaches Leben mit einem Farang stöhnen. Sie haben wegen ihrem Mann die Heimat verlassen und mussten ebenfalls feststellen, dass das Leben im Ausland kein Zuckerschlecken ist.
Eine Frau berichtet spürbar enttäuscht dazu:
- Es ist nicht einfach nur das Bett aus Rosen, dass sie sich zusammen mit ihrem Mann im Ausland erhofft und erträumt hatte.
- Es ist nicht so, dass alles für sie darauf ausgelegt ist, dass sie den ganzen Tag nur schlafen und Essen kann,
berichtet sie weiter.
Sie schreibt mit einem nordöstlichen Dialekt aus dem Isaan und erklärt dazu, dass ihr Bericht eine Warnung für all die anderen Frauen sein soll, die von einem glücklichen Leben im Ausland träumen:
- Ich muss hier die Verantwortung für mich selber übernehmen.
- Ich muss hier ganz alleine auf mein eigenes Kind aufpassen.
- Es werden hier keine Dinge für mich erledigt. Es schein im „ Farangland „ keine Mägde wie in Thailand zu geben.
- Es gibt hier auch keine regelmäßigen Geschenke oder Bargeld.
„ Was aber noch schlimmer ist, alle Dinge sind hier teuer, und ich meine damit richtig teuer “, betont sie extra. „ Alles was sie auf unseren lokalen Märkten im Isaan für fünf oder zehn Baht finden kostet hier gleich rund 100 Baht “, schreibt sie weiter.
“ Es gibt hier absolut nichts von dem, was wir bei uns zu Hause in der freien Wildbahn finden können “, berichtet sie weiter auf ihrer Facebook Seite. Der ThailandTIP hatte bereits über die Frau, die vermutlich aus Buriram stammt, berichtet.
Dazu passt auch ein Bericht von Thai Visa sowie zahlreiche Themen in den sozialen Netzwerken und in den verschiedenen Thailand Foren. Hier ist das monatliche Einkommen und das Leben in Thailand immer wieder ein Brand heißes Thema.
Nach wie vor überlegen noch immer viele thailändische Frauen, sich mit einem Ausländer zu verbinden oder ihn zu heiraten. Viele von ihnen haben dabei noch immer die Dollarzeichen in den Augen, und sehen ihren „ handsome Farang „ als nichts weiter, als einen begehbaren Geldautomaten, den man ansonsten wie ein Stück Möbel ignorieren kann, berichtet Thai Visa nach einer aktuellen Umfrage über das monatliche Einkommen der in Thailand lebenden Ausländer.
Aber die Zeiten sind schon lange vorbei, wenn man der Umfrage von Thai Visa glauben will. Bei der Umfrage hat Thai Visa festgestellt, dass viele westliche Expats bereits Thailand wieder verlassen haben oder aber mit dem Gedanken spielen, Thailand in der nächsten Zeit wieder zu verlassen.
Bei der Umfrage wurden 1.429 im Königreich lebende Expats gebeten, ihr monatliches Einkommen offenzulegen. Dabei wurde festgestellt, dass viele Farangs schon lange keine wandelnden Geldautomaten mehr sind und am Rande des Existenzminimum in Thailand leben.
04Laut der Umfrage sollen fast ein Viertel der Expats ( 23 % ) mit weniger als 45.000 Baht im Monat auskommen. Viele von ihnen müssen sich sogar mit wesentlich weniger als 45.000 Baht begnügen, da die angegebene Spanne bei der Umfrage 25.000 bis 45.000 Baht betrug.
Thailändische Frauen sollten sich also vorher genau überlegen, ob sie dazu bereit sind, all diese Strapazen und Einschränkungen für ein angeblich besseres Leben mit einem Farang auf sich zu nehmen.
- Quelle: BBC, Facebook, Pattaya One News, ThailandTIP