Chinas Verbot von ausgehenden Gruppenreisen gefährdet den thailändischen Tourismussektor

Chinas Verbot von ausgehenden Gruppenreisen gefährdet den thailändischen Tourismussektor

WUHAN. China Verbot von ausgehenden Gruppenreisen gefährdet den thailändischen Tourismussektor und sorgt für wirtschaftliche Turbolenzen und Verluste.

Der thailändische Aktienmarkt geriet aufgrund der Aussicht auf die wirtschaftlichen Turbulenzen und der Verluste ins Wanken, nachdem China alle ausgehenden Gruppenreisen verboten hatte, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu bekämpfen, das schon Tausende von Menschen krank machte und für mindestens 80 Todesfälle verantwortlich ist.

Der SET-Index gab am Montag um 2,9 % nach, – am stärksten seit 2016 – , wobei der Tourismusanteil am stärksten zurückging. Der Baht schwächte sich im Einklang mit den Währungen der Schwellenländer aufgrund der Besorgnis über die Auswirkungen des Virus ebenfalls ab.

Laut den Daten der thailändischen Regierung gaben chinesische Urlauber – viele auf Gruppenreisen –im vergangenen Jahr mehr als ein Viertel aller ausländischen Tourismuseinnahmen – fast 18 Milliarden Baht – in Thailand aus. Nach den Angaben des World Travel & Tourism Council trägt die Branche insgesamt 21 % zum Bruttoinlandsprodukt in Thailand bei.

„Die Zahl der Chinesen, die in den Spitzenzeiten nach Thailand kommen, wird erheblich sinken“, sagte Win Udomrachtavanich, der Vorsitzender von Ktb Securities (Thailand) Pcl in Bangkok.

Die Flughäfen von Thailand Pcl , einem Vorreiter der Tourismusbranche, gaben bereits um 3,9 % nach. Das sit laut den vorliegenden Daten der stärkste Rückgang seit Mai letzten Jahres. Der Tourism & Leisure Aktienindex fiel dabei sogar auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren.

Sowohl der Tourismus als auch der Export standen bereits schon vorher unter dem Druck einer starken Aufwertung der thailändischen Währung. Die Unordnung über das Jahresbudget ist ein weiteres Wachstumshindernis für Thailand, warnt der Vorsitzende von Ktb Securities (Thailand) Pcl.

Laut den Angaben des Tourismusministeriums waren die Chinesen im Jahr 2019 der Schlüssel für die hohen thailändischen Einnahmen aus dem Auslandstourismus

Die Regierung hat in den vergangenen Monaten mehr als 10 Milliarden Baht an Konjunkturanreizen eingeführt, um die Konjunktur abzufedern, die nach Schätzungen der Bank von Thailand im Jahr 2019 am schwächsten seit fünf Jahren gewachsen ist.

Das neue Coronavirus stammt aus China, wo bereits Dutzende an der Krankheit gestorben sind. Viele Nationen haben die Infektion bei Reisenden aus China diagnostiziert.

Thailand hat bisher acht Fälle bestätigt, von denen fünf bereits entlassen und der Rest ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Beamte sagten, dass zur Zeit ungefähr 48 Leute auf mögliche Infektion überwacht werden.

Die Kritik an der Behandlung des Virusausbruchs durch die Regierungskoalition hat in den letzten Tagen Twitter in Thailand dominiert.

Am Sonntag riet Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul den Thailändern, nicht nach China zu reisen. Er fügte jedoch gleichzeitig hinzu, dass es keine Krise gebe, die eine Einschränkung der chinesischen Ankünfte in Thailand erfordere.

„Wir sind bereit, weitere Schritte zu unternehmen, wenn die Dinge eskalieren“, sagte Gesundheitsminister Anutin.

Premierminister Prayuth Chan o-cha sagte am Montag (27. Januar), Thailand könne „den Ausbruch zu 100 % kontrollieren“ und warnte die Menschen, sich vor falschen Nachrichten über die angebliche Ausbreitung der Krankheit in Acht zu nehmen.

„Wir verstecken und halten keine Informationen zurück“, sagte Prayuth. „Das Wichtigste für uns ist das Leben und die Gesundheit unserer Bürger“, betonte er.

 

  • Quelle: Bloomberg, Thai Visa