Klimawandel und Luftverschmutzung hängen eng miteinander zusammen, sagen Umweltexperten

Klimawandel und Luftverschmutzung hängen eng miteinander zusammen, sagen Umweltexperten

Chiang Mai. Klimawandel und Luftverschmutzung (PM 2,5) hängen miteinander zusammen, sagen Umweltexperten. Sie fordern die Behörden daher auf, gleichzeitig und dringend Maßnahmen zu ergreifen, um diese Probleme anzugehen und um weitere ernsthafte Konsequenzen zu vermeiden.

Wissenschaftler und Experten des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), der Universität Chiang Mai und der Agentur für Geoinformatik und Entwicklung der Weltraumtechnologie (GISTDA) wiesen alle darauf hin, dass die steigenden globalen Temperaturen und die Luftverschmutzung eng miteinander zusammenhängen. Während eine Maßnahme die perfekten Umweltbedingungen schafft, würde die gleiche Maßnahme aber auch ein anderes Problem weiter verschärfen, betonen sie.

Frau Professor Somporn Chantara, die Leiterin des „ Environmental Science Research Center „ der Universität Chiang Mai, erklärte, die Verschärfung des saisonalen Smogs im Norden dieses Jahres sei ein anschauliches und gutes Beispiel für den Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Klimawandel.

Frau Somporn sagte, nach den Faktoren des saisonalen Smogs im Norden in den letzten fünf Jahren zu urteilen, sei bemerkt worden, dass die sich ändernden Klimabedingungen jedes Jahr einen größeren Einfluss auf die Schwere des Smogs in diesem Jahr gehabt hätten als bisher angenommen wurde.

„ Wenn man die empirischen Daten, die Luftverschmutzungsdatenbank und die Anzahl der Hotspots berücksichtigt, kann man mit Sicherheit sagen, dass die PM 2,5 Smog Situation im Norden während dieser Trockenzeit erheblich schwerer sein wird als in den beiden vorangegangenen zwei Jahren und eher auf die Luft abgestimmte Umweltverschmutzung in den Jahren 2014 und 2015 “, sagte sie.

„ Durch diese Beobachtung stellen wir fest, dass die Smog Periode in feuchteren und kühleren Jahren wie 2016 bis 2018 tendenziell kürzer und milder ist, während in heißen und trockeneren Jahren wie 2014, 2015 und in diesem Jahr die Smog Situation wesentlich länger und schwerwiegender ist ”.

Sie sagte, der Grund dafür liegt einfach darin, dass es schwieriger ist, bei nassen Witterungsbedingungen ein Feuer zu entfachen und dadurch gleichzeitig auch die Ausbreitung von Waldbränden noch schwieriger wird. Dagegen kann sich ein Feuer bei dem heißen und trockenen Wetter sehr leicht entzünden und natürlich auch wesentlich leichter ausbreiten.

Seit Februar leben die Menschen im Norden unter gefährlichen Bedingungen, da der Gehalt an sehr feinen PM 2,5 Partikeln in der Luft für den größten Teil des Tages weit über dem sicheren Standard liegt.

Der Luftqualitätsgesundheitsindex des PM 2,5 Gehalts im Bezirk Samoeng von Chiang Mai betrug über 700 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, was die Gesundheit der Menschen ernsthaft gefährdet.

Anusorn Rangsipanich, ein stellvertretender Spezialist bei GISTDA sagte, von Neujahr 2019 bis zum 23. April habe die Anzahl der Hotspots in den neun Provinzen im Norden bereits 8.551 Hotspots erreicht, was doppelt so viel sei wie die Anzahl der Hotspots des Vorjahres 2018.

Herr Anusorn sagte weiter, dass die Menschen für fast jedes Lauffeuer verantwortlich gemacht werden können, das als Hotspots von den Satellitenüberwachungsstationen identifiziert wird. Auch er besteht weiter darauf, dass diese Waldbrände eng mit dem Smog und dem Klimawandel verbunden sind.

Die Tradition der Verbrennung von Waldabfällen zum Sammeln von Waldprodukten und die Technik der Brandrodung sind die beiden Hauptursachen für das PM 2,5 Smogproblem im Norden. Sie stoßen dabei auch große Mengen an Gasen aus, die ebenfalls für die weitere Verschärfung des Klimawandels verantwortlich sind.

Frau Somporn offenbarte, dass die Ansammlung von PM 2,5-Partikeln in der Luft auch das Niederschlagsmuster beeinflusst, da eine dichte Smogwolke die Bildung von Regenwolken behindert, die Regenmenge senkt und schließlich sogar das Gebiet noch trockener macht.

Die „ Foundation for Agricultural and Environmental Conservation „ sagte, wenn jede Mais Farm in Thailand die Brandrodung Methode einsetzte, würde dies nicht nur die PM 2,5 Werte erhöhen, sondern auch rund 2.812 Tonnen Kohlenstoff und 6,25 Millionen Tonnen Kohlendioxid freisetzen. Das entspricht der Emission von 1,32 Millionen Autos, betonte sie.

Die Stiftung sagte jedoch auch, dass die Verwendung der Brandrodungstechnik bei nur 400.000 Rai (64.000 Hektar) die Emission von Kohlenstoff um 160 Tonnen und die CO2 – Emission um 356.000 Tonnen verringern würde.

Daher forderte sie die Landwirte auf, sich für umweltfreundlichere Methoden zu entscheiden, um das übrig gebliebene organische Material in ihren landwirtschaftlichen Betrieben zu beseitigen. Anstatt das organische Material einfach zu verbrennen könnte man aus den landwirtschaftlichen Abfällen durchaus auch Dünger herstellen.

In einem am letzten Dienstag (23. April) veröffentlichten Artikel sagte UNEP, dass Klimawandel und Luftverschmutzung zwar sehr unterschiedliche Themen zu sein scheinen, in Wirklichkeit aber “ zwei Seiten derselben Medaille “ sind.

In dem Artikel heißt es weiter: „ Da wir mehr verbrauchen als je zuvor, verschmutzen wir somit auch immer mehr die Luft mit vielen Arten von Schadstoffen wie Kohlenstoff und Treibhausgasen „.

UNEP zitierte auch den Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderung, in dem es heißt, dass feine Partikel wie PM 2,5 und Kohlenstoff das Klima beeinflussen können, indem sie die Wärme des Sonnenlichts absorbieren, die Atmosphäre erwärmen und die Wolkenbildung stören.

Niklas Hagelberg, der Experte für Klimawandel bei UNEP sagte jedoch, der enge Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Klimawandel bedeute auch, dass, wenn wir ein Problem unter Kontrolle halten könnten, es helfen würde, das andere Problem zu lösen. Das gilt insbesondere dann, wenn wir bereits über die Technologie zur Bekämpfung von Luftschadstoffen verfügen.

„ Bei der Bekämpfung der Luftverschmutzung setzen wir uns auch mit einer kritischen und einfach umzusetzenden Lösung für den Klimawandel auseinander. Kurzlebige Schadstoffe sind in jeder Hinsicht negativ, und wir haben bereits bewiesen, dass wir Technologien und Richtlinien zur wirtschaftlichen und sofortigen Verringerung der Luftverschmutzung zur Verfügung haben“, sagte Herr Hagelberg.

“ Wir sollten auch weiterhin die Freisetzung von Treibhausgasen wie Kohlendioxid reduzieren „, betonte er.

 

  • Quelle: The Nation