SINGAPUR. Um die wachsenden Spannungen zu beruhigen, hat Singapur Thailand und Kambodscha zur Zurückhaltung und zum Dialog über den eskalierenden Grenzstreit aufgerufen. Singapurs Premierminister Lawrence Wong unterstrich diese Botschaft bei seinem jüngsten Besuch in Phnom Penh und forderte beide Länder auf, sich an das Völkerrecht zu halten.
Während des Besuchs traf Wong mit kambodschanischen Politikern zusammen, darunter Premierminister Hun Manet und Senatspräsident Hun Sen. Hun Sen räumte in Gesprächen mit Wong die Spannungen an der Grenze ein und führte diese auf einen angeblichen Vorfall am 28. Mai zurück, bei dem ein thailändischer Soldat einen kambodschanischen Kollegen erschossen haben soll.
Daraufhin wurden zahlreiche Vorwürfe erhoben, wonach es zu einseitigen Grenzschließungen und verstärkten Feindseligkeiten gekommen sei, und so noch mehr Öl ins Feuer gegossen wurde.
Hun Sen brachte den Wunsch Kambodschas nach einer friedlichen Lösung zum Ausdruck, verteidigte jedoch gleichzeitig das Recht des Landes, im Falle weiterer Provokationen zu reagieren.
Der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN), dem Thailand, Kambodscha und Singapur angehören, hält sich seit Langem an den Grundsatz, sich nicht in innere Angelegenheiten einzumischen. Die zunehmenden Spannungen haben jedoch auch Mitgliedsstaaten wie Malaysia dazu veranlasst, diplomatisch einzugreifen.

Zu Beginn der Krise hatte sich Malaysias Premierminister Anwar Ibrahim direkt an Hun Manet und den thailändischen Premierminister Paetongtarn Shinawatra gewandt und zu Zurückhaltung und friedlichen Verhandlungen aufgerufen.
Während mehrere ASEAN-Mitglieder ihre Aufrufe zur Ruhe bekräftigen, liegt der Schwerpunkt weiterhin auf dem Dialog und der Einhaltung internationaler Standards, um die Angelegenheit friedlich zu lösen.
- Quelle: ASEAN Now, Thai PBS World