Eine internationale Forensik Expertin zweifelt an dem DNA-Test im Ko Tao Mordfall

Eine internationale Forensik Expertin zweifelt an dem DNA-Test im Ko Tao Mordfall

Bangkok. Frau Taupin, eine der weltweit führenden Experten für die Auswertung von DNA-Profilen äußerte ernsthafte Bedenken an den Ergebnissen der DNA-Auswertungen im Mordfall Ko Tao. Laut den Ergebnissen sollen die DNA-Proben zu 100% mit denen der beiden Wanderarbeiter aus Myanmar übereinstimmen.

„Die gesamte Datentabelle der Ergebnisse wurde nur auf einem einzigen Blatt ausgedruckt“, bemängelt die Expertin als erstes. „Die Tabelle hat keine Orientierung für den Leser, wie er die Tabelle zu interpretieren hat“, sagt sie weiter.

„Darüber hinaus wurden auf der Tabelle handschriftliche Notizen und Änderungen vorgenommen. Das ist mit keinem internationalen Standard konform, der mir bekannt ist“, fügte sie hinzu

Frau Taupin äußerte diese und weitere schwerwiegende Bedenken bei der Handhabung der DNA-Spuren. Trotzdem machte sie sich die Mühe und flog extra zu dem Gerichtstermin von Australien nach Thailand, um an den Verhandlungen teilzunehmen. Allerdings hielt es das Gericht nicht für nötig, sie in den Zeugenstand zu rufen.

Der Verteidigung blieb nichts anderes übrig, als sich auf das Zeugnis von Frau Pornthp Rojanasunand, der Leiterin des Zentralinstituts für Kriminaltechnik zu berufen.

Frau Porntip hatte unter anderem die Mordwaffe, eine Gartenhacke untersucht. Bei einem ersten Test wurden Blutspuren an der Hacke gefunden, die Frau Witheridge gehören sollten. Allerdings hatten es die Ermittler versäumt, hier ebenfalls DNA-Spuren zu sichern.

Fast ein Jahr nach diesem Test wurde die Gartenhacke erneut von Frau Dr. Porthip untersucht. Dabei fanden sie und ihr Team DNA-Spuren, die nicht mit den DNA-Profilen der beiden Angeklagten übereinstimmten.

Ein wichtiger Punkt der Anklage war eine „Übereinstimmung“ zwischen den DNA-Proben die auf Frau Witheridge Leiche gefunden wurden und denen der beiden Angeklagten.

Die Strafverteidiger der beiden Angeklagten hatten sie Polizei mehrmals aufgefordert, die Proben für eine weitere unabhängige Prüfung freizugeben. Die Polizei hatte daraufhin erklärt, dass man keine weiteren Proben hätte und die aktuellen DANN-Proben „aufgebraucht“ wären.

Die thailändische Polizei hat sich in der Zwischenzeit alle Mühe gegeben, um die Qualität ihrer Tests zu unterstreichen. Polizeigeneralmajor Piyphan bestand darauf, dass die Tests dem internationalen Standard entsprechen würden. „Die DNA-Spuren können nicht lügen, „sagte er kurz und knapp.

Frau Taupin ist davon nicht überzeugt. Aber wie schon berichtet, wurde sie von dem Gericht nicht angehört.

 

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