Tausende von thailändischen Frauen haben nur des Geldes wegen die Heiratsangebote eines Ausländers angenommen.

Tausende von thailändischen Frauen haben nur des Geldes wegen die Heiratsangebote eines Ausländers angenommen.

Bangkok. Die thailändischen Medien berichten darüber, dass die Polizei mittlerweile Tausende von Fällen untersucht, in denen thailändische Frauen Heiratsangebote von Ausländern, die sie noch nie zuvor getroffen oder kennengelernt haben, angenommen haben. Den Frauen ging es dabei nur um Geld, dass sie so vermeintlich auf einfache Art und Weise verdienen konnten.

Wie die Polizei bereits in den meisten Fällen ermitteln konnte, wurde den thailändischen Frauen das Geld wurde von Agenten angeboten und war zum Teil weniger als 3.000 Baht, berichten die Medien.

Wie die Presse weiter berichtet, waren die meisten Frauen verzweifelt und brauchten dringend das Geld. Das war der Grund dafür, warum sie das Angebot der Agenten überhaupt angenommen hatten. Außerdem, so sagten später viele der Frauen, hätten sie den Eindruck gehabt, dass sie sich nach einem Jahr wieder scheiden lassen würden.

Viele der Frauen mussten jedoch erstaunt festgestellt, dass sie nach drei Jahren noch immer verheiratet waren.

Die Polizei bezeichnet das Problem mittlerweile als sehr weit verbreitet und hat im Laufe ihrer Ermittlungen festgestellt, dass es sich bei den Heiratswilligen in der Regel um Männer aus Indien und Pakistan handelt. Diese Männer wollen in Thailand leben und arbeiten, erklärte ein Beamter der Polizei.

In einem Bericht der Polizei wird eine Heiratsanzeige bzw. ein Heiratsangebot gezeigt, die an einem Strommast in einem Gebiet angebracht wurde, in dem viele Männer aus dem indischen Subkontinent leben. Während den Ermittlungen wurde weiter festgestellt, dass es in Samut Sakhon alleine in einer Wohnsiedlung bereits zehn „Opfer“ gab.

Aber auch in den anderen Provinzen war das Problem ebenso weit verbreitet: In der Provinz Nong Bualamphu werden 600 Fälle untersucht, in Nakorn Pathom 1.000 und alleine in Saraburi sind es bereits 2.000 Vorfälle.

Im Laufe der Ermittlungen tauchen allerdings immer weitere Details auf, und mittlerweile ist auch mal wieder von Korruption die Rede, berichten die Ermittler weiter.

In einigen Bezirksämtern sollen die Banden und Agenten, die im Auftrag der Männer handeln – die hauptsächlich aus Indien und Pakistan stammen – angeblich durch die Unterwürfigkeit gebeugter Beamter in den Behörden aktiv unterstützt werden.

In Bang Len, ein Bezirk von Nakorn Pathom zum Beispiel, kamen an einem Tag 100 Ausländer zusammen, um zu heiraten, obwohl es eine festgelegte Grenze von 16 Hochzeiten pro Tag gibt.

Die Beamten dort stehen mittlerweile im Fadenkreuz der Untersuchungen, ebenso wie einige staatliche Angestellte im Bezirk Wang Muang von Saraburi. Dort haben ebenfalls bereits fünfzig Paare den Bund der Ehe geschlossen.

Den thailändischen Frauen wurden dabei irgendwo zwischen 5.000 Baht und 10.000 bezahlt.

Die falschen Ehen, die die Ermittler mittlerweile mit rund 3.500 angeben, sind alle seit 2015 aufgetreten.

Viele der thailändischen Frauen wussten kaum, wen sie überhaupt heirateten und nur wenige von ihnen lebten auch tatsächlich mit ihrem „ Ehemann „ zusammen.

Die Razzien der Polizei haben mittlerweile dazu geführt, dass Dutzende Pakistaner deportiert wurden und mit ihnen auch die Agenten entlarvt und zu stürzen beginnen.

Der Vorschlag von Generalmajor Surachate ( Big Joke ), dem Leiter der Einwanderungsbehörde lautet nun, die Aufmerksamkeit der Ermittler auf diejenigen zu lenken, die an den Scheinehen beteiligt sind und natürlich auch noch kräftig daran verdienen.

Es wird vermutet, dass derzeit rund 3.500 Fälle – mit 2.000 in Saraburi und 1.000 in Nakorn Pathom, beides Provinzen in der Nähe von Bangkok, untersucht werden.

Erst im Februar dieses Jahres hatte das Department of Provincial Administration ( DOPA ) eine Meldung der „ The Phuket News „ bestätigt, dass Ausländer vor einer Heirat mit einer Thai ihre Fingerabdrücke für eine kriminalpolizeiliche Untersuchung einreichen müssen, falls sie als verdächtig für die Begehung von Ehebetrug eingestuft werden.

In ihrem Bericht stellte die Nachrichtenseite fest, dass die DOPA schon im vergangenen August 2017 an die Bezirksämter eine Mitteilung machte. Darin wird den Bezirksämtern empfohlen, dass Ausländer – insbesondere jene aus 13 Ländern, die ein Mitarbeiter nicht näher nennen wollte – auf ihren kriminellen Hintergrund überprüft wurden, weil sie in jüngster Zeit häufiger in die Ehe- und Familienregistrierung verwickelt waren.

In Anbetracht des Berichts bestätigte ein Beamter des DOPA Büros in Bangkok auf eine weitere Nachfrage von Journalisten, dass nicht nur die Menschen aus den 13 Ländern ihre Hintergründe prüfen lassen müssen, sondern auch andere Ausländer, die Thais heiraten wollen – obwohl das Gesetz dies nicht zwingend vorsieht.

“ Alle Bezirksämter haben die Befugnis, den kriminellen Hintergrund einer Person zu überprüfen, wenn ihnen diese Person bei einer Antragstellung verdächtig erscheint. Diese Überprüfung ist wichtig, weil dies natürlich auch mit der nationalen Sicherheit zu tun hat “, sagte ein Sprecher der Behörden.

„ Die Leute haben in der Vergangenheit schon öfter Dokumente gefälscht, um eine Heiratsurkunde zu bekommen, oder aber einfach nur thailändische Frauen angestellt, um sie zu heiraten, damit sie länger in Thailand bleiben können. Einige haben dabei ihr Visum missbraucht, um Drogendelikte zu begehen”, sagte ein Beamter, der sich weigerte, namentlich genannt zu werden.

“Aber nicht nur die Bürger aus den 13 Ländern sind schuldig, sondern auch Menschen aus anderen Ländern. Erst vor kurzem gab es mehrere Fälle von unrechtmäßigen Ehen”, sagte er weiter.

Der Beamte bemerkte dazu weiter, dass eines der Gründe dafür sei, dass die Bezirksämter gelegentlich Hintergrundüberprüfungen durchführen, weil jeder Beamte, der eine Betrugsehe erlaubt – egal ob international oder nicht -, einer Untersuchung unterzogen werden kann.

“Der für eine Scheinehe zuständige Beamte muss damit rechnen, dass er zur Rechenschaft gezogen wird und vor einem Gericht erscheinen muss. Gerade in der letzten Zeit gab es zu viele Fälle, weil es in Thailand zu immer mehr Betrügereien kommt“.

„ In der Regel wird ein Ausschuss eingesetzt, der den Beamten, der die Scheinehe bearbeitet und zugelassen hat, kontrolliert. Und welcher Beamte möchte das schon “, fragte er die Medien.

Der ThailandTIP hatte schon früher über Scheinehen im Zusammenhang mit der transnationalen Kriminalität berichtet.

Büro Chef Nathathorn Prousoontorn sagte, dass von mehreren Ausländern angenommen wird, dass sie Scheinehen eingegangen sind, die sie dann als Schlupfloch dazu nutzen, um weiter im Land bleiben zu können. Generalleutnant Nathathorn sagte, dass einige der Leute, die in Scheinehen leben, in anderen Ländern Verbrechen begangen haben und dann nach Thailand kamen, um sich hier zu verstecken.

Die Behörde erhielt einen Hinweis von der öffentlichen Anti-Korruptions-Kommission ( PACC ), dass allein in den letzten Monaten mindestens 150 thailändische Frauen aus einem Bezirk einer nordöstlichen Provinz Ausländer geheiratet hätten.

„Die Zahl ist ungewöhnlich hoch und nährt den Verdacht, dass es sich hier um Scheinehen handeln könnte“, sagte Polizei Generalleutnant Nathathorn. Der Tipp kommt zu einer Zeit, da die Regierung die Einwanderungskontrollen verschärft und eine härtere Vorgehensweise gegen die Ausländer angekündigt hat, die ihre Aufenthaltsbewilligungen überzogen haben. Außerdem soll damit auch gleichzeitig die transnationale Kriminalität bekämpft werden, fügte er weiter hinzu.

 

  • Quelle: Buriram Times, Coconuts Bangkok, The Phuket News